"Gehe nicht All-in": Marc Marquez tappt nach Sturz in Jerez im Dunkeln

(Motorsport-Total.com) - "Es geht nicht darum, dass ich All-in gehe, ich bin ganz ruhig", stellt Marc Marquez nach seinem Sturz im MotoGP-Grand-Prix von Jerez klar. Der Spanier fiel in der dritten Runde seines Heimrennens weit zurück und beendete das Rennen letztlich nur auf Platz zwölf, während sein Bruder Alex den Lauf gewann und auch die Gesamtführung übernahm.

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Marc Marquez stürzte in Jerez und fiel weit zurück Zoom

Marquez fiel zu Beginn des Rennens hinter Fabio Quartararo und Francesco Bagnaia zurück und kämpfte mit den beiden um Platz eins. In der dritten Runde machte er eigentlich keinen erkennbaren Fehler, doch plötzlich rutschte er samt seiner Ducati ins Kiesbett. Er konnte wieder auf sein Bike steigen und legte anschließend eine Aufholjagd von Platz 22 auf Rang zwölf hin.

"Es war ein Fehler, aus dem wir lernen müssen", so Marc Marquez. "Wenn wir um den Titel kämpfen wollen, müssen wir so etwas verhindern. Wir haben ein gutes Tempo, aber warum ich heute gestürzt bin, das verstehe ich, ehrlich gesagt, noch gar nicht. Das müssen wir uns anschauen und analysieren. Ich war gar nicht am Attackieren, sondern nur hinter den anderen am Cruisen, wie in den anderen Rennen, denn ich weiß, dass der zweite Teil des Rennens meine Stärke ist."

Marquez findet keine klare Erklärung für den Sturz

"Ich habe mir die Daten noch nicht angeschaut, vielleicht war der Neigungswinkel um einen Grad steiler", mutmaßt der Werksfahrer. "Ich weiß es aber nicht. Ich war zudem zum ersten Mal an diesem Wochenende hinter zwei anderen Fahrern unterwegs. Vielleicht hat sich dadurch das Bike ein wenig verändert. Ich habe damit nicht gerechnet, aber ich habe da einen Fehler gemacht. Das Wichtigste ist: Das Tempo ist da, wir müssen nur die Fehler abstellen."

Es war bereits der zweite Sturz für Marquez in der Saison 2025. Den Spanier erwischte es bereits im Grand Prix der USA in Austin, wo er in Führung liegend plötzlich am Boden lag. "Ich bin zweimal am Sonntag gestürzt, aber nicht, weil ich All-in gegangen bin, sondern weil ich zu locker gefahren bin", meint er. "Der Reifendruck war es nicht, denn Runde drei war zu früh, als dass es der Reifendruck gewesen sein könnte."

Doch Marquez will sich auf das Positive konzentrieren: "Ich bin dennoch glücklich. Wenn das Tempo fehlt und noch ein Unfall passiert, dann sind es zwei Dinge, die ich verbessern müsste. Aber die Pace ist da, jetzt müssen wir einfach die Fehler abstellen. Ich werde daraus für die Zukunft lernen. Wir liegen jetzt nur einen Punkt hinter dem Gesamtführenden, das ist das Wichtigste."

Stolz auf den Bruder

Des einen Leid ist des anderen Glück - und dieses Glück blieb in Jerez in der Familie Marquez. Marcs Bruder Alex gewann an der Spitze das Rennen vor Quartararo und Bagnaia. Es war der erste MotoGP-Sieg des jüngeren Marquez-Bruders, weshalb Marc besonders stolz ist: "Ich habe heute ein Lächeln auf den Lippen, denn ich bin sehr glücklich und sehr stolz [auf Alex].

"Er hat so hart gearbeitet, um einen MotoGP-Sieg zu holen", stellt der Ducati-Pilot klar. "Das war eines der Ziele in seiner Karriere. Er gewann das Rennen, er führt die Meisterschaft an, er fährt sehr gut - ich bin stolz auf meinen Bruder." Gleichzeitig ist Alex Marquez Marcs ärgster Kontrahent, der jetzt sogar die Führung in der Gesamtwertung übernommen hat.

Vor dem Sturz lieferte sich Marc Marquez einen heißen Kampf mit seinem Ducati-Teamkollegen Bagnaia - inklusive einer Highspeed-Berührung: "Wir hatten eine gute erste Runde, das ist wichtig hier in Jerez, aber es gab einen Kontakt [mit Bagnaia] vor Kurve 11. Abgesehen davon war es ein guter Kampf, aber wir hatten Pech, dass wir nicht bis zum Ende dabei waren."

Nach vier Grands Prix liegt Alex Marquez mit 83 Punkten an der Spitze der Gesamtwertung, dicht gefolgt von Marc Marquez mit 82 Zählern. Weiter geht es für die MotoGP-Piloten am 12. Mai beim Großen Preis von Frankreich in Le Mans - eine Strecke, auf der beide Marquez-Brüder traditionell stark sind.