Ex-Teammanager von Marc Marquez: "Das Alter wird eine Rolle spielen"

(Motorsport-Total.com) - Am 17. Februar feiert Marc Marquez seinen 32. Geburtstag. Im Feld der MotoGP ist der achtmalige Weltmeister mittlerweile einer der Routiniers. Lediglich LCR-Honda-Pilot Johann Zarco ist älter als Marc Marquez. Doch wo befindet sich Marquez mit Blick auf seine Karriere? Hat er seine besten Jahre bereits hinter sich?

Die MotoGP-Saison 2024 war das Jahr, in dem Marquez auf die Straße der Sieger zurückfand. Beim Grand Prix in Aragon ging eine über 1.000 Tage lange Phase ohne MotoGP-Sieg zu Ende (Aragon 2024 war laut Jack Miller eine Lehrstunde von Marc Marquez). Der Wechsel von Honda zu Gresini-Ducati sorgte für die Erlösung.

Von Misano 2021 bis Aragon 2024 erlebte Marquez die wohl schwierigste Phase seiner bisherigen Karriere. Deutlich vielversprechender ist der Ausblick auf das, was unmittelbar bevorsteht. Marquez wird 2025 und 2026 für das Ducati-Werksteam starten und somit die optimalen Voraussetzungen vorfinden, um wieder nach der MotoGP-Krone zu greifen.

Sollte Marquez in diesem Jahr den Titel holen, dann wäre das sein neunter WM-Erfolg. Marquez würde somit mit Motorrad-Legende Valentino Rossi gleichziehen. Doch der Titel geht voraussichtlich nur über Teamkollege Francesco Bagnaia, der nach der WM-Niederlage im Vorjahr hochmotiviert ist, es seinen Kritikern zu zeigen.

Ex-Teammanager: "Das Alter ist nicht nur eine Zahl"

Neben der individuellen Klasse der beiden Ducati-Werkspiloten spielt laut Ex-MotoGP-Teammanager Livio Suppo aber auch das Alter eine nicht zu unterschätzende Rolle. Marquez wird beim Saisonstart bereits 32 Jahre alt sein. Bagnaia feiert kommende Woche seinen 28. Geburtstag und befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere.

"Das Alter wird eine Rolle spielen", wird Suppo von Motosan zitiert. "Auch wenn wir es nicht gern zugeben, aber das Alter ist nicht nur eine Zahl. Marc hat gezeigt, dass er nach wie vor schnell ist. Doch ich denke, der Marquez von vor fünf oder sechs Jahren wäre auch mit einem Vorjahres-Motorrad konkurrenzfähiger gewesen."

Die Zusammenarbeit mit Marc Marquez beeindruckte Livio Suppo

Suppo kennt Marquez sehr gut. Als Marquez 2013 in die MotoGP aufstieg, leitete Suppo das Honda-Werksteam und feierte mit Marquez zahlreiche Erfolge. An die Zeit mit Marquez hat Suppo viele gute Erinnerungen.

"Marc ist der Fahrer, mit dem die Zusammenarbeit am einfachsten war. Er hat die Zusammenarbeit im Team erleichtert, weil er einen sehr guten Charakter hat", kommentiert der ehemalige HRC-Manager.

"Er ist immer positiv und hat immer ein Lachen im Gesicht, auch wenn er gestürzt ist oder verletzt ist", erinnert sich Suppo an die Zusammenarbeit mit Marquez. "Er hat alle Eigenschaften, um vom Team geliebt zu werden. Er weiß, wie man eine Gruppe von Leuten auf eine positive Art und Weise führt", so der ehemalige Honda-Teammanager.

Mit Blick auf den Kampf um den WM-Titel in der MotoGP stellt Suppo aber auch fest, dass Ducati wohl erneut keine ernsten Gegner fürchten muss. "Für die Fans wäre es gut, mehr Wettbewerb zwischen den Herstellern zu haben", bemerkt der Italiener. "Meine größte Befürchtung ist, dass die Meisterschaft immer mehr zu einer Angelegenheit von Ducati wird und niemand anderem."