Vergne: Auch schlechte Wochenenden haben ihr Gutes
Das Rennwochenende in Schanghai war für Jean-Eric Vergne zwar ein Fehlschlag, dennoch ist der Franzose für die Erfahrungen aus China dankbar
(Motorsport-Total.com) - Als 18. im ersten Abschnitt der Qualifikation ausgeschieden, nach Fahrzeugumbau aus der Boxengasse gestartet, den Grand Prix als 16. beendet - ein erfolgreiches Rennwochenende sieht gewiss anders aus. Dennoch blickt Jean-Eric Vergne nicht nur mit negativen Gefühlen auf den Großen Preis von China zurück. "Mit einigen Tagen Abstand zum chinesischen Grand Prix denke ich, dass es zwar ein frustrierendes Wochenende war, wir aber doch ein paar positive Dinge mitnehmen können, die uns an diesem Wochenende und bei den kommenden Rennen helfen werden", sagt der Franzose.
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Vergne hofft aus dem Wochenende in Schanghai einiges zu lernen
Neue Teile, die den Toro Rosso eigentlich hätten schneller machen sollen, erwiesen sich letztlich als Hemmschuh. "Wir haben einige Aerodynamik-Updates nach China gebracht, von denen wir geglaubt haben, dass sie unseren STR7 verbessern, aber letztlich waren sie auf der Strecke von Schanghai ineffektiv. Das war schade, aber das liegt in der Natur der Formel 1", nimmt Vergne den Fehlschlag sportlich. "Die Entwicklung schreitet so schnell voran, man muss bei jeder neuen Idee erst herausfinden, wohin sie einen führt."
Nach der enttäuschenden Qualifikation entschloss sich Toro Rosso zu einem Radikalumbau am Auto des Franzosen, weshalb dieser das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen musste. "Schließlich sind wir in Schanghai zurück auf die Fahrzeug-Konfiguration gewechselt, die wir in Malaysia verwendet hatten, und die hat ganz gut funktioniert", sagt Vergne. Im Rennen war der "alte" Toro Rosso dann deutlich schneller als in der Qualifikation. "Wir hatten ein gutes Tempo, das Auto hat sich gut angefühlt, und ich bin mit einer Zeit von 1:40.019 Minuten die zweitschnellste Rennrunde gefahren. Meine Zeit im ersten und zweiten Sektor war die schnellste des gesamten Rennens", freut sich der 21-Jährige.
"Das zeigt, dass unser Auto sehr konkurrenzfähig ist, und wenn wir erst einmal verstehen, wie wir das volle Potenzial ausschöpfen können, werden wir um gute Resultate kämpfen", ist sich Vergne sicher. "Das ist das Positive bei all diesen Schwierigkeiten, die wir in Bahrain hatten. In dem wir die Updates testen, bekommen wir ein besseres Verständnis davon, wie sich das Auto verhält, und ob die Updates einen Vorteil bringen oder nicht. Das ist in dieser Phase der Saison sehr wichtig, da momentan alle Updates bringen. Da müssen wir Schritt halten, vor allem vor dem Test in Mugello und den ersten Rennen in Europa."
Am kommenden Wochenende muss der 21-Jährige dann wieder einmal eine für ihn neue Strecke lernen. "Wie bei allen bisherigen Strecken bin ich auch in Bahrain noch nie gefahren, aber ich freue mich drauf. Ich glaube, ich lerne die Strecken ziemlich schnell, daher erwarte ich keine großen Probleme an diesem Wochenende. Zumindest hoffe ich das."
Der Franzose reiste bereits am Montagabend nach Bahrain. "Das war sehr nützlich, denn so gewöhnte ich mich an die Bedingungen. Ein weiteres heißes Rennen steht bevor, aber ich glaube nicht, dass es so schweißtreibend wie in Malaysia sein wird. Die Luft ist hier trockener, aber es wird dennoch ein anstrengendes Rennen", so Vergne, der mit positiven Erwartungen ins Wochenende startet. "Ich sollte mich hier wieder wohler im Auto fühlen und hoffe, dass Bahrain Malaysia in einer Beziehung ähnlich sein wird - bei meinem Ergebnis!" Dort hatte Vergne als Achter seine ersten WM-Punkte gewonnen.