MotoGP Buriram 2025: Marc Marquez fährt mit Taktikspielchen zum Sieg!

Ducati-Quartett an der Spitze: Marc Marquez lässt sich im ersten MotoGP-Rennen der Saison 2025 freiwillig zurückfallen und holt dann souverän den Sieg

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Marc Marquez hat den Thailand-Grand-Prix in Buriram gewonnen. Beim Saisonauftakt der MotoGP setzte sich Marquez gegen seine Herausforderer durch und komplettierte damit ein perfektes Wochenende, an dem er bereits am Samstag die Pole und den Sprintsieg sicherstellte (zum Rennergebnis vom Grand Prix).

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Traumstart in Rot: Marc Marquez holte in Thailand die Maximalpunktzahl Zoom

Im Gegensatz zum Sprint gelang Marquez aber kein Start-Ziel-Sieg. Zwischenzeitlich ließ sich Marquez zurückfallen. Komplettiert wurde das Podium im ersten Grand Prix der neuen Saison von Alex Marquez (Gresini-Ducati) und Francesco Bagnaia (Ducati). Die Ducati-Piloten machten erneut das Podium untereinander aus.

Marc Marquez, Alex Marquez und Francesco Bagnaia bildeten beim ersten Grand Prix der MotoGP-Saison 2025 die erste Startreihe. Franco Morbidelli (VR46-Ducati) rückte auf Grund der Gridstrafe drei Positionen nach hinten und stand auf Startplatz neun (warum der Italiener strafversetzt wurde).


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Thailand (Buriram) 2025


Bei der Reifenwahl waren sich die 22 Starter nicht einig. Die erste Startreihe setzte geschlossen auf den Medium-Hinterreifen in Kombination mit dem weichen Vorderreifen. Der Großteil verwendete am Hinterrad aber die weiche Mischung. Am Vorderrad sah man alle drei Mischungen. Francesco Bagnaia fuhr im Sprint mit dem harten Vorderreifen, entschied sich für den Grand Prix aber für die weiche Mischung.

Ellbogenduell zwischen Francesco Bagnaia und Alex Marquez

Beim Start kamen alle Fahrer gut weg. In Kurve 1 gerieten Francesco Bagnaia und Alex Marquez aneinander. Bagnaia behauptete die zweite Position, Alex Marquez verlor zwischenzeitlich eine Position an Rookie Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia). Marc Marquez bekam davon nichts mit und setzte sich bereits nach wenigen Kurven ab.

Noch in der ersten Runde setzte Alex Marquez zu einer Attacke gegen Francesco Bagnaia an und übernahm die zweite Position. Hinter den drei Ducatis an der Spitze fuhr Ai Ogura, der zu Rennbeginn von Jack Miller (Pramac-Yamaha) unter Druck gesetzt wurde.

Franco Morbidelli macht Positionen gut, Pedro Acosta stürzt

Franco Morbidelli war einer der Gewinner des Starts. Der Italiener kam in großen Schritten näher an Miller heran und zog in Runde zwei vorbei. Morbidellis Vorwärtsdrang war weiterhin groß. Der ehemalige Vizeweltmeister bremste sich später an Ogura vorbei und verwies den Rookie auf die fünfte Position. Damit lagen vier Ducatis vorn.

Zu Beginn von Runde vier rutschte Pedro Acosta (KTM) in Kurve 1 ins Kiesbett. Der Spanier fuhr leicht neben der Ideallinie und versuchte, den Vorderradrutscher mit dem Knie zu retten. Acosta konnte den Sturz nicht verhindern und versuchte, das Rennen fortzusetzen. Er reihte sich mit 30 Sekunden Rückstand auf der letzten Position ein. Acostas KTM war sichtbar beschädigt.

Kontroverse Szene: Marc Marquez verliert die Führung

In Runde sieben wurde Marc Marquez plötzlich langsamer. Zwischen Kurve 3 und Kurve 4 verlor der Spanier Schwung und verlor die Führung an Bruder Alex Marquez. Nach der kontroversen Szene reihte sich die Startnummer 93 auf Position zwei ein und kehrte zum gewohnten Renntempo zurück.

Die Wiederholung der Szene lieferte keine Gewissheit, warum der Spitzenreiter langsamer wurde. Marquez nahm freiwillig Tempo heraus, drehte sich um und fuhr dann weiter. War der Luftdruck im Vorderrad zu weit abgesunken und Marc Marquez musste den Druck im Windschatten eines anderen Fahrers nach oben bringen?

Marc Marquez fuhr daraufhin rundenlang dicht hinter Bruder Alex Marquez. Die Top 4 rückten enger zusammen. Zur Halbzeit des Rennens wurden Alex Marquez, Marc Marquez, Francesco Bagnaia und Franco Morbidelli durch gut eine Sekunde getrennt.

Ai Ogura fuhr eine Sekunde hinter Morbidelli auf der fünften Position. Jack Miller hatte bereits fünf Sekunden Rückstand zu Ogura und führte eine sechs Fahrer starke Gruppe an. Honda-Werkspilot Joan Mir verabschiedete sich zehn Runden vor Rennende mit einem Sturz in der letzten Kurve aus dieser Gruppe und warf ein mögliches Top-6-Finish weg.

Entscheidung vier Runden vor Rennende: Alex Marquez verliert die Führung

Nachdem Marc Marquez viele Runden lang dicht hinter seinem Bruder gefahren war, steigerte er fünf Runden vor Rennende den Druck. Francesco Bagnaia fuhr zu diesem Zeitpunkt 0,7 Sekunden hinter den Marquez-Brüdern. Franco Morbidelli musste abreißen lassen und fuhr einsam auf der vierten Position.

Vier Runden vor Rennende bremste sich Marc Marquez in der Zielkurve in Führung. Alex Marquez konnte keinen Konter starten und verlor binnen weniger Kurven den Anschluss. Von hinten kam Francesco Bagnaia näher und lag in der Schlussphase in Schlagdistanz zur Gresini-Ducati von Alex Marquez. Die etwa 100.000 Fans am Sonntag sahen aber keine weitere Attacke. Alex Marquez behauptete den zweiten Platz.

Traumstart bei Ducati: Marc Marquez holt die Maximalpunktzahl

"Gestern war ich glücklich. Heute bin ich überglücklich", kommentiert Marc Marquez. "Das ist einfach ein Traum. Es ist ein Traum, meine neue Reise mit Ducati so zu beginnen - hier in Thailand, wo ich meinen letzten Weltmeistertitel gewonnen habe."

Bruder Alex Marquez hoffte zwischenzeitlich auf einen Sieg, musste sich dann aber klar geschlagen geben. "In einem Moment habe ich an den Sieg gedacht, aber dann habe ich gesehen, dass Marc in jeder Runde nur 0,1, 0,2 Sekunden zurücklag. Er hat versucht, den Hinterreifen nicht zu stark zu beanspruchen", bemerkt der Zweitplatzierte.

"Ich hingegen habe alles gegeben, meine gesamte Energie genutzt, denn wenn du keinen Vorteil hast, musst du umso mehr pushen und kannst die Reifen nicht wirklich schonen. Aber am Ende war Platz zwei unser maximales Ziel für heute - das hatte ich ja bereits gestern gesagt", kommentiert Alex Marquez.

"'Pecco' hinter sich zu halten, ist nicht einfach. Er ist Weltmeister und hat viel Erfahrung. Ich habe einfach bis zum Ende 100 Prozent gegeben. Ich bin super glücklich, heute wieder auf dem Podium zu stehen", freut sich der Spanier über den erfolgreichen Saisonstart.

Francesco Bagnaia: "Marc hat mit uns gespielt"

Francesco Bagnaia war in Thailand nicht schnell genug, um eine Attacke zu starten. "Ich habe alles gegeben und konnte nicht nah genug an Alex herankommen, um einen Angriff zu starten", bestätigt der Italiener.

"Marc hat das ganze Rennen mit uns gespielt", ist Bagnaia überzeugt. "Mein Ziel war es, auf P2 zu landen, aber es wurde P3. Ich habe mein Bestes versucht, aber ich war langsamer und habe in einigen Streckenabschnitten mehr Zeit verloren."

Aprilia in den Top 5: Ai Ogura bester Nicht-Ducati-Pilot

Platz vier ging an Franco Morbidelli, der nach 26 Runden 5,2 Sekunden Rückstand hatte. Rookie Ai Ogura bestätigte die starke Form vom Samstag und kam mit 7,5 Sekunden Rückstand ins Ziel. Damit war Ogura erneut bester Aprilia-Pilot. Markenkollege Marco Bezzecchi beendete das Rennen auf der sechsten Position und lag 15,0 Sekunden zurück.

LCR-Pilot Johann Zarco brachte Honda in die Top 7 und war damit der bestplatzierte Fahrer mit japanischem Material. Zarco kam 15,2 Sekunden nach Marc Marquez ins Ziel. Die beste KTM landete auf P8: Brad Binder fuhr 19,9 Sekunden hinter dem Sieger über den Zielstrich. Markenkollege Enea Bastianini kam deutlich besser zurecht als im Sprint und wurde Neunter. Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) komplettierte die Top 10.

Keine Yamaha in den Top 10: Fabio Quartararo holt nur einen WM-Punkt

Pramac-Pilot Jack Miller wurde nach der starken Startphase durchgereicht und kam mit 22,3 Sekunden Rückstand als Elfter ins Ziel. Damit war der Australier immerhin bester Yamaha-Pilot. Pramac-Teamkollege Miguel Oliveira landete auf P14. Die beiden Werks-Yamahas erlebten einen durchwachsenen Sonntag: Fabio Quartararo wurde auf P15 gewertet, Alex Rins ging als 17. leer aus.

Enttäuschend verlief der Grand Prix auch für Maverick Vinales (Tech-3-KTM). Der Spanier verpasste als 16. die Punkteränge und verlässt Thailand ohne Punkte. KTM-Werkspilot Pedro Acosta beendete das Rennen nach seinem Sturz und wurde auf P19 gewertet.

Die MotoGP-Saison 2025 wird in zwei Wochen mit dem Argentinien-Grand-Prix in Termas de Rio Hondo fortgesetzt.