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Unmut über HRT steigt
FIA-Weltrats-Mitglied Carlos Garcia sieht HRT als Schande für Spanien - Johnny Herbert hofft, dass die Farce von Melbourne Warnung genug war
(Motorsport-Total.com) - Nach der Absage des Bahrain-Grand-Prix übte sich HRT-Teamchef Colin Kolles noch in Gelassenheit. Der Deutsche rumänischer Abstammung meinte, dass man dadurch Zeit gewinne und man sich somit besser auf die Testfahrten mit dem neuen F111 vorbereiten könne. Dass man schließlich so unvorbereitet zum ersten Rennen fährt und an der 107-Prozent-Hürde scheitern würde, hätten damals nur wenige gedacht.
© xpb.cc
Der HRT F111 stand in Melbourne meistens in der Box
Die Fahrer Tonio Liuzzi und Narain Karthikeyan waren nach dem missglückten Barcelona-Test auch in Melbourne lange zum Zuschauen verurteilt, als der Bolide während des Trainings in der Box zusammengebaut wurde. Doch nicht nur bei den Piloten stieß die Situation auf Unmut. Auch Carlos Garcia, der im Motorsport-Weltrat der FIA sitzt, zeigt sich gegenüber der 'Marca' erzürnt: "Ich würde nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, denn es war absehbar. Aber ich ärgere mich über diese Einstellung."
Der Spanier findet, dass das HRT-Team keine gute Werbung für sein Land sei. "Wenn es so läuft, dann wäre es mir lieber, wenn es kein spanisches Team in der Formel 1 gäbe", stellt er klar. "Ich will ein spanisches Team, das seriös ist und das das notwendige Budget hat, kein Team, über das man sich lustig macht. Hispania hat seine Hausaufgaben nicht erledigt. In so einem prekären Zustand kann man nicht in der Formel 1 sein."
Johnny Herbert, der beim Saisonauftakt als Rennkommissar agierte, gibt die Hoffnung währenddessen noch nicht auf, dass sich HRT nach dem Debakel von Melbourne erholen wird. Der Brite hatte nach dem Scheitern des Teams an der 107-Prozent-Regel kein Auge zugedrückt und verhinderte somit den Start im Rennen.
"Ich fühlte mich schlecht, aber auf so billige Art und Weise kann man in der Formel 1 nicht antreten", erklärt er seinen Zwiespalt. "Hoffentlich gibt dieser Rückschlag dem Team den Tritt, den sie brauchen, um sich auf einen ordentlichen Start in Malaysia mit dem nötigen Budget vorzubereiten."