• 28.03.2011 01:53

  • von Pete Fink

Podium: Kanaan bringt frischen Wind zu KV - und Sato

Von null auf drei: Neuzugang Tony Kanaan unterstrich gleich zum Auftakt, warum er für KV/Lotus so wertvoll ist: Wo ist die Kaffeemaschine, wo die Toiletten?

(Motorsport-Total.com) - Nicht weniger als 35mal war das KV-Team im Vorjahr in irgendwelche Unfälle aller Art verwickelt. Ein nicht ganz billiger Spaß für die beiden Teambesitzer Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser. Takuma Sato und Ernesto Viso (19.) behielten trotzdem ihre Cockpits und als Verstärkung wurde erst am vergangenen Montag IndyCar-Routinier Tony Kanaan verpflichtet. Das zahlte sich nur sechs Tage später aus.

Titel-Bild zur News: Tony Kanaan

Tony Kanaan und Kumpel Dario Franchitti auf dem Podium: Starkes KV/Lotus-Debüt

Denn Kanaan holte zum IndyCar-Saisonauftakt quasi aus dem Stand die zweite Podiumsplatzierung für die nun unter KV/Lotus firmierende Mannschaft. 2010 gab es nur einen dritten Platz durch Viso auf dem Iowa Speedway. Kanaan, der am Dienstag einen einzigen Shakedown-Tag in Homestead bekam, egalisierte dieses Resultat.

"Wir sind unser eigenes, konservatives Rennen gefahren", analysierte der 36-jährige Brasilianer. "Dann setzte mich Simona de Silvestro in den letzten fünf Runden unter Druck." Kanaan hatte dies schon erwartet: "Wir mussten im letzten Stint auf den härteren Blacks fahren. Ich habe mir schon gedacht, dass mir das nicht unbedingt nützen würde."


Fotos: IndyCars in St. Petersburg


Der dunkelgrün und gelb lackierte KV/Lotus mit der Startnummer 82 - übrigens in Gedenken an Jim Clarks Nummer bei seinem legendären Indy-500-Sieg im Jahr 1965 - rutschte sichtlich umher. "Wir hätten die Blacks wohl, wie alle anderen, im zweiten Stint fahren sollen." Seine gute Laune hatte der Triathlet trotz sichtlicher Erschöpfung nicht verloren: "Ich bin ein alter Mann und sie ist ein junges Mädel. Heute hat mir meine Erfahrung geholfen."

Kein Zweifel: Bei KV/Lotus weht nach dem Kanaan-Engagement ein ganz neuer Wind. "Ich bin ja erst drei Tage dabei", betont der IndyCar-Champion des Jahres 2004. Vor dem Rennen hatte er noch gescherzt: "Es ist wie ein neuer Job im neuen Büro. Du weißt nicht einmal, wo die Kaffeemaschine steht und wo die Toiletten sind." Den Weg auf das St-Pete-Podium fand er jedoch ohne Probleme.

Auch Takuma Sato konnte zum Saisonauftakt aufzeigen. Dem Japaner glückte ein tadelloses Rennen, das er mit Rang fünf beendete. "Mein erstes Top-5-Resultat", freute sich der Japaner. "Leider befand ich mich bei den Restarts immer auf der Außenbahn. Dort war es schwierig, Positionen gut zu machen." Einig waren sich beide in einer Angelegenheit: "Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, aber der Saisonstart war gut."