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Vowles: Trotz Investitionen steckt Williams "etwas in der Sackgasse"
Williams steckt mitten im Wandel: Noch bremsen veraltete Systeme das Team aus, doch James Vowles setzt auf langfristigen Fortschritt durch kulturellen Wandel
(Motorsport-Total.com) - Williams-Teamchef James Vowles gesteht, dass das Team aus Grove mit einigen der Werkzeuge, die es zum Entwerfen und Entwickeln seiner Autos verwendet, weiterhin im Nachteil ist. Da ist seiner Meinung nach auch einer der Gründe, warum der aktuelle FW47 immer noch schwer zu fahren ist.

© LAT Images
James Vowles weiß, dass der Weg zur Spitze für Williams ein langer bleibt Zoom
"Ich würde sagen, dass wir einige Eigenschaften im Auto haben, die noch nicht auf dem richtigen Niveau sind", erklärte Vowles am Rande des Grands Prix von Saudi-Arabien.
"Ich denke nicht, dass wir das Gleichgewicht im Auto haben, das wir den Fahrern bieten sollten, und wir sind derzeit mit einigen der Werkzeuge, die wir verwenden, etwas in die Enge getrieben. Einige Elemente können wir dieses Jahr sicher noch verbessern, aber bei anderen müssen wir in Zukunft einen anderen Weg einschlagen."
Strukturwandel bei Williams
Vowles' Amtszeit beim Team - er ist seit 2023 Teamchef - war geprägt von Sanierungsarbeiten, wobei die Investitionen in modernere Werkzeuge und Maschinen weiter laufen.
Allerdings erwartet Williams, dass die volle Wirkung der neuen Infrastruktur nicht vor dem Bau des Fahrzeugs für die Saison 2028 zu spüren sein wird. Dennoch schreitet die Verbesserung kontinuierlich voran. Sie umfasst nicht nur infrastrukturelle Investitionen, sondern auch eine Veränderung der Teamkultur - hin zu einem kollaborativeren Prozess bei der Fahrzeugentwicklung, wie Vowles erklärt.
"Ich denke, wir befinden uns dort, wo ich den weiteren Entwicklungsweg erwartet hatte - allein durch das Beheben einiger grundlegender Dinge. Das eigentliche Geheimnis dahinter ist, dass man die Leute dazu bringt, miteinander zu sprechen, und dass man eine Infrastruktur schafft, die effizienteres Arbeiten ermöglicht."
"Was mich freut, ist, dass diese Richtung sich bis 2026 mit zusätzlichem Schub fortsetzen sollte", blickt der Williams-Teamchef voraus. "Es ist für die Fans schwer nachvollziehbar, warum wir all das machen, aber unsere Ziele betreffen vor allem die Einführung von Infrastruktur, Technologie, Systemen, internen KPIs."
"Wie lange dauert es, einen Frontflügel zu bauen? Wie teuer ist das? Wie viel fertigen wir intern an, wie viel extern? Wie lange dauert die Konstruktion? Wie viele Schleifen braucht es, wie viele Windkanalstunden, um eine bestimmte Performance zu erzielen?"
Fokus auf Prozesse statt Ergebnisse
"Das sind die KPIs, die einen letztlich in Richtung eines meisterschaftsfähigen Teams bringen. Und die Resultate auf der Strecke sind nur ein Abbild davon - deshalb fokussiere ich mich nicht auf die Ergebnisse auf der Strecke. Denn genauso wie 2025 und wahrscheinlich 2026 wird sich das weiterentwickeln."
"Das ist datengetrieben - wenn man diese Variablen ständig verändert, baut man jedes Jahr ein schnelleres Auto, bis man schließlich die Konkurrenz überholt", sagt Vowles.
Der zugrunde liegende kulturelle Wandel sei "enorm", weshalb die von ihm eingeführten Managementsysteme eine längere Anpassungszeit erfordert hätten, insbesondere weil Standardlösungen eben nicht Formel-1-spezifisch sind.
Die Anpassung dieser Systeme mit dem Ziel, einen bestimmten Zeitgewinn auf der Strecke zu erzielen, habe aber dazu geführt, dass sich das Personal bei Williams weiterentwickle. "Das bringt Organisationen oft zum Stillstand. Ich sage nur, dass dieser Wandel groß ist - er wäre es für jede Organisation auf der Welt."
"Aber hier kommt der Punkt, wie man die Millisekunden herausholt: Man hat KPIs - wie viele Millisekunden pro Woche produzieren wir durch Aerodynamik, Fahrzeugdynamik oder Simulation? Nur dass man nicht zehn Millisekunden pro Woche anstrebt, sondern 15 - um meisterschaftsfähig zu sein."
"Und mit den richtigen Daten, passenden Werkzeuge und einer funktionierenden Kommunikation hat, kann man den Regler weiter hochdrehen - ohne dabei überheblich zu werden."


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