MotoGP in Südamerika: Brasilien 2026 bestätigt, Argentinien noch unklar
Ob die MotoGP in Termas de Rio Hondo bleibt oder nach Buenos Aires zurückkehrt, ist offen - Einige Fahrer besuchten bereits die Brasilien-Strecke vor Comeback 2026
(Motorsport-Total.com) - Mit insgesamt knapp 209.000 Zuschauern war der Grand Prix von Argentinien ein erfolgreiches Rennwochenende. Allein am Sonntag hatten sich 79.000 Fans in Termas de Rio Hondo versammelt. Allerdings ist die Zukunft dieses Rennens im MotoGP-Kalender unklar.

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Womöglich war es das letzte Rennwochenende in Termas de Rio Hondo Zoom
Denn der Vertrag mit Termas de Rio Hondo lief mit diesem Grand Prix aus. Während des Rennwochenendes gab es zumindest in der Öffentlichkeit keine bekannten Gespräche über einen neuen Vertrag für die kommenden Jahre.
"Ich weiß nicht, ob wir wieder hierherkommen werden", meint Rennsieger Marc Marquez. "Ich hoffe es, aber wir wissen, dass sich die MotoGP ein Stück weit öffnen muss, und nicht nur auf Europa und Asien konzentriert sein darf."
"Amerika und insbesondere Südamerika sind extrem wichtig. Hier gibt es unglaublich viele Fans. Für die Zukunft hoffe ich daher, dass wir wiederkommen. Ich weiß, dass die MotoGP daran arbeitet, die Anzahl der Rennen in Europa etwas zu reduzieren - das ist nachvollziehbar."
"Wir brauchen mehr Rennen in den USA, in Südamerika. Wir müssen die MotoGP für alle Fans zugänglich machen." Denn im aktuellen Kalender sind mit Termas de Rio Hondo in Argentinien und Austin in den USA nur zwei Termine auf dem amerikanischen Kontinent vertreten.
Eine mögliche Alternative zu Termas de Rio Hondo könnte eine Rückkehr nach Buenos Aires sein. Dort gastierte die Motorrad-Weltmeisterschaft letztmals im Jahr 1999. Das Autodromo Oscar y Juan Galvez soll derzeit modernisiert werden.
Fest steht, dass die MotoGP ab 2026 nach Brasilien zurückkehren wird. Mit dem Autodromo Ayrton Senna in Goiania wurde ein Fünfjahresvertrag geschlossen. Zum bisher letzten Mal war diese Strecke im Jahr 1989 Teil des Grand-Prix-Kalenders.
Rennen in Brasilien und Argentinien?
In Zukunft ist aber nicht ausgeschlossen, dass die MotoGP sowohl in Brasilien als auch in Argentinien gastiert. "Wir sprechen immer mit allen Interessierten", wird Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta von der brasilianischen Webseite Grande Premio zitiert.
"Termas hat eine außergewöhnliche Arbeit geleistet. Ihr Vertrag läuft dieses Jahr aus, und wir werden Gespräche führen. Brasilien steht nicht in Konkurrenz zu Argentinien und umgekehrt. Wir wollen die 22 besten Rennen - und wir werden die 22 besten veranstalten."
Am Montag nach dem Renntag in Argentinien reisten die Dorna-Offiziellen mit vier Fahrern nach Brasilien, um Werbung für das neue Rennen zu machen. Luca Marini und Franco Morbidelli sowie die Brasilianer Diogo Moreira (Moto2) und Eric Granado (MotoE) flogen nach Goiania.
Sie fuhren Demonstrationsrunden mit Superbikes und nahmen sich auch Zeit für die Fans, die sich zahlreich versammelt hatten und für Stimmung sorgten. Allerdings sind die Boxenanlagen noch nicht vollständig fertiggestellt.
Brasilien für Franco Morbidelli ein besonderes Land
Speziell für Morbidelli ist die Rückkehr nach Brasilien sehr emotional. Er wurde zwar in Rom geboren, seine Mutter ist jedoch Brasilianerin. Sein Vater war Italiener. Deshalb zieren Morbidellis Helm die Farben der italienischen und brasilianischen Flagge.
"Ich stand immer in engem Kontakt mit meinen brasilianischen Wurzeln, aber während eines Großteils meiner Karriere hatte ich nie wirklich die Möglichkeit, zu meiner brasilianischen Familie zurückzukehren", sagt Morbidelli.

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Morbidellis Helm zieren die Farben von Brasilien und Italien Zoom
"Zum Glück konnte ich das vor zwei Jahren endlich tun, und da wurde mir klar, dass ich das viel früher hätte machen sollen. Aber mit dem Leben, das wir führen, ist das immer schwierig - man ist ständig beschäftigt, hat andere Verpflichtungen, Training und all diese Dinge."
"Brasilien ist für mich nicht einfach ein zweites Land - es ist ein Teil von mir. Ich würde nicht sagen, dass Italien an erster und Brasilien an zweiter Stelle steht oder umgekehrt. Es ist einfach ein Teil dessen, was und wie ich bin."
"Es ist etwas Besonderes, die Chance zu haben, endlich ein Rennen in einem Land zu bestreiten, das sich für mich wie eine zweite Heimat anfühlt." Damit Morbidelli 2026 in Brasilien an den Start gehen kann, müsste VR46 seinen Vertrag verlängern.


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