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"Alles unter Kontrolle": Wird Marc Marquez wieder der COTA-König?
Marc Marquez gewann den Sprint auf dem Circuit of the Americas - Er hat gute Karten, am Sonntag seinen achten Grand-Prix-Sieg in Austin einzufahren
(Motorsport-Total.com) - Zwei Runden lang musste Marc Marquez um seinen Sieg im MotoGP-Sprint auf dem Circuit of the Americas (COTA) bangen, doch am Ende der zehn Runden hatte der Spanier wieder alles im Griff. Der sechsmalige Weltmeister gewann in der Saison 2025 zum fünften Mal in Folge und ließ erneut nichts anbrennen. Sein Bruder Alex Marquez wurde zum fünften Mal hintereinander Zweiter, dahinter machte ein wiedererstarkter Francesco "Pecco" Bagnaia den Dreifachsieg für Ducati perfekt.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Marc Marquez managte den Sprint auf dem COTA Zoom
Beim Start erwischte Bagnaia die Marquez-Brüder kalt: Er stürmte von Platz sechs an die Spitze. Ein Highsider, bei dem Marc Marquez beinahe von seiner Ducati stürzte, war der einzige kleine Schönheitsfehler in einer dominanten Vorstellung des 32-Jährigen auf dem COTA, dem Kurs, auf dem er bereits sieben Grand-Prix-Siege feierte. Marquez hat gute Chancen, am Sonntag seinen achten COTA-Sieg und den sechsten in dieser Saison einzufahren.
"Ich meine, ich sage, 2019 war das einzige Rennen, in dem ich einen Fehler gemacht habe", sagt Marquez über den Sprint. "Man hat heute gesehen, dass es um Millisekunden geht, um zehn Prozent mehr oder weniger Gas. Die Streckenbedingungen haben sich geändert, es war wärmer, ich habe genauso gepusht, aber das Hinterrad ist mir einfach weggerutscht."
Fehler minimieren und Rennen managen
"Aber diese Warnung hat mir die Möglichkeit gegeben, die Streckenbedingungen zu verstehen", analysiert der Gesamtführende die Situation, die ihn beinahe aus dem Rennen geworfen hätte. "Als ich dann eine kleine Lücke herausfahren konnte - gerade groß genug - habe ich das Rennen kontrolliert. Ich glaube, ich bin zu langsam gefahren, um die Lücke zu vergrößern. Als ich dann gesehen habe, dass es 0,6 bis 0,7 Sekunden waren, habe ich versucht, es zu kontrollieren".
Fehlerfrei war das Rennen des COTA-Königs aber nicht, denn er musste seinen Bruder Alex und Bagnaia hinter sich halten. "Dann habe ich noch einmal attackiert, um eine Sekunde herauszuholen, denn in Kurve 12 habe ich einen Fehler gemacht und Pecco kam mir zu nahe", blickt er zurück. "Also habe ich wieder attackiert."
Alles unter Kontrolle
Doch Marquez behielt einen kühlen Kopf: "Es war unter Kontrolle, aber für alle - das habe ich gesehen, denn die Verfolgergruppe mit vier oder fünf Fahrern war ziemlich weit weg. Das Gefühl war nicht perfekt. Morgen müssen wir daran arbeiten und verstehen, was wir brauchen, um schneller zu sein."
Überraschend war der bärenstarke Start von Bagnaia, der alle anderen Spitzenfahrer übertölpelte: "Mein Start war nicht gut und ich habe schon ein wenig nach innen geschaut, weil ich wusste, dass jemand angreifen würde. Dann sah ich ein Motorrad - es war 'Pecco'. Ich habe in der ersten Kurve nicht direkt attackiert, weil ich wusste oder zumindest ahnte, dass jemand da sein würde."
"Aber von da an habe ich gekämpft. Ich hatte nicht erwartet, dass er in Kurve 3 so attackieren würde, aber dann dachte ich: 'Okay'. Ich habe dann in Kurve 7 etwas aggressiver reagiert, aber das war der richtige Moment." Doch nicht nur Bagnaia, auch sein Bruder Alex Marquez könnte dem Spanier am Rennsonntag gefährlich werden, wenn er schwächeln sollte.
Das Duell der Marquez-Brüder
"Alex ist auf der rechten Seite der Strecke superstark - genau dort, wo ich meinen Fehler gemacht habe", sagt Sprintsieger Marc Marquez. "Ich habe dort mein Selbstvertrauen verloren und er hat dort sehr viel Selbstvertrauen, er ist dort extrem schnell. Aber wir werden sehen, ob wir das Rennen managen können."
"Morgen müssen wir mit den Medium-Reifen herausfinden, wo wir stehen und wo die anderen sind. Ich erwarte auch einen starken Pecco, denn ich habe gesehen, dass seine Pace am Ende des Sprints nicht schlecht war." Bisher hat Marquez in der MotoGP-Saison 2025 alles im Griff, doch ein Sturz im Training auf nasser Strecke und ein Highsider im Sprint sind erste Anzeichen dafür, dass der Spanier näher ans Limit gehen muss, um seine Dominanz aufrechtzuerhalten.
Marc Marquez nicht am Limit?
Doch wie sieht Alex Marquez seine Chancen, seinen großen Bruder auf dem COTA zu schlagen? "Ich habe versucht zu pushen und gleichzeitig den Abstand zu kontrollieren", sagt der Gresini-Ducati-Pilot. "In der ersten Runde konnte er 1,5 Sekunden herausfahren, aber später sah ich, dass er wieder näher kam. Also habe ich ein bisschen gepusht, dann etwas Tempo rausgenommen und dann wieder Gas gegeben."
"Ich habe gesehen, dass Marc das genauso gemacht hat. Einmal war ich wirklich nah dran, aber dann fuhr er eine schnelle Runde und war wieder weg. Es war ein solides Rennen - genau so ein Rennen muss man hier fahren - und es ging vor allem darum, keine Fehler zu machen", fasst Alex Marquez sein Rennen zusammen. Ob er glaubt, dass sein Bruder schon am Limit war? "Heute sicher nicht", meint er. "In einigen Runden vielleicht, aber nicht über die gesamte Renndistanz."
Das konnte Alex Marquez aus prominenter Position als Zweiter gut beobachten: "Er hat an den Bremspunkten noch etwas Spielraum. Aber man kann hier auch leicht Fehler machen. Deshalb weiß ich nicht genau, wie viel er riskiert. Oft ist es besser, eine Zehntelsekunde zu verlieren als fünf oder zu stürzen. Das ist ein Kompromiss, den man kontrollieren muss."
Wann kommt der erste MotoGP-Sieg?
"Aber heute hatte er ein bisschen mehr Reserven, vielleicht zwei Zehntel oder so - genau das Tempo, das er brauchte", fasst der Topverfolger im WM-Kampf zusammen. "Auf der rechten Seite fühle ich mich wohler, auf der linken habe ich nur Vertrauen, wenn ich auf dem Gas stehe. Ich muss mich also darauf konzentrieren, die Strecke gut zu kontrollieren - aber insgesamt bin ich auch dort ziemlich stark", so Alex Marquez über seine Stärken auf dem COTA.
Alex Marquez war in allen Rennen der Saison 2025 Zweiter hinter seinem Bruder. Noch jagt der 28-Jährige seinem ersten MotoGP-Sieg hinterher, doch es scheint, als käme er diesem Meilenstein immer näher. Ob es ausgerechnet auf der Strecke klappt, auf der sein Bruder Marc in den vergangenen Jahren so erfolgreich war, steht in den Sternen. Die Pace scheint aber gut genug zu sein, um sich zumindest in eine aussichtsreiche Position zu bringen.


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