Aprilia-CEO sieht KTM-Situation als "Warnung" und fordert Reformen

Aprilia-Chef Massimo Rivola sieht Handlungsbedarf in der MotoGP, um Kosten zu reduzieren, und fordert und eine bessere Vermarktung der Rennserie

(Motorsport-Total.com) - Für 2025 hat Aprilia ein großes Investment getätigt, um sich die Dienste von Jorge Martin zu sichern. Mit dem amtierenden Weltmeister an Bord steigt die Aufmerksamkeit und auch das Interesse potenzieller Sponsoren. Gleichzeitig bleibt die MotoGP auch für Aprilia eine finanzielle Herausforderung.

Titel-Bild zur News: Aprilia-CEO Massimo Rivola

Aprilia-CEO Massimo Rivola hofft auf einen Verbleib von KTM in der MotoGP Zoom

Bei der Präsentation der RS-GP25 am Donnerstag schlug Massimo Rivola, CEO von Aprilia Racing, daher ernst Töne an, als er nach der Rentabilität der MotoGP gefragt wurde.

"Das ist eine meiner endlosen Diskussionen mit Carmelo (Ezpeleta, Dorna-CEO; Anm. d. R.) und dem MotoGP-Umfeld. Ich glaube immer noch, dass unser Sport, unser Geschäft, ein bisschen zu teuer ist. Und ich denke, wir brauchen nicht unbedingt so viel, um eine gute Show zu bieten", so die Einschätzung des Italieners.

Seiner Meinung nach könnten einige Bereiche der MotoGP besser geregelt werden, jedoch sei es entscheidend, dass solche Regelungen auch effektiv durchgesetzt werden können. Ein konkreter Anlass für Rivolas Äußerungen war die Krise bei KTM.

Rivola wertet KTM-Krise als Alarmsignal

Der österreichische Hersteller, der eine bedeutende Rolle in der MotoGP spielt, hatte zuletzt mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, was eine Insolvenz und Spekulationen über einen Rückzug aus der Serie nährte. Rivola sieht darin ein Alarmsignal.


Fotos: MotoGP-Präsentation 2025: Aprilia mit Jorge Martin und Marco Bezzecchi


"Die Warnung, die wir durch die Situation von KTM erhalten haben, sollte nicht einfach als 'Pech' abgetan werden. Wir sollten daraus lernen und handeln. Ich hoffe, dass wir das beim nächsten Fünfjahresvertrag (mit der MotoGP) erneut diskutieren werden." Der neue Vertragszyklus mit den Herstellern greift ab 2027.

Auf die Frage, wie sehr es der MotoGP schaden würde, nach dem Ausstieg von Suzuki Ende 2022 einen weiteren Hersteller zu verlieren, sagt Rivola: "Ich glaube nicht, dass wir KTM verlieren werden. Und ich denke, die Meisterschaft braucht KTM."

Übernahme durch Liberty Media als Chance

"Es ist an der Zeit, gute Nachrichten für die MotoGP zu liefern, denn wir bieten, so denke ich, die beste Show überhaupt. Aber wir bekommen nicht das zurück, was wir liefern."

"Ich wäre sehr daran interessiert, Liberty (Media) involviert zu sehen, denn die Amerikaner sind generell gut im internen Marketing, wie man an dem sieht, was sie in der Formel 1 gemacht haben. Es scheint, als hätten sie eine Art 'Magic Touch', und genau diesen brauchen auch wir in der MotoGP", so der Aprilia-CEO.


Fotostrecke: KTM: Alle MotoGP-Fahrer seit 2016

"Es ist ein wunderschöner Sport, und die Fahrer sind so etwas wie Superhelden. Wir müssen der Welt zeigen, wer sie sind", fordert er, um die Attraktivität der MotoGP für Teams, Hersteller und Zuschauer gleichermaßen und langfristig zu sichern.

Während der Sanierungsplan von KTM aktuell einen Rückzug aus der MotoGP für 2026 vorsieht, ist die angekündigte Übernahme der Serie durch Liberty Media noch nicht vollzogen. Die EU-Kommission muss dem Deal noch grünes Licht geben.