Whitmarsh: "Podium für Button wäre drin gewesen"

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team erlebte heute in Silverstone ein Heimrennen mit Höhen und Tiefen. Nach einem enttäuschenden Qualifying fuhren Lewis Hamilton und Jenson Button relativ schnell an der Spitze mit. Während Button durch ein Missgeschick beim Boxenstopp ausfiel, als eine Radschraube nicht richtig saß, musste Hamilton am Schluss Sprit sparen und fiel auf den vierten Platz zurück. Im Interview analysiert Teamchef Martin Whitmarsh den turbulenten Grand Prix und blickt auf das kommende Rennen am Nürburgring voraus.

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Martin Whitmarsh erlebte schon mal erfolgreichere Heimrennen von McLaren

Frage: "Martin, eure Fahrer zeigten heute eine fantastische Show, aber das Team war vielleicht nicht in der besten Verfassung, wenn man an den Boxenstopp von Jenson denkt. Was war passiert?"
Martin Whitmarsh: "Als aller erstes muss man sagen, dass die Fahrer heute einen großartigen Job gemacht haben. Er war gut unterwegs, hat die Reifen geschont und hatte eine gute Pace. Es war ziemlich enttäuschend, dass der Boxenstopp schief gegangen ist. Wir hatten Hunderte von guten Boxenstopps und gehören normalerweise zu den beständigsten Teams, was das angeht."

"Der Mechaniker bediente den Schlagschrauber, die Nuss fliegt heraus, was manchmal passieren kann. Normalerweise kann das Auto jetzt nicht abgelassen werden. Unglücklicherweise sah im Eifer des Gefechts der Mechaniker, der den Lollipop bedient, dass alle Hände oben sind und gab die Freigabe zum Losfahren."

Frage: "Er wird also heute Abend einige Biere trinken müssen?"
Whitmarsh: "Ich denke, der Junge ist sehr hart im Nehmen. Auf diesen Jungs lastet ein sehr hoher Druck und sie leisteten bislang eine großartige Arbeit in diesem Jahr. Aber natürlich ist das eine große Enttäuschung für Jenson und das Team, wenn man solche Fehler macht. Ich denke, er hätte sonst auf dem Podium sein können."

Frage: "Musste Lewis zum Ende des Rennens Benzin sparen?"
Whitmarsh: "Lewis hatte genauso viel Sprit an Bord wie Jenson, aber wir erwarteten, dass wir im Verkehr fahren werden und wir zu Rennbeginn Sprit sparen können. Aber dies war nicht der Fall, er kam schnell nach vorne und verbrannte viel Benzin. Wir mussten dann Kraftstoff sparen. Lewis war in einer guten Position und Spritsparen ist nicht leicht."

"Du musst darauf achten, dass deine Reifen nicht kalt werden und du die Bremsbalance nicht verlierst. Das ist sehr schwierig und frustrierend für einen Fahrer. Er ließ also Mark vorbei und am Ende war es ein spannendes Ende mit Massa. Beide Fahrer machten einen ausgezeichneten Job. Wir konnten uns gut von gestern erholen und hatten eine gute Rennpace. Wir hatten kein einfaches Wochenende und müssen versuchen, in zwei Wochen in Deutschland einen besseren Job abzuliefern."

Frage: "Wie ist deine Meinung zu dem Problem mit dem Motormapping? Was kommt als nächstes"
Whitmarsh:: "Ich hoffe, dass wir in dieser Woche zu einer Lösung kommen. Es ist immer mit vielen Schwierigkeiten verbunden, wenn man versucht, mitten in der Saison die Regeln zu ändern. Es wird immer jemanden geben, die meinen, dass sie mehr verlieren als andere. Heute trifft es vielleicht uns und morgen jemand anderen. Ich hoffe und glaube, dass das Problem bis Deutschland gelöst ist. Ich denke, wir müssen den Status quo akzeptieren. Der Status quo ist das, was wir in Valencia hatten und ich hoffe, dass wir dahin zurückgehen. Dann müssen wir uns darauf konzentrieren, unser Auto weiterzuentwickeln, um noch einige spannende Rennen in diesem Jahr abliefern zu können."

Frage: "Nun geht es zum Heimrennen von Sebastian Vettel an den Nürburgring. Was sind deine Erwartungen?"
Whitmarsh: "Ich erwarte, dass er dort gewinnen will und schnell sein wird. Wir werden versuchen, ihn zu schlagen. Er macht einen tollen Job. Er konnte heute zwar nicht gewinnen, aber sammelte wertvolle Punkte. Es sieht für ihn ziemlich gut in der Meisterschaft aus. Wir geben aber nicht auf, werden weiterhin Gas geben und warten ab, ob wir ihn herausfordern könnenund Rennen gewinnen. Wer weiß, was dann passiert?"