• 25.10.2004 13:19

Tops und Flops der Formel-1-Saison 2004

Tops und Flops der Formel-1-Saison 2004: Schumachers Erfolge überstrahlen alles, BMW und Mercedes enttäuschen

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Saison 2004 wird in die Geschichtsbücher der Formel 1 eingehen. Noch nie seit Einführung der Königsklasse 1950 hat ein Fahrer in einem Jahr 13 Rennen gewonnen und 148 WM-Punkte geholt, der insgesamt siebte WM-Titel von Michael Schumacher ist ebenso eine weitere Bestmarke wie der sechste Konstrukteurstitel in Folge für sein Ferrari-Team. Dagegen gehören die deutschen Automobilhersteller BMW und Mercedes zu den Verlierern des Jahres. Der Sport-Informations-Dienst (sid) gibt einen Überblick über die Tops und Flops der Formel-1-Saison 2004.

Titel-Bild zur News: Gruppenfoto: Michael Schumacher auf Rubens Barrichello (mit Esel)

Gruppenfoto: Schumacher auf Barrichello - daneben der "Jaguar-Esel"

Top: Michael Schumacher und Ferrari
Zeitweise schien es, als seien der Kerpener und die Scuderia unschlagbar. Fünf Siege in den ersten fünf Rennen, später sogar nochmal sieben Triumphe in Folge ließen die Konkurrenten schier verzweifeln. Rubens Barrichello machte mit zwei weiteren Erfolgen und der "Vize"-Weltmeisterschaft das rote Jahr perfekt.#w1#

Top: BAR-Honda
Im Jahr eins nach Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve startete das Team eine unglaubliche Erfolgsserie. Der verdiente Lohn waren Platz zwei in der Konstrukteurswertung und Rang drei für Jenson Button bei den Fahrern. BAR war "Best of the Rest". Nur zum ersten GP-Sieg reichte es nicht, dafür gewann das Team das Tauziehen um Button gegen BMW-Williams.

Top: Sauber-Petronas
Das kleine Schweizer Privatteam trotzte wieder mal erfolgreich großen Herstellern und ließ Jaguar und Toyota klar hinter sich. Vor allem der neue Windkanal machte sich bezahlt; seit der Eröffnung im Sommer sorgte der Underdog für einigen Wirbel unter den etablierten Rennställen.

Top: Timo Glock
In Montreal wurde der Jordan-Tester ins kalte Wasser geworfen und holte als Vertretung von Giorgio Pantano im ersten Rennen zwei WM-Punkte. Vor dem Saisonfinale wurde er komplett zum Stammfahrer befördert und hofft jetzt auf ein Cockpit für 2005.

Top: Hermann Tilke
Der Architekt aus Aachen bescherte der Königsklasse zwei neue Kronjuwelen. Die Rennen auf den Strecken in Bahrain und Schanghai waren Highlights der Saison. Tilke ist auch für den Bau der Piste in Istanbul zuständig, wo die Formel 1 im kommenden Jahr erstmals zu Gast ist.

Flop: McLaren-Mercedes
Die "Silberpfeile" leisteten sich den schlechtesten Saisonstart aller Zeiten und glänzten zunächst nur durch spektakuläre Ausfälle. Erst mit der neuen B-Klasse kehrten sie ab Mitte der Saison zu alter Stärke zurück und feierten einen Sieg in Spa. Platz fünf bei den Konstrukteuren ist für die Ansprüche des Teams aber zu wenig.

Flop: BMW-Williams
Statt mit Ferrari um den WM-Titel zu kämpfen, waren die Weiß-Blauen nur vierte Kraft im Fahrerlager. Probleme mit dem Auto, ein verletzter (Ralf Schumacher) und ein häufig indisponierter Fahrer (Juan Pablo Montoya) ließen BMW-Williams abrutschen. Erst Montoyas Sieg in Sao Paulo sorgte zum Abschluss noch für ein Erfolgserlebnis.

Flop: Toyota
Der zweitgrößte Automobilkonzern der Welt führte auch in seinem dritten Formel-1-Jahr ein Schattendasein - trotz der größten Budgets aller Teams (etwa 450 Millionen Euro) und insgesamt vier Piloten. 2005 sollen Ralf Schumacher und Jarno Trulli die Japaner, die ihr Formel-1-Projekt von Köln aus steuern, endlich nach oben bringen.

Flop: Jaguar und Ford
Ford hat als erster Hersteller in der Königsklasse vor den zu hohen Kosten kapituliert und das Jaguar-Team nach nur 49 WM-Punkten in fünf Jahren zurückgezogen. Jetzt suchen die Amerikaner einen Käufer für die "Raubkatzen" und die Motorenschmiede Cosworth.

Flop: Max Mosley
Der Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA treibt die Formel 1 mit seinen Regeländerungen an den Abgrund. Die Hersteller drohen mit Klagen und einer eigenen Rennserie. Autos mit 2,4-Liter-Motoren will Mosley künftig ins Rennen schicken. Damit spart man allerdings kaum Geld, dafür leidet das Image der Königsklasse. Die Formel 1 sollte auch weiterhin einzigartig bleiben, dann aber muss Mosley über seinen Schatten springen. Formel 1 bedeutet: die schnellsten Autos mit der meisten Power auf höchstem technischen Niveau.