Todt: "Die Wahrheit wird ans Licht kommen"
Der Ferrari-Rennleiter im Mediengespräch über den Türkei-Grand-Prix, Hamiltons Pech, Gespräche mit Brawn, seine eigene Zukunft und den "Spionage-Skandal"
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Welchen Eindruck haben Sie vom Rennen?"
Jean Todt: "Es war definitiv sehr befriedigend und sehr belohnend. Wir wussten, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto hatten. Wir wussten, dass Ferrari im Rennen schneller sein würde als während des Qualifyings, so wie das schon seit dem Beginn der Saison ist."
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Jean Todt ist mit der Leistung beider Fahrer sehr zufrieden
"Und wir entschieden uns, auf den weicheren Reifen zu setzen, der vielleicht während des Rennens nicht so konkurrenzfähig war, aber er hat uns wohl am Start geholfen."
"Felipe legte einen großartigen Start hin. Kimi ebenso. Wir waren Erster und Zweiter. Wir mussten den Großteil des Rennens über Druck machen, aber das Rennen verlief perfekt. Dies passiert sehr häufig, wenn man sich auf dem ersten und zweiten Platz befindet, und dies war heute der Fall."#w1#
Frage: "Es sind nur noch fünf Rennen zu fahren. Wie schätzen Sie Ihre Chancen in der Meisterschaft ein?
Todt: "Wir haben das Gefühl, dass sie immer noch offen ist. Es wird hart werden, aber es ist immer hart. Und wie ich schon immer gesagt habe, werden wir bis zum Ende unser Bestes geben, und ich glaube, dass wir so weitermachen können."
Frage: "Beide Fahrer beider Teams kämpfen um die Weltmeisterschaft. Wenn Sie auf die kommenden Rennen blicken, haben Sie über die Notwendigkeit nachgedacht, eine Hierarchie unter den Fahrern an einem bestimmten Punkt auszugeben, falls einer mit einem leichten Vorsprung in die letzten paar Rennen geht? Gibt es einen Plan oder eine Taktik, um die Weltmeisterschaft zu sichern?"
Todt: "Nein. Dies ist etwas, das für Fahrer wie Felipe und Kimi nicht angemessen ist, die solch großartige Arbeit leisten, nach 12 Rennen nur einen Punkt Unterschied haben. Die meisten von ihnen hatten Probleme wegen Fehlern, die wir machten. Sie machten ein paar Fehler, aber das ist normal. Wir sind Menschen, und im Moment gibt es keinerlei Plan, zwischen den beiden eine Strategie auszugeben."
Frage: "Wir hatten den Eindruck, dass ihr Auto auf Strecken mit langen Kurven besser zurechtkommt, wie auf dieser hier, weniger auf jenen, mit Schikanen, wie Monza. Stimmt das?"
Todt: "Ich denke nicht, dass wir dies sagen können. Möglicherweise kann unser Schwachpunkt manchmal das Qualifying sein, so wie ich das schon zuvor gesagt habe."
"Ansonsten war das Auto konkurrenzfähig gewesen. Wir haben das Auto seit dem Beginn weiterentwickelt und wir werden das Auto bis zum Ende der Saison entwickeln, um es zu optimieren."
Frage: "Felipe Massa hat hier im vergangenen Jahr gewonnen und hat nun fünf Siege auf dem Konto. Wie schätzen Sie seine Entwicklung als Fahrer ein?"
Todt: "Nun, das habe ich schon zuvor gesagt. Beide Fahrer leisten sehr gute Arbeit. Es herrscht im Team eine sehr gute Harmonie, sie beide wollen gewinnen, und sie haben definitiv die gleiche Chance. Wie Kimi, er ist super."
Frage: "Denken Sie, dass die Regeln der Formel 1 geändert werden müssen, denn die Pole Position ist schließlich für das endgültige Ergebnis des Rennens ein wenig zu wichtig?"
Todt: "Dies ist der Grund, warum es sehr wichtig und schwierig ist, sie zu erreichen. Es ist sehr schwierig, diesbezüglich etwas zu verändern. Wir wissen schon, dass es schwierig werden wird."
"Wir wissen, dass es besser ist, an der Spitze zu sein. Es herrscht ein so großer Wettbewerb, aber alles muss perfekt sein, wenn du sie erzielen will. Ich sehe nichts, was man im Moment tun kann, um die Situation zu verbessern."
Frage: "Haben Sie das Gefühl, dass sie weiteres Pech bei McLaren benötigen, um einen der Titel zu gewinnen?"
Todt: "Lewis fuhr ein fantastisches Rennen. Nach dem, was passierte, war er ziemlich glücklich, ein paar Punkte ins Ziel zu bekommen, aber wenn man sich anschaut, was er in dieser Saison geleistet hat, dann leistet er großartige Arbeit, aber er war ziemlich erfolgreich, als er das Problem heute hatte. Das kann auch uns passieren und es ist ein Teil des Rennsports."
Frage: "Können Sie uns etwas über die technischen Informationen des Ferrari-Tests in Monza erzählen?"
Todt: "Nun, wir werden in der kommenden Woche in Monza testen. Wir wissen, dass Monza eine spezifische Strecke mit spezifischen Anforderungen ist. Wir werden natürlich ein Paket haben, das speziell für dieses Rennen geformt ist."
Frage: "Fernando Alonso hat gesagt, dass Ferrari in Bezug auf das Start-System im Rennen vorn liegt. Würden Sie dem zustimmen?"
Todt: "Ich kann ihm nur danken, dass er eine so hohe Meinung von Ferrari hat."
Frage: "Im vergangenen Jahr, als Michael Schumacher und Ross Brawn das Team verließen, sprachen Sie über die Notwendigkeit, im Team zu bleiben, um Kontinuität und Konstanz des Unternehmens sicherzustellen. Können Sie uns einen Hinweis darauf geben, was Ross im kommenden Jahr tun wird und wie Ihre eigenen Pläne für die Zukunft aussehen?"
Todt: "Ich bin alles andere als auf einen Rücktritt vorbereitet. Ich fühle mich immer noch sehr motiviert, habe immer noch denselben festen Willen vor jedem Rennen. Fröhlichkeit, wenn wir erfolgreich sind, bin unglücklich, wenn wir nicht erfolgreich sind."
"Ich hoffe aus diesem Grund, dass ich hier ein paar weitere Jahre dabei sein kann. Wenn man Bernie fragt, dann gibt es einen fünfzehnjährigen Unterschied, aber er ist immer noch sehr motiviert. Was mich betrifft, ich denke überhaupt nicht daran, mit der Arbeit aufzuhören. Tut mir leid..."
"In Bezug auf Ross: wir hatten ein paar Diskussionen, wir werden weitere Diskussionen haben. Und im Moment hat es von keiner der beiden Seiten eine Zusage gegeben. Wir sind gerade dabei, über seine Optionen zu sprechen, und auch über unsere Optionen. Vielleicht werden wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen, vielleicht werden wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen."
"Aber wir werden dennoch immer Freunde bleiben, wir werden immer den Respekt voreinander haben. Er hat bei Ferrari unglaubliche Arbeit geleistet, und Ferrari hat ihm eine Menge gegeben. Unsere Partnerschaft war also für ihn und für Ferrari gut."
Frage: "Das Berufungsgericht der FIA trifft sich am Donnerstag nach Monza. Stellt dies für Sie oder für das Team eine Ablenkung dar? Bereiten Sie irgendwelche neuen Beweise vor? Müssen Sie im Hinblick darauf mehr Arbeit leisten, oder sind Sie in der Lage, dies aus Ihren Anstrengungen im Hinblick auf die Weltmeisterschaft auszuhalten?"
Todt: "Das sind komplett verschiedene Angelegenheiten. Bei allem, was wir tun, versuchen wir, unser Bestes zu geben. Das Rennen heute war sehr wichtig, die Vorbereitung auf es war sehr wichtig, und die Vorbereitung auf die kommenden fünf Rennen wird sehr wichtig sein. Ebenso wird diese Anhörung am 13. September sehr wichtig sein."
"Wir wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Und sie wird ans Licht kommen. Dies ist wichtig, für mich, für Ferrari, für den Sport, ich möchte, dass sie ans Licht kommt und sie wird ans Licht kommen."