Miguel Oliveira über seine von Verletzungen geprägte Aprilia-Zeit

Miguel Oliveira gibt zu, mit einem Gefühl unerledigter Aufgaben zu Pramac-Yamaha zu wechseln: Zwei Jahre in Aprilia-Teams von vier Verletzungen beeinträchtigt

(Motorsport-Total.com) - Für Miguel Oliveira wird die bevorstehende MotoGP-Saison 2025 seine insgesamt siebte Saison in der Königsklasse der Motorrad-WM. Für diese wechselt der Portugiese zum zweiten Mal den Hersteller. Nachdem Oliveira von 2019 bis 2022 auf einer KTM saß, pilotierte er in den vergangenen beiden Jahren eine Aprilia. Ab 2025 sitzt Oliveira - bis mindestens Ende 2026 - auf einer Yamaha.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira

Miguel Oliveira blickt auf zwei schwierige Jahre 2023 und 2024 zurück Zoom

Als Teamkollege von Jack Miller, der seinerseits von KTM kommt, hat Oliveira beim neuen Yamaha-Satellitenteam Pramac unterschrieben. Seine ersten Runden auf der M1 drehte er genau wie Miller Mitte November beim offiziellen MotoGP-Test für 2025 in Barcelona.

Bei KTM hat es Oliveira in vier Jahren auf fünf Grand-Prix-Siege gebracht. Die ersten beiden Siege sind ihm in der Saison 2020 im Satellitenteam Tech3 gelungen, die anderen drei ließ er in den Jahren 2021 und 2022 im Werksteam folgen. Seit Oktober 2022 hat Oliveira noch nicht wieder gewonnen, dafür aber vier Verletzungen erlitten, die ihn allesamt zum Aussetzen von Rennen zwangen.

Miguel Oliveira

Sinnbiild seiner zwei Jahre in Aprilia-Teams: Miguel Oliveira purzelt ins Kiesbett Zoom

Die zwei Jahre in Aprilia-Teams - 2023 bei RNF und 2024 bei Trackhouse - verliefen für Oliveira alles andere als nach Plan. Direkt bei seinem Renndebüt auf einer RS-GP, dem Saisonauftakt 2023 in Portimao, wurde Oliveira vom damaligen Honda-Werkspiloten Marc Marquez in einen schweren Sturz verwickelt. Daraufhin verpasste der Portugiese mit einer Sehnenverletzung im Hüftbereich ein Rennwochenende (Argentinien).

Auch das Frankreich-Wochenende 2023 in Le Mans verpasste Oliveira, und zwar aufgrund einer Verletzung der linken Schulter: Folge des Startunfalls im Jerez-Sprint. Doch damit nicht genug: Im November 2023 verletzte sich Oliveira bei einem im Sprint in Katar passierten Sturz mit Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaro selber. Mit einem gebrochenen Schulterblatt (in diesem Fall rechts) musste er die Saison vorzeitig beenden und verpasste auch den Valencia-Test.

Und auch die Saison 2024 im Trackhouse-Team war für Oliveira eine, in der er mehrere Rennwochenenden aufgrund von Verletzung nicht bestreiten konnte. In diesem Fall war sein im Training des Indonesien-Wochenendes passierter Highsider der Grund.

"Der Sturz war Pech. Es gab einen Kurzschluss in der elektronischen Steuereinheit des Motorrads", verrät Oliveira und erinnert sich: "Daraufhin hatte ich keinerlei Elektronik mehr und bin [beim Highsider] auf den Lenker gefallen."

Mit gebrochenem rechten Handgelenk verpasste Oliveira den Rest des dortigen Wochenendes plus die vier folgenden Rennwochenenden (Japan, Australien, Thailand, Malaysia) komplett.

Pramac-Yamaha M1 mit Startnummer 88 von Miguel Oliveira

Ab 2025 prangt Oliveiras Startnummer 88 auf einer Yamaha des Pramac-Teams Zoom

Sein Comeback und seinen gleichzeitig letzten Einsatz auf einer Aprilia gab Oliveira beim Saisonfinale 2024 in Barcelona. Dabei holte er im Grand Prix am Sonntag mit P12 noch vier WM-Punkte. Wirklich zufrieden aber kann er mit dem Verlauf der beiden vergangenen Jahre nicht sein.

Die MotoGP-Gesamtwertung schloss Oliveira in der Saison 2023 auf dem 16. Platz ab, in der Saison 2024 auf dem 15. Platz. Highlights waren ein zweiter Platz im Sprint auf dem Sachsenring 2024 für Trackhouse und ein vierter Platz im Großbritannien-Grand-Prix 2023 in Silverstone für RNF.

Dabei hatte sich der Portugiese im Winter 2022/23, als er von KTM kam, viel mehr ausgerechnet. Auf die Frage, ob er das Gefühl habe, in gewisser Weise mit unerledigten Aufgaben nun zu Pramac-Yamaha zu wechseln, antwortet Oliveira: "Ja, keine Frage. Damals, als ich KTM verlassen habe, da hatte ich dieses Gefühl ebenfalls. Aber in Bezug auf Aprilia ist dieses Gefühl noch viel stärker ausgeprägt."

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