Brad Binders Qualifying-Schwäche: "Mein Fahrstil widerspricht etwas der KTM"

Brad Binder hat vor allem im Qualifying-Versuch Mühe mit der KTM - Er erklärt die Hintergründe, denn die RC16 kommt seinem aggressiven Fahrstil nicht entgegen

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu seinem KTM-Teamkollegen Pedro Acosta schaffte es Brad Binder beim MotoGP-Saisonauftakt in Thailand nicht ins Q2. Schon am Freitag verpasste der Südafrikaner den Sprung in die Top 10, und auch in Q1 gelang ihm keiner der ersten beiden Plätze.

Titel-Bild zur News: Brad Binder

Brad Binder hat derzeit vor allem im Qualifying etwas Mühe Zoom

Binder startete von Platz 14, während sich Acosta als Siebter qualifizierte. Es ist ein Muster, das schon länger zu beobachten ist. Im Vorjahr eroberte Binder zwar siebenmal Plätze in der zweiten Startreihe, aber oft musste er um den Q2-Einzug kämpfen.

Zuletzt startete er 2023 in Australien aus der ersten Reihe. Eine Poleposition ist Binder in der MotoGP bisher nicht gelungen. Er hat auch eine Erklärung dafür, warum er im Qualifying-Versuch Mühe hat.

"Mein Fahrstil, mit dem ich immer schnelle Runden gefahren bin, besteht darin, sehr hart zu bremsen, die Bremse schnell zu lösen und viel Kurvenspeed mitzunehmen", beschreibt Binder. "Aber im Moment müssen wir sehr vorsichtig mit dem Vorderrad umgehen."

Das Risiko eines Sturzes über das Vorderrad ist hoch. "Denn wenn ich vorne stark attackieren würde, verliere ich die Kontrolle über den Vorderreifen. Dadurch habe ich starkes Untersteuern, was es besonders schwierig macht, wenn wir auf Zeitenjagd gehen."

"Wie ich mit dem Vorderreifen aktuell fahren muss, widerspricht ein wenig meinem natürlichen Fahrstil. Aber wir arbeiten daran. Ich denke, wir haben es bereits ein wenig verbessert. Doch wenn die Strecke sehr heiß ist und der Grip nachlässt, zeigen sich unsere Probleme noch deutlicher."

Brad Binder

In der MotoGP hat Brad Binder noch nie eine Poleposition erobert Zoom

Für die Abstimmung der RC16 wurde noch kein Allheilmittel gefunden, das es Binder erlauben würde, im Qualifying aggressiver zu attackieren. "Wenn es eine funktionierende Lösung gäbe, würden wir sie dauerhaft nutzen", seufzt Binder.

"Es ist also eine schwierige Angelegenheit." In den Buriram-Rennen waren beide KTM-Fahrer zeitweise beisammen auf der Strecke. Vor allem im Sprint haben sie sich ein enges Duell geliefert. Acosta meinte, dass er seinen Fahrstil etwas auf das neue Motorrad anpassen musste.

Ist das auch bei Binder der Fall? "Ja, mein Fahrstil hat mit den kleinen Problemen, die wir in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres und bislang in dieser Saison hatten, nicht besonders gut funktioniert."

"Ich bin eher ein aggressiver Fahrer, aber man muss jetzt sehr sauber fahren. Das ist etwas, womit ich zu kämpfen habe. Und wenn der Grip nachlässt, muss man noch präziser fahren, was mir manchmal schwerfällt."

Im Buriram-Sprint kam Acosta als Sechster ins Ziel, während Binder Achter wurde. Im Grand Prix stürzte Acosta früh. Binder hatte im Ziel 20 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Marquez (Ducati) und belegte erneut Platz acht.