James Vowles sicher: Carlos Sainz wird "sehr bald voll auf der Höhe" sein

Williams-Teamchef James Vowles schließt Chassis-Probleme für die Schwierigkeiten von Carlos Sainz aus und ist überzeugt, dass der Spanier sich bald angepasst hat

(Motorsport-Total.com) - Wie lange braucht Carlos Sainz noch, um bei Williams auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen Alexander Albon zu sein? Viel war vom Spanier nach seinem Wechsel von Ferrari nach Grove erwartet worden, doch bislang scheint Sainz noch einige Eingewöhnungsprobleme zu haben.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz (Williams)

Carlos Sainz hat noch einige Eingewöhnungsschwierigkeiten Zoom

Albon kam deutlich stärker in die Saison als der frühere Ferrari-Pilot, der nur dank dreier Disqualifikationen von Piloten vor ihm in China seinen ersten Punkt für Williams einfahren konnte. Natürlich wird schon über die Gründe spekuliert: Ist vielleicht etwas am Auto, das man nicht so einfach erkennen kann?

Schließlich verwendet Williams weiterhin die Chassis aus dem vergangenen Jahr, die doch einige schwere Unfälle mitmachen mussten. Doch diesbezüglich gibt Vowles Entwarnung. Er ist sich zu 100 Prozent sicher, dass mit den Chassis alles in Ordnung ist. "Die Chassis durchlaufen Belastungstests mit etwa 350 Kilonewton. Selbst ein schwerer Unfall kommt da nicht annähernd heran", sagt er.

"Es gibt keine Probleme mit den Monocoques oder sonstigen Komponenten", betont Vowles und hat noch ein weiteres Argument dafür auf seiner Seite. Denn indem man während einer Saison die Chassis unter den Fahrern rotiert, schließt man aus, dass ein Fahrer dauerhaft mit einem potenziell problematischen Auto fahren muss.

"Sowohl Alex als auch Carlos sind mittlerweile mit drei verschiedenen Chassis gefahren. Es liegt also definitiv nicht daran", sagt Vowles.

Ferrari anders als Williams

Stattdessen hat Sainz ein anderes Problem: "Was wir in China bei ihm festgestellt haben, ist ein ganz spezifischer Fahrstil, den er von Ferrari mitgebracht hat", erklärt er. "Und ich denke, das ist unsere Schwäche: Ferrari erlaubt es, viel stärker mit der Vorderachse zu arbeiten - unser Auto hingegen nicht so sehr."


Fotostrecke: Formel 1 2025: Der Williams-Mercedes FW47 von Albon und Sainz

Das musste umgekehrt auch Lewis Hamilton feststellen, der zugab, sich an den Ferrari anpassen zu müssen, nachdem er 2025 quasi in das alte Auto von Sainz gewechselt war. "Genau. Es ist im Grunde das Gleiche - nur umgekehrt. So kann man es am besten beschreiben", meint Vowles.

"Der Weg, den man einschlägt, um sein Paket aus Abtrieb und Aerodynamik zu bekommen, unterscheidet sich im Konzept und in der Philosophie. Wie man sieht, führt beides zu einem schnellen Auto, aber es braucht eine gewisse Zeit, um sich daran zu gewöhnen", so der Teamchef.

Sainz "bald voll auf der Höhe"

Diese Zeit hat Albon schon hinter sich gebracht, Sainz ist noch mittendrin. Der Spanier will sich nach eigener Aussage "fünf bis zehn Rennen" geben, um sich an die Eigenheiten des Williams zu gewöhnen, und Vowles sieht ihn bereits auf einem guten Weg: "Man kann schon jetzt erkennen, wie er arbeitet, wie er denkt, wie er agiert", sagt er.


"Ich weiß, wie er seinen Fahrstil anpasst - das wird nicht lange dauern. Er wird sehr bald voll auf der Höhe sein", verspricht er.

Denn schon in Japan kann der Brite Anzeichen davon erkennen. "Ich denke, man hat gesehen, dass Carlos hier wieder konkurrenzfähig war", sagt er. "Er hat nicht getestet, er war nicht viel auf der Strecke - und trotzdem haben wir etwas gefunden."

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