Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
MotoGP-Paddock inside: Kaum Action im ersten Sprint! Das sind die Gründe dafür
Der Sprint-Samstag in Thailand in der Analyse - Überholmanöver an einer Hand abzählbar - Ein Blick auf die wichtigsten Themen nach dem ersten Rennen
Liebe MotoGP-Fans,

© Gold and Goose
Viele Überholmanöver gab es im ersten Sprint des Jahres nicht zu sehen Zoom
das doch relativ simple Layout der Buriram-Strecke in Thailand hat in den vergangenen Jahren schon für viele spannende Rennen mit Entscheidungen in der letzten Kurve gesorgt. Nach drei Monaten Winterpause habe ich mich umso mehr auf das erste Rennen gefreut!
Sprints sind erfunden worden, um für Action zu sorgen. Aber dieser Saisonauftakt war dann doch von der langweiligeren Sorte. Überholmanöver konnte man an einer Hand abzählen. Das KTM-Stallduell zwischen Brad Binder und Pedro Acosta war diesbezüglich fast schon das Highlight.
Das hohe technische Niveau der Motorräder, die ausgefeilte Aerodynamik und die heißen Vorderreifen tragen natürlich zur geringen Action bei. Aber ein Faktor ist auch, dass es auf dieser Strecke im Vorfeld zwei Testtage gegeben hat. Die Motorräder sind nahezu perfekt abgestimmt.
"Das macht es noch schwieriger, einen Unterschied zu machen", stimmt Marc Marquez dieser Einschätzung zu. "Das macht Überholmanöver noch schwieriger." Einige Fahrer sprechen sich deshalb dafür aus, dass das erste Rennen nicht dort stattfinden sollte, wo getestet wurde.
Allerdings gibt es auch ein großes Aber: "Die Meisterschaft ist sehr teuer", wirft Acosta ein. "Wir müssen irgendwie Geld sparen. Aber ja, ich denke, wir sollten das erste Rennen auf einer anderen Strecke haben." Nach dem Wintertest blieb nämlich das gesamte Material vor Ort.
Die Perfektion ist ein Grund dafür, dass es keinen wirklichen Kampf um die Spitzenplätze gab. "Die Top 5 sind ein unglaubliches Rennen gefahren", findet Franco Morbidelli, der Fünfter wurde. Hinter ihm klaffte eine Lücke von sechs Sekunden zu Platz sechs.
"Der Sprint war eines dieser Rennen, in denen jeder 120 Prozent gibt. Wenn jeder derart am Limit ist, wird es schwierig, miteinander zu kämpfen", sagt Morbidelli. Den Topfahrern muss ich an dieser Stelle gratulieren, denn bei fast 40 Grad diese Performance zu zeigen, ist beeindruckend.
Spielerisch einfach: Hat Marc Marquez noch Reserven?
Allen voran Marc Marquez hat seine Klasse gezeigt. Ist er wirklich am Limit gefahren oder hatte er noch Reserven? Denn es sah so spielerisch aus! "Es hängt davon ab", meint er selbst dazu, "wenn man zu 100 Prozent attackiert, kann man manchmal Fehler machen."
"Ich habe versucht, meinen Vorsprung zu managen. In all den Jahren in der MotoGP habe ich verstanden, dass es egal ist, ob man mit einer oder mit drei Sekunden Vorsprung gewinnt." Er ist natürlich auch für den Grand Prix der große Favorit.

© Gold and Goose
Wird das Brüder-Duell im Grand Prix noch enger? Zoom
Wird Alex Marquez ihn am Sonntag noch stärker fordern können? Der Gresini-Fahrer meinte nach dem Sprint, dass er interessante Linien seines Bruders gesehen hat. Diese will er anhand der Daten studieren, um zu sehen, ob er am Sonntag etwas finden kann.
Bagnaia grübelt über den Vorderreifen
Interessanterweise setzten die Marquez-Brüder auf den weichen Vorderreifen, während sich Francesco Bagnaia für den harten entschied. Warum eigentlich? "Wegen des morgigen Rennens", nennt er quasi eine Testfahrt als Grund.
"Mein Problem mit dem weichen Vorderreifen ist die Bremsphase, denn der weiche Vorderreifen bewegt sich stark. Auf dieser Strecke braucht man aber Kurvenspeed und Turning. Dabei hilft der weiche Reifen. Aber ich habe Mühe, mit dem weichen Reifen schnell zu sein."

© Gold and Goose
Francesco Bagnaia musste sich gegen einen Rookie verteidigen Zoom
Trotzdem tendiert Bagnaia für den Grand Prix zum weichen Vorderreifen, denn im Sprint war der harte Vorderreifen schon nach zehn Runden fertig. Interessant wird, ob er anhand der Daten von Marc Marquez morgen einen weiteren Fortschritt schaffen kann.
Fahrer des Rennens war wohl nicht nur für mich Ai Ogura. Wie ich bereits gestern in der Analyse geschrieben habe, bin ich mir sicher, dass der Rookie Highlights zeigen wird. Dass ihm das gleich im ersten Sprint gelungen ist, ist sehr, sehr stark und beeindruckend!
KTM-Duell: Acosta spricht von "aggressivem" Manöver
Spannend war, wie bereits angesprochen, das KTM-Stallduell. Binder hatte von Platz 14 einen tollen Start und war nach der ersten Runde schon Achter. Seine Strategie lautete wie so oft, von Anfang an aggressiv zu attackieren und dann das Rennen zu managen.

© Gold and Goose
Pedro Acosta setzte sich im KTM-Stallduell durch Zoom
Allerdings überhitzte Binders Vorderreifen schon nach drei Runden. Das war auch deutlich zu sehen, als er mehrmals den Scheitelpunkt nicht perfekt traf - vor allem in Rechtskurven. Acosta versuchte sein Manöver.
"Vielleicht war das etwas aggressiv", sagt der junge Spanier selbst dazu. Aber er wollte vorbei, um noch Fabio Quartararo attackieren zu können. Es gab auch das Duell zwischen der Yamaha und Acosta, bei dem Acosta die Oberhand behielt und Sechster wurde.
Hat Jack Miller sein Hirn zu sehr ausgeschaltet?
Quartararo war als Siebter zwar der beste Yamaha-Fahrer. Aber das hätte eigentlich auch Jack Miller sein können, der bis zur Rennhalbzeit vor Quartararo fuhr, dann aber in Kurve 8 stürzte. Wie so oft hat Miller eine an sich starke Performance im Kiesbett versenkt.
Quartararo meint, dass Miller "sein Hirn mehr ausschalten kann", um solche Rundenzeiten fahren zu können: "In Kurve 4 kann man viel Zeit finden, wenn man sein Hirn komplett ausschaltet. Ja, er war sehr, sehr schnell."

© Gold and Goose
Nach toller Performance ist Jack Miller durch Sturz ausgeschieden Zoom
Miller nimmt den Sturz auf seine Kappe: "Ich habe voll attackiert und alle Vorwarnungen, die mir das Motorrad vermittelt hat, ignoriert. Aber ich verstehe, warum der Sturz passiert ist. Das ist klar. Vielleicht hätte ich mein Hirn etwas mehr eingeschaltet gelassen."
Ich bin gespannt, ob er morgen ohne Sturz über die Distanz kommen wird, denn dann wäre für Miller bestimmt ein Ergebnis im Bereich der Top 6 möglich. Das ist stark, wenn man bedenkt, dass man von seinem Pramac-Teamkollegen Miguel Oliveira bisher nichts gesehen hat.
Alle fünf Marken sammeln WM-Punkte
Für Marco Bezzecchi war die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis schon auf den ersten Zentimetern vorbei. Den starken Wheelspin beim Start führt er auf eine schmutzige Stelle auf dem Asphalt zurück und nicht auf ein Elektronikproblem. Nun gut, wir nehmen es ihm einmal ab.
Nach der ersten Runde war der Aprilia-Fahrer nur 17. und konnte sich noch gut bis auf Platz zwölf nach vorne arbeiten. Das zeigt das Potenzial der RS-GP. Im Pulk hatte Bezzecchi wie viele Fahrer mit einem überhitzten Vorderreifen zu kämpfen.

© Gold and Goose
Joan Mir war Leidtragender von Bezzecchis verpatztem Start Zoom
Bezzecchis verkorkster Start beeinflusste auch das Rennen von Joan Mir, denn der Honda-Fahrer musste ausweichen und verlor dabei viele Plätze. Aber auch Mir machte Boden gut, überholte auch seinen Markenkollegen Johann Zarco und wurde Neunter.
Somit haben im ersten Sprint des Jahres alle fünf Marken WM-Punkte gesammelt! Das ist auch ein Zeichen, dass das Feld enger zusammengerückt ist. Aprilia sieht gut aus, Yamaha und Honda haben Fortschritte gemacht. KTM steht ungefähr dort, wo sie im Vorjahr waren.
Di Giannantonio wird von seiner Ducati geröstet
Einen im wahrsten Sinne des Wortes heißen Abgang hat Fabio Di Giannantonio erlebt. Er musste aufgeben, weil seine Ducati extrem heißgelaufen ist. "Ich habe Verbrennungen an den Händen und an den Beinen", schildert er den Grund für seine Aufgabe.
Selbst auf der Geraden hat der Italiener die Beine weggesteckt, um sie zu kühlen. Bei fast 40 Grad Celsius Außentemperatur wurde die Situation immer schlimmer. Das ist momentan ein Rätsel, denn die anderen Ducati-Fahrer hatten diese Probleme nicht.

© Gold and Goose
Die Überhitzungsprobleme stellen VR46 noch vor Rätsel Zoom
"Es ist sehr seltsam, schon gestern hatte ich diese Situation", sagt der VR46-Fahrer. "Wir wissen, dass es kein technisches Problem ist. Das Motorrad funktioniert gut, aber wir müssen verstehen, warum ich der einzige Fahrer bin, bei dem diese Überhitzung auftritt."
Heiß wird es auch am Sonntag werden, nämlich wieder rund 38 Grad warm. Es ist das Hitzerennen des Jahres. Die Pace dürfte etwas langsamer werden, und es wird wohl ein taktisches Rennen. Denn über 26 Runden gilt es, die Reifen zu managen.
Ihr,



Neueste Kommentare