Livio Suppo: Ein von Suzuki unterstütztes Moto2-Team "wäre interessant"

Die Chance auf ein MotoGP-Satellitenteam von Suzuki bleibt gering - Aber Livio Suppo würde die Idee eines unterstützten Moto2-Teams interessant finden

(Motorsport-Total.com) - Suzuki wird in naher Zukunft weiterhin kein Satellitenteam in der MotoGP mit der GSX-RR ausrüsten. Andererseits hat sich in der Moto2-Klasse ein neuer Trend entwickelt. Immer mehr MotoGP-Marken unterstützen aktiv ein Team in der mittleren Klasse, um vielversprechende Nachwuchsfahrer zu fördern und unter Vertrag zu haben.

Titel-Bild zur News: Alex Rins

Alex Rins eroberte jüngst den 500. Podestplatz (alle Klassen) von Suzuki Zoom

KTM exerziert das mit dem Ajo-Team seit Jahren erfolgreich vor. Honda betreibt das Honda-Team-Asia in den beiden kleinen Klassen. Und seit dieser Saison finanziert auch Yamaha ein Moto2-Team, das in Kooperation mit VR46 betrieben wird.

Könnte sich Suzuki vorstellen, ebenfalls eine Kooperation mit einem Moto2-Team einzugehen? "Ich finde, KTM hat in den vergangenen Jahren in der Moto3, der Moto2 und der MotoGP sehr gute Arbeit geleistet", lobt Suzuki-Teammanager Livio Suppo.

Er will so eine Konstellation grundsätzlich nicht ausschließen: "Dass man Fahrer zumindest ab der Moto2 ausbildet - Moto3 wäre für uns schwierig - wäre eine sehr gute Idee." Denn Suzuki setzt seit dem MotoGP-Comeback 2015 konsequent auf junge Talente.

Ein zweites Team in der Königsklasse ist zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber weiterhin gering. "Wir wissen, dass im Paddock seit einigen Jahren auf ein Satellitenteam von Suzuki gewartet wird."

Livio Suppo, Shinichi Sahara

Teammanager Livio Suppo (li.) mit Projektleiter Shinichi Sahara (re.) Zoom

"Man muss aber noch viel tun, bevor man darüber nachdenken kann", so Suppo. "Seit vielen Jahren wäre es für Carmelo [Ezpeleta] die ideale Situation, wenn alle sechs Hersteller je vier Fahrer ausrüsten. Man braucht natürlich sechs Marken, die bereit sind, diese Motorräder einsetzen zu können."

"Die Motorräder müssen auch konkurrenzfähig sein. Es wäre sehr schwierig von einem Satellitenteam zu verlangen, mit einem nicht konkurrenzfähigen Motorrad zu fahren. Heute sind wir mehr und mehr in einer technischen Situation, wo das möglich wäre."

Mit acht Motorrädern hat Ducati das größte Aufgebot im Feld. Ist das zu viel? "Zunächst müssen wir glücklich sein, dass wir 24 Motorräder in der Startaufstellung haben und alle mehr oder weniger konkurrenzfähig sind", betrachtet Suppo die positive Seite.

"Auch ein Motorrad aus dem Vorjahr ist konkurrenzfähig. Meiner Meinung nach ist das für einen Rookie besser, wenn das Motorrad schon entwickelt ist. Der Topspeed der Ducati ist natürlich sehr stark. Die Fahrer machen sich Sorgen."

"Wenn man ein Problem im Qualifying hat und dahinter startet, ist es für die Fahrer sehr schwierig. Andererseits ist es besser, acht Ducatis zu haben, als viele nicht konkurrenzfähige Motorräder." Ducati führt nach den ersten vier Rennen auch die Konstrukteurswertung an.