Stefan Pierer zieht sich aus KTM AG zurück: Gottfried Neumeister übernimmt

Stefan Pierer übergibt die Führung der KTM AG an Gottfried Neumeister - Pierer bleibt jedoch Co-CEO der Pierer Mobility AG - Investorensuche für KTM läuft weiter

(Motorsport-Total.com) - Die KTM AG hat bekannt gegeben, dass Stefan Pierer sein Vorstandsmandat niedergelegt hat. Er übergibt die Führung des Unternehmens an Gottfried Neumeister. Im Zuge der Verhandlungen im Insolvenzverfahren übten vor allem die Banken Druck aus, damit Pierer seine Führungsrolle aufgibt. In der Pierer Mobility AG bleibt Pierer Co-CEO.

Titel-Bild zur News: Gottfried Neumeister und Stefan Pierer

Gottfried Neumeister hat nun die alleinige Leitung der KTM AG Zoom

"Ich wünsche Gottfried Neumeister von Herzen alles Gute. Mit ihm habe ich den perfekten Nachfolger gefunden und bin fest davon überzeugt, dass er das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen wird", wird Pierer in einer Mitteilung der KTM AG vom 4. März zitiert.

Am 23. Januar trat Pierer schrittweise zurück, zunächst übernahm Neumeister die CEO-Rolle. Pierer blieb bei der KTM AG als Co-CEO an Bord, um das Insolvenzverfahren weiter zu begleiten. Nun folgte der vollständige Rückzug aus der KTM AG.

Damit ist Neumeister nun sowohl CEO der KTM AG als auch CEO der Pierer Mobility AG - und damit die neue starke Führungspersönlichkeit des österreichischen Unternehmens. Neumeister wurde Anfang September 2024 erstmals in den Vorstand gewählt.

"Ich möchte mich bei Stefan Pierer für sein Vertrauen bedanken, sein Lebenswerk weiterführen zu dürfen", sagt Neumeister. "Ich sehe es als Ehre und Verpflichtung, die Geschichte von KTM fortzuschreiben und zusammen mit unseren großartigen Mitarbeitern neue Wege zu gehen."

Zudem gab die KTM AG bekannt, dass Verena Schneglberger-Grossmann, die Leiterin der Rechtsabteilung, zum Vorstandsmitglied ernannt wurde. Sie übernimmt diese Aufgabe zusätzlich zu ihrer Rolle als Leiterin der Rechtsabteilung.

Investorensuche läuft weiter

Am 25. Februar nahmen die Gläubiger den Sanierungsplan im Insolvenzverfahren der KTM AG an. KTM-Partner Bajaj hatte zuvor 50 Millionen Euro auf ein Treuhandkonto des Insolvenzverwalters hinterlegt.

Laut Sanierungsplan erhalten die Gläubiger bis zum 23. Mai 30 Prozent ihrer Forderungen in bar. Es geht um rund 600 Millionen Euro. Dazu werden 150 Millionen Euro benötigt, um die Produktion in Mattighofen wieder hochzufahren und die Finanzierung bis Ende Mai zu gewährleisten.

KTM 890 Adventure

Investoren wurden bisher noch nicht öffentlich bestätigt Zoom

50 dieser 150 Millionen Euro hat Bajaj, wie erwähnt, bereits hinterlegt. Außerdem hat sich die indische Firma dazu bereit erklärt, jene weiteren 100 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Noch offen ist, welche Investoren die restlichen rund 600 Millionen Euro beisteuern.

Im Bericht des Insolvenzverwalters Peter Vogl heißt es, dass mit sieben potenziellen Investoren verhandelt wird. Drei Investoren würden Eigenkapital einbringen, die übrigen vier Fremdkapital. Die KTM-Eigentümer würden einen strategischen Investor bevorzugen.

Die Investorensuche wird von der Citibank organisiert. Insolvenzverwalter Vogl ist zuversichtlich, dass die Suche erfolgreich sein wird. Denn Bajaj stellte diese 50 Millionen Euro nur bereit, weil das Unternehmen vom Erfolg des Investorenprozesses überzeugt ist. Spätestens Ende März sollen, sofern alles planmäßig verläuft, Verträge mit Investoren abgeschlossen werden.