"Es klickt noch nicht": Bastianini und Vinales straucheln weiter mit der KTM

Auch in Argentinien probieren Bastianini und Vinales viel, doch mit der KTM gelingt der Durchbruch noch nicht - Der Rückstand setzt auch mental zu

(Motorsport-Total.com) - Die KTM-Neuzugänge Enea Bastianini und Maverick Vinales arbeiteten auch am Argentinien-Wochenende an ihrer Adaption auf die RC16. Beide können bisher nicht mit der Performance ihrer Markenkollegen Brad Binder und Pedro Acosta mithalten.

Titel-Bild zur News: Enea Bastianini

Im Grand Prix wurde Enea Bastianini von Raul Fernandez zu Sturz gebracht Zoom

Im Qualifying belegten Vinales und Bastianini die Startplätze 20 und 21. Nur Aprilia-Ersatzfahrer Lorenzo Savadori war dahinter. Im Sprint konnte Bastianini zumindest einige Plätze gutmachen und als 14. ins Ziel fahren. Dennoch war der Italiener nicht glücklich.

"Im Rennen habe ich normalerweise etwas mehr. Aber um ehrlich zu sein - ich bin langsam", spricht Bastianini Klartext. "Ich bin langsam, und das Hauptproblem ist, dass ich auf dem Motorrad nicht in jeder Runde die gleichen Dinge tun kann."

"Jedes Mal mache ich einige Fehler, und das ist ein Problem. Wenn man geradeaus bremst, kann ich stark verzögern und andere Fahrer überholen. Das ist positiv, denn das ist die Stärke dieses Motorrads. Aber in der Kurvenmitte muss ich das Gas zudrehen. Dort verlieren wir viel Zeit."

"Wir haben viele Set-ups ausprobiert, aber nichts hat sich geändert. Ich möchte daran arbeiten, denn ich akzeptiere es nicht, so weit hinten zu sein." Für den Sonntag nahm das Tech3-Team wieder Änderungen an der Abstimmung vor.

Termas de Río Hondo zählt laut Bastianini auch nicht zu seinen besten Strecken: "Ja, das Layout dieser Strecke zählt nicht zu meinen Favoriten. Auch in der Vergangenheit war ich mit Ducati hier nicht wirklich schnell."

Im Grand Prix lag Bastianini nach der ersten Runde auf Platz 14, wurde dann jedoch von Raul Fernandez angerempelt und in Kurve 9 zu Fall gebracht. Der Trackhouse-Aprilia-Fahrer erhielt dafür eine Long-Lap-Strafe.

Bastianini fuhr das Rennen am Ende des Feldes weiter und kam schließlich als 17. ins Ziel. "Ich bin weitergefahren, um Erfahrung zu sammeln und mein Gefühl für das Bike zu verbessern - auch wenn mir der Flügel auf der linken Seite fehlte."

Enea Bastianini

Enea Bastianini probiert viel, aber sein Gefühl wird nicht deutlich besser Zoom

"Unsere Pace war gut, trotz des veränderten Fahrgefühls ohne Flügel. Die Reifen haben in den letzten Runden stark abgebaut, aber zur Rennhälfte habe ich viel gepusht, um wieder nach vorne zu kommen."

Trotz des schwierigen Beginns will Bastianini nicht in Panik verfallen: "Nun, in Austin wird es für mich wahrscheinlich besser laufen. Es ist noch früh in der Saison, es war erst das zweite Rennen. Ich möchte drei bis vier Rennen abwarten, um meine Situation besser einschätzen zu können."

2022 gewann Bastianini als Ducati-Pilot in Austin, wo in knapp zwei Wochen das nächste Rennen stattfindet. Vinales triumphierte dort im Vorjahr mit einer Aprilia. Bisher geht es dem Spanier mit der KTM sehr ähnlich wie seinem neuen Teamkollegen.

Wie Maverick Vinales seine Situation beurteilt

"Nun, es war ein schwieriger Start in die Saison, selbst die Wintertests waren herausfordernd", gibt Vinales nach Platz 18 im Sprint zu Protokoll. "Wir finden einfach keinen richtigen Weg. Wir ändern das Set-up in jeder Session stark, aber es war nie klar, was wirklich das Beste ist."

"Wir probieren und probieren, und jedes Mal fühlt es sich anders an - aber nie wirklich gut. Ich denke, es wäre jetzt besser, etwas mehr Konstanz zu finden und zu versuchen, die Grenzen des Motorrads auszuloten."

Auf die Frage, ob er schon das Limit der KTM spürt, antwortet der Spanier: "Nicht wirklich, denn wir ändern das Motorrad in jeder Session. Also nein, nicht wirklich. Wir sehen zum Beispiel bei Pedro, dass er in der Lage ist, zwei oder drei gute Runden zu fahren."

Maverick Vinales

Maverick Vinales gibt zu, dass der Rückstand auch mental schwierig ist Zoom

"Aber dann fährt er das gleiche Tempo wie wir. Deshalb müssen wir eine Basis schaffen und darauf aufbauen." Denn Acosta und Binder können zwar gute Qualifying-Runden fahren, fallen aber im Rennen aufgrund des hohen Reifenverschleißes zurück.

Das hat Bastianini bestätigt, und auch Vinales sieht es so: "Wir dosieren das Gas vorsichtig, um die Reifen zu schonen, aber es ist schwierig. Ich weiß es nicht genau. Wenn ich hinter anderen fahre, sehe ich deutlich, dass unsere Traktion nicht die beste ist."

Etwas Licht am Ende des Tunnels?

Auch Vinales nahm für den Grand Prix Änderungen vor und sprach von einem "positiven Signal", denn er konnte besseren Kurvenspeed fahren: "Ich konnte das Motorrad auch besser abbremsen. Natürlich ist es nicht die Position, in der ich sein möchte."

"Aber zumindest war mein Rhythmus auf dem Niveau der Werks-KTM, die viel Erfahrung mit dem Motorrad haben. Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass ich einen Schritt nach vorne gemacht habe. Wenn wir uns nur auf das Ergebnis konzentrieren, ist es frustrierend."

"Aber wenn wir uns auf den Prozess konzentrieren, war es ein gutes Zeichen. Wir sehen ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Wir müssen uns darauf fokussieren, jedes Wochenende einen Schritt nach vorne zu machen." Er kam im Grand Prix im Yamaha-Paket als Zwölfter ins Ziel.

Maverick Vinales

Wegen ständiger Änderungen spürt Vinales das absolute Limit noch nicht Zoom

Trotzdem gibt Vinales zu, dass es noch ein weiter Weg ist: "Ja, um ehrlich zu sein, sind wir immer noch unsicher, was das Beste ist. Es wird Zeit und Arbeit erfordern. Und ja, ich weiß sehr gut, dass es plötzlich klick machen kann, so wie es mir in der Vergangenheit schon passiert ist."

"Aber es braucht Zeit. Man darf niemals aufgeben." Und wie sieht es bei ihm mental bei der schwierigen Umstellung auf die KTM aus? "Nun, wenn man sieht, dass man pro Runde 1,2 Sekunden verliert, ist das ziemlich hart", gibt Vinales zu.

"Vor allem, wenn man weiß, dass man eigentlich an der Spitze mitkämpfen könnte. Das macht es umso schwieriger - aber es ist, wie es ist. Ich kann die Situation nicht ändern. Ich muss weiterarbeiten und darauf warten, dass sich etwas verbessert. Aber ja, die Lücke ist riesig."

In Austin, wo beide in der Vergangenheit bereits gewonnen haben, bietet sich die nächste Chance, wichtige Fortschritte zu machen. Doch bis sie das volle Potenzial der KTM ausschöpfen können, bleibt der Weg für Bastianini und Vinales beschwerlich.

Folgen Sie uns!

Motorrad-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Motorrad-Newsletter von Motorsport-Total.com!