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Von wegen Danica: Übernimmt nun die "Swiss-Miss"?
Simona de Silvestro sorgte mit ihrem vierten Platz von St. Petersburg für die großen IndyCar-Schlagzeilen: "Danica, rück ein Stück zur Seite!"
(Motorsport-Total.com) - "Vielen Dank für all die Glückwünsche, was für ein unglaubliches Rennen!" So lautete die passende 'Twitter'-Nachricht von Simona de Silvestro nach ihrem sensationellen vierten Platz von St. Petersburg. 6.500 sogenannte Follower hat die 22-jährige Schweizerin derzeit, doch nach ihrer Vorstellung vom Sonntagabend wird diese Zahl wohl schnell steigen.

© IndyCar
Trockenübung in St. Pete: Simona de Silvestro sorgte zum Auftakt für Furore
Glückwünsche bekam sie nicht nur von ihren Fans. Unter anderem meldete sich Rennfahrerkollege Max Papis: "Wenn ich behilflich sein kann, dann bin ich da", versprach der NASCAR-Pilot aus dem norditalienischen Como. Sein Wunsch: "Greif an!" Auch ihr direkter St-Pete-Kontrahent Tony Kanaan (KV/Lotus) ließ es sich nicht nehmen, ein paar Zeilen zu twittern: "Gut gemacht, Mädel. Aber das nächste Mal setzt du einen alten Mann wie mich bitte nicht so unter Druck. Ein starkes Rennen."
In der Tat sorgte der Zweikampf zwischen dem 36-jährigen IndyCar-Veteran und de Silvestro in der Schlussphase für zahlreiche Hingucker. Kanaan musste alles geben, um der massiv drängelnden HVM-Pilotin Herr zu werden. "Mir bleib nichts anderes übrig, als mein gesamtes Repertoire auszupacken, um sie hinter mir zu halten", gab er auf der anschließenden Pressekonferenz offen zu.
Routinier Kanaan überrascht

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Tony Kanaan funkt an sein Team: "Wer ist die grün-weiße 78?" Zoom
Dabei musste sich der IndyCar-Champion zuvor erst via Bordfunk erkundigen, wer im grün-weißen Dallara-Honda soviel Druck ausübte. "Wer ist denn da hinter mir, wer ist denn diese 78?", lautete seine Frage. "Mein Team sagte mir, dass es Simona sei. Und dann habe ich mich daran erinnert, wie sie mich bei einem Restart zuvor bekämpft hatte. Spätestens dann wusste ich, wie stark sie ist."
De Silvestro selbst gab die Komplimente artig zurück. "Es war ja das erste Mal, dass wir in einen direkten Zweikampf verwickelt waren. Das war schon komisch, denn ich verfolge ihn seit vielen Jahren. Und nun kämpfte ich gegen Tony. Das war schon ziemlich cool." Nach 100 Runden schrammte die Eidgenossin haarscharf an ihrem ersten IndyCar-Podium vorbei.
"Ich fuhr auf Platz vier und wollte nichts Dummes unternehmen", schilderte der Shooting-Star. "Ich habe zwar versucht, Rang drei zu holen, aber es hat nicht ganz gereicht. Tony hatte Probleme und ich konnte pushen. Es hat Spaß gemacht, denn auf den Straßenkursen kann der Pilot schon den Unterschied machen."
Jede Menge Schlagzeilen der "Swiss-Miss"

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Simona de Silvestro hat gut Lachen: Ihr gehören die aktuellen Schlagzeilen Zoom
Vor allem bei den spektakulären neuen Double-File-Restarts machte sie zu Begin von Startplatz 17 aus viel Boden gut: "Das gab mir die Gelegenheit zu überholen", teilweise sogar mit sehr hemdsärmeligen Mitteln. "Ich weiß, dass ich einmal Will Power gestreift habe. Aber er wurde ja Zweiter, insofern hat es ihm nicht allzu sehr wehgetan."
Angesichts ihrer Trainingsergebnisse war die Sorge berechtigt, dass das kleine HVM-Team nach dem kurzfristigen Abgang ihres Chefingenieurs Michael Cannon Probleme bekommen könnte. Diesen Eindruck hat de Silvestro mit ihrem neuen starken Mann Brent Harvey schnell widerlegt. "In ihr brennt das Feuer eines Champions", urteilt Harvey über seinen neuen Schützling. Beide bestätigen übrigens, dass sie am St-Pete-Wochenende eine "gemeinsame Kommunikationsbasis" erreicht haben.
So sorgte die "Swiss-Miss" - ihr Spitzname in den USA - also gleich zum Saisonauftakt für jede Menge Schlagzeilen. "Danica, rück ein Stück zur Seite. Es gibt einen neuen weiblichen Boss", titelte etwa die kanadische 'Toronto Sun', während andere US-Medien von de Silvestros "endgültigem Durchbruch" sprachen. Dabei hat die Saison 2011 gerade erst begonnen...

