KTM "näher dran als 2024": Vorsichtiger Optimismus bei Acosta, Binder und Co.

Pedro Acosta behauptet sich beim MotoGP-Test in Buriram auf P4 - Brad Binder erkennt Fortschritte beim Renntempo - Maverick Vinales wirkt konkurrenzfähiger

(Motorsport-Total.com) - Aus Sicht von KTM verlief der finale MotoGP-Test vor dem Start der Saison 2025 positiv. Beim Kräftemessen in Buriram schob sich Pedro Acosta auf die vierte Position. Teamkollege Brad Binder konnte erneut nicht mit einer schnellen Runde glänzen, spulte allerdings vielversprechende Longruns ab.

Titel-Bild zur News: Pedro Acosta

Pedro Acosta war erneut der schnellste KTM-Pilot Zoom

Und auch bei Neuzugang Maverick Vinales ging es bergauf. Der Reifenverbrauch der RC16 bereitet den KTM-Pilot allerdings etwas Sorgen.

Auf eine Runde konnte Pedro Acosta sein Talent eindrucksvoll unter Beweis stellen. Lediglich 0,278 Sekunden fehlten zur Bestzeit. "Wir müssen zufrieden sein", kommentiert der Spanier. "Wir haben wieder viele Dinge ausprobiert und waren ziemlich schnell. Es war eine gute Vorsaison für mich und auch für KTM, denn alle vier Fahrer denken in dieselbe Richtung."

Pedro Acosta

Kann Pedro Acosta in der MotoGP 2025 die Ducati-Piloten herausfordern? Zoom

"Das Motorrad hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr bereits verbessert", erkennt Acosta. "Wir sind schneller und es ist einfacher für mich, schneller zu fahren. Wir müssen ruhig bleiben und dann sehen, wie wir hier in die Saison starten können."

KTM laut Brad Binder stärker als in der MotoGP 2024

Teamkollege Binder bestätigt, dass KTM bei der RC16 einige Verbesserungen erzielt hat. "Wir sind näher dran. Das ist sicher. Auf eine schnelle Runde lag ich ein bisschen zurück, doch beim Renntempo sind wir definitiv näher dran als beim letzten Besuch hier", vergleicht der Südafrikaner, der am finalen Tag auf P12 landete und 0,877 Sekunden zurück lag.

Brad Binder

Brad Binder war mit seiner Quali-Performance nicht so zufrieden wie mit seinem Renntempo Zoom

"Wir sind zu 80 Prozent vorbereitet. Die finalen 20 Prozent bestehen daraus, alles zusammenzubringen", schaut Binder auf den Saisonauftakt. Der finale Test half dabei, das erste Rennwochenende vorzubereiten. "Die zwei Tage hier sind schnell vergangen. Es fühlte sich besser an als beim letzten Besuch hier", erkennt Binder positive Aspekte.


Fotos: MotoGP 2025: Vorsaisontest in Buriram (Thailand)


"Am Morgen haben wir einige Qualifying-Simulationen absolviert und am Nachmittag einen Longrun. Das lief nicht allzu schlecht", kommentiert der KTM-Routinier. "Wir müssen noch ein paar kleine Stücke zusammenbringen, wenn wir in zwei Wochen wieder hierher kommen. Es wird schön sein, ein komplettes Rennwochenende zu haben: Ich habe das Gefühl, dass wir bereits eine Menge getestet haben."

Tech 3: Maverick Vinales auf P9, Enea Bastianini mit Problemen

KTM-Neuzugang Maverick Vinales schob sich auf eine Runde in die Top 10. Der Spanier war gut eine Zehntel schneller als Markenkollege Binder, obwohl er die KTM RC16 noch nicht richtig versteht.

Maverick Vinales

Maverick Vinales kommt immer besser in Schwung Zoom

"Ich versuche immer noch, den Kurveneingang und das Bremsen zu verstehen - was eine der Stärken des Motorrads ist - denn diesbezüglich nutze ich noch nicht das volle Potenzial. Am Ausgang der Kurven läuft es gut, ich habe Grip", beschreibt Vinales und freut sich: "Es geht voran!"

"Ich fühle mich wohl, aber um den nächsten Punkt zu erreichen, brauche ich noch ein bisschen mehr Verständnis. Mir fehlen noch ein paar Kleinigkeiten auf einer fliegenden Runde. Ich muss die Tricks des Motorrads in meinen Stil einbauen, und das braucht Zeit", schildert Vinales und zieht ein positives Fazit: "Ich bin viel näher dran als in Sepang, das ist gut."

Enea Bastianini

Enea Bastianini kämpft damit, seinen Fahrstil an die KTM anzupassen Zoom

Tech-3-Teamkollege Enea Bastianini bleibt das Sorgenkind im Lager von KTM. Bastianini reihte sich nur auf P15 ein. "Mein Ansatz muss anders sein", stellt der Italiener fest. "Das Motorrad ist anders und ich muss mich an einen anderen Stil anpassen und auch den Unterschied zwischen neuen und gebrauchten Reifen verstehen."

Wie KTM beim MotoGP-Test in Buriram vorgegangen ist

Die Rundenzeiten der Tests haben nicht immer eine große Aussagekraft, weil die Hersteller individuelle Programme absolvieren. "Wir können mit der Entwicklung, die über den Winter stattgefunden hat, zufrieden sein", bilanziert der neue KTM-Teammanager Aki Ajo.

"In Sepang haben wir uns auf allgemeinere Tests konzentriert und weniger auf die pure Performance. Hier haben wir das umgedreht und uns stärker auf die reine Performance konzentriert. Wir sind happy", kommentiert Ajo.

Aki Ajo

Klarer Fokus: Aki Ajo will sich nicht ablenken lassen Zoom

Die große Frage ist, wo KTM steht. Ajo umschifft dieses Thema und verfolgt einen anderen Ansatz. "Wir versuchen, uns von Tag zu Tag zu verbessern", bemerkt der Finne. Deutlich konkreter wird Technikdirektor Sebastian Risse. "Wir sind jetzt bereit für das erste Rennen", erklärt der Deutsche.

"Wir waren schnell und das Motorrad fühlt sich für die Jungs, die Erfahrung damit haben, gut an, während wir mit den anderen eine Lernkurve durchlaufen haben", schildert Risse, der sich über die Fortschritte der Tech-3-Piloten freut.

"Sie haben einige gute Highlights gezeigt und ich denke, da kommt noch mehr", erwartet der KTM-Ingenieur, der beim Thema Reifen-Management noch einige Hausaufgaben erkennt: "Wir müssen analysieren und über unseren Reifenverschleiß für die gesamte Renndistanz nachdenken, und das werden wir in der kommenden Woche tun."

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