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Honda testet neuen Motor: "Keine Revolution, aber ein kleiner Schritt"
Aleix Espargaro zeigt sich etwas ernüchtert vom neuen Honda-Motor - Joan Mir erkennt leichte Fortschritte, Luca Marini und Johann Zarco müssen sich gedulden
(Motorsport-Total.com) - Honda nutzte das Rennwochenende in Jerez für den ersten Wildcard-Einsatz von Testpilot Aleix Espargaro. Der spanische MotoGP-Routinier ging mit einem leicht überarbeiteten Motor an den Start, der auf dem Prüfstand erkennbare Fortschritte aufzeigte. Doch in der Praxis fielen die Verbesserungen nicht so stark aus, wie man sich erhofft hatte.

© Honda
Joan Mir testete den überarbeiteten V4-Motor der Honda RC213V Zoom
"Das Motorrad ist nicht grundlegend anders", erklärt Espargaro mit Blick auf seine Honda RC213V. "Ich verwendete einen anderen Motor. Wir arbeiten hart daran, denn wir wissen, dass wir derzeit zwei große Probleme haben."
"Wir haben uns in der Vorsaison ziemlich stark verbessert, das Motorrad hat eine wirklich gute Balance, das Gewicht wurde im Vergleich zu den letzten Saisons stark reduziert. Jetzt haben wir ein sehr wettbewerbsfähiges Motorrad, was das Gewicht angeht. Auch die Elektronik wurde stark verbessert. Aber trotzdem haben wir zwei große Probleme", schildert der HRC-Testpilot.
Zwei Schwächen: Welche Probleme Honda aktuell zurückwerfen
"Eines ist die pure Leistung - da müssen wir uns verbessern", stellt Espargaro klar. Mit dem überarbeiteten Motor war der spanische MotoGP-Routinier aber nicht vollkommen zufrieden. "Wir suchen nach mehr Drehmoment", präzisiert er und fügt hinzu: "Das Ergebnis entsprach leider noch nicht unseren Erwartungen."
"Die Motorleistung - wir hatten uns wirklich etwas mehr erhofft. In Japan auf dem Prüfstand sahen die Zahlen des Motors vielversprechend aus, aber auf der Strecke fehlt uns noch etwas", gesteht der HRC-Testpilot, der neben der zu geringen Motorleistung der Honda noch eine andere große Schwäche erkennt.
"Das zweite Problem sind die Vibrationen", erklärt Espargaro. "Die Fahrer hatten in den ersten vier Rennen viele Vibrationen. Ich kann bestätigten, dass es am ersten Tag hier unglaublich war, wie stark das Chattering ist", staunte Espargaro nach dem Training am Freitag.
"Das müssen wir auf jeden Fall verbessern. Man sollte ohne Chattering fahren können. Ich hatte dieses Problem mit der Aprilia nicht, aber solange das nicht behoben ist, müssen die Fahrer lernen, wie man trotz Chattering fährt", bemerkt Espargaro.
Joan Mir testet den neuen Motor, Luca Marini nicht
Werkspilot Joan Mir kam am Montag in den Genuss, das überarbeitete Motorrad mit dem neuen Motor zu testen. "Es ist keine Revolution, würde ich sagen, aber ein kleiner Schritt", erkennt der Ex-Weltmeister.
"Wir müssen sicherstellen, dass dieser Fortschritt und dieser Motor uns in Zukunft keine unerwarteten Probleme bereiten. Das ist das Wichtigste, denn im Moment haben wir eine akzeptable Basis und akzeptable Performance mit dem aktuellen Motor", analysiert Mir.

© Honda HRC Castrol
Joan Mir spürte eine linearere Leistungsentfaltung und mehr Kraft Zoom
"Der Charakter ist sehr ähnlich, sie haben in allen Bereichen ein wenig verbessert. Ich würde sagen, der Motor ist jetzt etwas linearer, mit etwas mehr Leistung", beschreibt der Honda-Werkspilot, der den Kurs in Jerez als nicht besonders aussagekräftig ansieht.
"Diese Strecke ist nicht die beste, um Topspeed und solche Dinge zu testen, aber ich würde sagen, es ist ein kleiner Schritt in allen Bereichen", bemerkt Mir. Teamkollege Luca Marini konnte den neuen Motor nicht testen. In der Tageswertung reihte sich der Italiener auf P18 ein, während Joan Mir auf P16 landete.

© Honda HRC Castrol
Noch kein Test mit dem neuen Motor: Luca Marini muss sich gedulden Zoom
"Wir haben die Teile zwischen den Fahrern aufgeteilt", begründet Marini. "Es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geplant, dass ich den neuen Motor teste, doch es sieht positiv aus. Ich habe einige Kommentare gehört und es sieht so aus, als ob es eine kleine Verbesserung ist."
"Es ist großartig, ihn zu haben", freut sich Marini auf das Honda-Update. "Mal sehen, wann wir den neuen Motor einsetzen können. Mit Sicherheit wird es ein kleiner Fortschritt sein. Wir sind sehr zufrieden und freuen uns darüber. Die Leute in Japan haben gut gearbeitet."
Johann Zarco nutzt den Test zur Abstimmungsarbeit
Auch LCR-Pilot Johann Zarco, der in der laufenden Saison der beste Honda-Pilot ist, kam am Montag nicht in den Genuss, das neue Triebwerk zu testen. Im Fokus stand die Abstimmungsarbeit, denn beim Rennwochenende konnte Zarco nicht das gewohnte Vertrauen für seine Honda RC213V aufbauen.

© CASTROL Honda LCR
Johann Zarco konzentrierte sich auf die Arbeit am Set-up Zoom
"Wir haben mit dem Set-up gespielt, um dieses Vertrauen zurückzubekommen", berichtet der Franzose. "Es hat nicht viel gefehlt, aber kleine Dinge machen schon einen großen Unterschied aus."
"Ab dem zweiten Run am Morgen habe ich mich schon besser gefühlt. Dann haben wir mehr auf der elektronischen Seite getestet. Ich habe den neuen Motor nicht ausprobiert", bestätigt Zarco. "Wir haben Informationen über den neuen Motor, ich brauche ihn im Moment nicht, denn was wir gerade tun, ist mit unserem Paket ausreichend."


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