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Miguel Oliveira erklärt: Warum seine Schulterluxation so ungewöhnlich ist
Keine Knochenbrüche, aber bis zu zwei Monate Pause - Miguel Oliveira erklärt die seltene Schulterluxation und den Stand seiner Genesung
(Motorsport-Total.com) - Miguel Oliveira hat sich Mitte März im Argentinien-Sprint verletzt. Damals ist Rookie Fermin Aldeguer von seiner Ducati gestürzt und hat dabei auch die Yamaha des Portugiesen zu Boden gerissen. Oliveira musste deshalb den Grand Prix in den USA auslassen sowie die Rennen in Katar.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Miguel Oliveira erklärte im Rahmen des Katar-Wochenendes alle Hintergründe Zoom
Allerdings entschied sich Oliveira dazu, am vergangenen Wochenende nach Doha zu reisen und seinem Pramac-Team einen Besuch abzustatten. In diesem Rahmen gab der Routinier auch ausführlich Auskunft, wie es ihm gegenwärtig geht.
Denn Oliveira trug im Fahrerlager seinen linken Arm in einer Armschlinge. "Wie geht es mir? Nun, die Genesung verläuft gut. Es sind jetzt etwa vier Wochen seit der Verletzung vergangen, und alles entwickelt sich positiv."
"In den ersten drei Wochen war der Arm komplett ruhiggestellt. Jetzt habe ich eher Symptome einer steifen Schulter als von der eigentlichen Verletzung. Aber ja, sie muss noch weiter heilen." Schmerzen hat Oliveira mittlerweile keine mehr.
"Es tut nicht wirklich weh. Vor allem, weil man langsam wieder Bewegungen macht und sich alles gut entwickelt. Es war eine ernstere Verletzung, als ich gedacht hatte - eine sehr seltene Verletzung. Diese Luxation zwischen Brustbein und Schlüsselbein ist nicht besonders häufig."
"Ich war ziemlich überrascht, denn ich hatte lediglich mit einem Schlüsselbeinbruch gerechnet, der in drei Wochen verheilt wäre", seufzt Oliveira. "Aber es war deutlich komplizierter - deshalb müssen wir Schritt für Schritt vorgehen."
Lange Rätsel über die eigentliche Verletzung
Denn im ersten Moment dachte er an ein gebrochenes Schlüsselbein, doch es wurden bei ersten Untersuchungen im Krankenhaus keine Knochenbrüche festgestellt. "In den ersten Stunden konnte mir auch niemand genau sagen, was ich habe."
"Ich machte einen CT-Scan, ein Röntgenbild - alles war unauffällig. Als eine Krankenschwester mir die Lederkombi am rechten Arm auszog, spürte ich ein lautes 'Klack' am Schlüsselbein. Ich dachte, sie hätte es jetzt wirklich gebrochen."
"Ich war so geschockt, dass ich dachte, sie hätte den Knochen wirklich gebrochen. Aber tatsächlich hat sie die Luxation reduziert - alles ging wieder in Position zurück. Und als das Röntgenbild dann negativ war, fragte ich mich: Wie ist das möglich? Ich habe doch das Knacken gehört."
Schließlich löste sich das Rätsel auf. "Später habe ich meinen Arzt angerufen", schildert Oliveira weiter, "und er meinte: Du hast mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Luxation zwischen Brustbein und Schlüsselbein. Bitte schone deinen Arm."
"In Argentinien bekam ich dann eine Armschlinge, um den Arm ruhigzustellen. Danach bin ich in 30 Stunden zurück nach Hause gereist, habe ein MRT gemacht - und das hat die Luxation sowie den vollständigen Sehnenriss bestätigt."
Wann kann Oliveira sein Comeback geben?
Es wurde keine Operation durchgeführt. Die Verletzung soll auf natürliche Weise durch Ruhigstellung des Arms verheilen. Zunächst schätzte sein Arzt die Genesungspause auf rund zwei Monate ein.
"Ich dachte: Auf keinen Fall bin ich zwei Monate vom Motorrad weg", kommentiert Oliveira. "Aber wir versuchen nicht, die Zeit künstlich zu verkürzen. Wir machen Physiotherapie und beginnen jetzt langsam mit Bewegungsübungen."

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Nach KTM uns Aprilia ist Yamaha die dritte Marke für Miguel Oliveira Zoom
"Man kann die Heilung einer Sehne nicht beschleunigen oder Narbengewebe einfach erzeugen. Im Moment weiß ich nicht, ob ein Rennen zu 100 Prozent oder zu 50 Prozent möglich ist. Wir müssen jetzt von Woche zu Woche bewerten, wie sich die Lage entwickelt."
Nach seiner Rückreise aus Doha unterzog sich Oliveira am Montag einer weiteren Computertomographie. Bisher wurden keine Neuigkeiten mitgeteilt, ob ein Comeback Ende April beim Grand Prix von Spanien in Jerez möglich ist oder noch zu früh kommt.
"In der Woche von Jerez werden wir sicher eine klare Vorstellung haben, ob es möglich ist oder nicht", lautet der Plan. Sollte Oliveira noch nicht fit sein, wird voraussichtlich Testfahrer Augusto Fernandez ein drittes Mal einspringen.
Oliveira laufend im Verletzungspech
Seit Beginn der Saison 2023 wurde Oliveira immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. In Portimao 2023 zog er sich nach einer Kollision mit Marc Marquez eine Sehnenverletzung an der Hüfte zu, woraufhin er das darauffolgende Rennen in Argentinien verpasste.
Wenige Wochen später stürzte er beim Start in Jerez und verletzte sich an der linken Schulter, was ihn zur Absage des Rennens in Le Mans zwang. Im November 2023 erlitt er in Katar nach einer Kollision mit Aleix Espargaro einen Bruch des rechten Schulterblatts.

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Der Portugiese verfolgte das gesamte Wochenende in der Pramac-Box Zoom
Auch 2024 blieb Oliveira vom Verletzungspech nicht verschont. Beim ersten Training in Mandalika stürzte er schwer und brach sich das rechte Handgelenk. Die Verletzung erforderte eine Operation mit Metallplatte, weshalb er vier Rennen auslassen musste.
"Ich kann keinen genauen Grund nennen, aber ich scheine solche Situationen anzuziehen", seufzt der Familienvater. "Ich bin mit diesem Yamaha-Motorrad noch nie gestürzt - außer bei diesem einen Unfall, bei dem ich mich verletzt habe."
"Natürlich war da auch Frust. Aber ich muss nach vorne schauen - sonst gerät man in eine Negativspirale, und das bringt nichts." Kommende Woche sollte das Pramac-Team Updates veröffentlichen, wie weit Oliveiras Genesung und Training fortgeschritten ist.


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