"Das schwierigste Wochenende bisher": Bezzecchi und Ogura kämpfen in Katar

Um die Stabilität zu verbessern, muss Aprilia bei Marco Bezzecchi die Leistung etwas drosseln - Das kostet im Zweikampf - Ai Ogura hat Defizite beim Reifenmanagement

(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Wochenende in Katar wurde von den schweren Verletzungen von Jorge Martin überschattet. Seine Kollegen hatten auf dem Lusail International Circuit einige Mühe. Marco Bezzecchi und Ai Ogura kämpften im großen Verfolgerfeld mit.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi

Für Marco Bezzecchi war Katar ein sehr schwieriges Rennwochenende Zoom

Bezzecchi belegte schließlich Platz neun, während Ogura als 15. einen WM-Punkt sammelte. "Nun ja, es war insgesamt ein schwieriges Wochenende, natürlich auch ein hartes Rennen", blickt Bezzecchi zurück.

"Ich habe das gesamte Rennen über damit gekämpft, die Reifen zu managen und das Beste aus unserem Sonntag herauszuholen. Aber am Ende habe ich immerhin ein paar Punkte geholt. Natürlich sind wir noch weit von dem entfernt, wo ich und Aprilia gerne wären."

An den Trainingstagen klagte der Italiener über mangelnde Stabilität, vor allem auch beim Kurvenausgang. Das wurde für das Rennen mit Änderungen bei der Elektronik zwar etwas besser, aber Bezzecchi musste dennoch defensiv fahren.

"Es war stabiler, aber um mehr Stabilität zu bekommen, fehlt uns jetzt Leistung. In den ersten Runden des Rennens mit neuen Reifen kann ich deshalb nicht mehr pushen, um bessere Überholmanöver zu starten."

"Die anderen können mehr Leistung bei höherer Stabilität nutzen, und um Stabilität zu haben, müssen wir Leistung reduzieren. Solange es also keinen ersten Reifeneinbruch gibt und alle ähnlich unterwegs sind, bin ich ständig im Verteidigungsmodus."

War es das schwierigste der ersten vier Rennwochenenden? "Im Moment auf jeden Fall, würde ich sagen", meint Bezzecchi. "In Austin war der Freitag auch schwierig, aber von Freitag auf Samstag haben wir einen großen Schritt gemacht. Hier hatten wir durchgehend zu kämpfen."

Marco Bezzecchi

Für das Rennen fand Aprilia kein perfektes Set-up für die RS-GP Zoom

Trotzdem betont der 26-Jährige, dass die Ingenieure Ideen haben, um die Situation für die Zukunft zu verbessern. Bezzecchi freut sich bereits auf Jerez, denn auf der kleineren Strecke kann sich das Kräfteverhältnis hinter Ducati wieder verändern.

Wenigstens haben ihm in Katar die vielen Duelle in der großen Verfolgergruppe Spaß gemacht: "Der Kampf im Mittelfeld ist natürlich immer sehr aggressiv, manchmal sogar aggressiver als der Kampf an der Spitze. Es hat Spaß gemacht."

"Glücklicherweise habe ich, sobald der Reifen nachgelassen hat, Vertrauen gewonnen, war stark beim Bremsen - also war es ein gutes Rennen. Es gab schöne Zweikämpfe mit Ogura, Brad Binder, Marini. Pedro war auch da, ich habe ihn fast eingeholt, konnte ihn aber nicht überholen."

Ai Ogura bekommt Probleme mit dem Vorderreifen

Auch Ogura mischt in dieser großen Gruppe mit, aber ab Rennhalbzeit verlor der Rookie Positionen. "Ab der Halbzeit des Rennens habe ich den Grip am Vorderrad verloren und konnte nichts mehr ausrichten", nennt der Japaner den Grund dafür.

"Ich denke, in den ersten sechs bis sieben Runden habe ich den Vorderreifen nicht gut gemanagt. Ich war auf das Hinterrad fokussiert und habe dem Vorderreifen keine Beachtung geschenkt." Dass der Vorderreifen stark abgebaut hat, hat Ogura in diesem Ausmaß überrascht.

Ai Ogura, Luca Marini, Marco Bezzecchi

Rookie Ai Ogura hat den Vorderreifen nicht optimal gemanagt Zoom

Wie bewertet er sein Katar-Wochenende insgesamt? "Von Freitag auf Samstag habe ich einen großen Schritt gemacht, aber ich glaube, dass mein Fahrstil nicht gut genug für 22 Runden war. Ich hatte keine andere Möglichkeit, um eine gute Rundenzeit zu fahren."

"Nachdem der Reifen aufgebraucht war, hat alles blockiert. Es war einfach nicht gut genug von meiner Seite", sagt der Rookie offen. In der Gesamtwertung ist Bezzecchi WM-Siebter und Ogura WM-Neunter.

Raul Fernandez steckt in der Krise

Bei seinem Trackhouse-Teamkollegen setzte sich die extrem schwierige Phase fort. Nach Platz 17 im Sprint - hinter Rückkehrer Martin - kam Raul Fernandez im Grand Prix ebenfalls als 17. ins Ziel. Sein Rückstand betrug fast eine halbe Minute.

"Ich fühle mich mit dem Motorrad in bestimmten Bereichen gut - zum Beispiel in den Stop-and-Go-Kurven, dort habe ich ein gutes Gefühl -, aber in anderen Abschnitten kann ich das Potenzial des Motorrads aus irgendeinem Grund nicht ausschöpfen."

Raul Fernandez

Raul Fernandez steckt bisher in einer großen Krise Zoom

"Ich kann nicht so fahren, wie ich möchte, kann nicht so in die Kurven einlenken, wie ich es will, und verliere dort viel Zeit", berichtet Fernandez. "Wir müssen etwas finden, denn ich habe das Gefühl, dass wir das Motorrad nicht richtig einlenken können - besonders in schnellen Kurven."

"Das ist der Hauptbereich, in dem wir uns verbessern müssen. Ich weiß nicht, warum wir Chattering hatten und nicht gut einlenken konnten. Wir waren hier nicht wirklich stark - aber das ist keine Ausrede für mich. Wir sind nicht auf dem Niveau, auf dem wir sein könnten."

Neueste Kommentare