GP Singapur
Singapur-Qualifying in der Analyse: Red-Bull-Zoff und Piercing-gate!
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Verstappen geht der Sprit aus +++ Keine Schmuck-Strafe für Hamilton +++ Red Bull beklagt "massive Rufschädigung" +++
Der Samstag in der Analyse
Nach 2:00 Uhr morgens ist es bereits in Singapur, und damit drehen wir unseren Ticker erst einmal zu. Morgen sind wir natürlich zum "Raceday" mit einer neuen Ausgabe zurück. Aufgepasst: Rennstart ist dieses Mal bereits um 14:00 Uhr MESZ!
Zum Abschluss noch einmal der Hinweis auf unsere große Tagesanalyse zum Singapur-Qualifying. Rund eine Stunde lang haben Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll über die folgenden Themen gesprochen:
- Warum hat Verstappen abgebrochen?
- "Flinserlgate": Keine Strafe gegen Hamilton
- Ergebnis und Rennausblick
- Das Qualifying der Deutschen
- "Budgetgate": Jetzt ist Horner richtig sauer!
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
Habt noch einen schönen Abend, viel Spaß mit unserer Analyse und bis morgen!
Das Wichtigste zum Samstag ...
... haben wir auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke für euch zusammengefasst. Der schnellste Weg, um sich am Ende des Tages auf den aktuellen Stand zu bringen!
Alfa Romeo: Gute Performance nicht bestätigt
Auch Alfa Romeo haben die Bedingungen heute nicht geholfen: P15 und P16 nur für Zhou und Bottas. Teamchef Frederic Vasseur gesteht, dass man nach der "guten Performance" am Freitag deutlich mehr erwartet hatte.
"Aber letztendlich konnten wir bei den heutigen Bedingungen nicht die gleiche Pace herausholen", gesteht er und erklärt: "Die nasse Strecke hat uns nicht wirklich gelegen." Auch Bottas spricht von einem "enttäuschenden" Tag.
"Auf der letzten Runde bauten meine Reifen ab", berichtet er. Als man das realisiert habe, sei es aber bereits zu spät gewesen, noch einmal neue Pneus aufzuziehen. Teamkollege Zhou schaffte immerhin den Sprung in Q2.
Der Chinese ist daher insgesamt auch "ziemlich zufrieden" mit seinem bisherigen Wochenende. Zur Erinnerung: Er fährt zum ersten Mal überhaupt in Singapur. Q2 sei aber trotzdem auch für ihn "etwas frustrierend" gewesen.
Denn auf seiner ersten schnellen Runde habe er eine gelbe Flagge gehabt, und später wechselte er auf Slicks, auf denen er sich - wie auch die Aston-Martin-Piloten - aber nicht mehr verbessern konnte.
Ocon: Wegen Bremsproblem in Q1 raus
Gleiches Bild bei Alpine: Ein Fahrer in Q3, einer raus in Q1. Ocon erklärt, er habe in seiner letzten Runde ein Problem mit den Bremsen gehabt. "Ich konnte einfach nicht gerade bremsen, das Auto zog nach rechts", berichtet er.
Das sei die ganze Runde so gewesen. "Wir haben zwei Cooldown-Runden eingelegt", erklärt er. Danach hätten die Bremsen dann nicht mehr funktioniert. Er geht allerdings nicht davon aus, dass sich das Problem wiederholen wird.
"Das Ziel ist es morgen natürlich, wieder in die Punkte zu kommen", betont Ocon. Das Auto sei dazu in der Lage, sofern es nicht wieder ein Problem gebe. Leicht wird es von P18 aus aber sicher nicht werden.
Ricciardo: Auto plötzlich ganz anders
P6 für Norris, während der Teamkollege als 17. wieder einmal in Q1 scheiterte. "Es ist natürlich enttäuschend", gesteht Ricciardo und ergänzt: "Noch frustrierender ist, dass es sich nicht mehr wie das gleiche Auto wie am Morgen anfühlte."
Die Strecke sei etwas trockener als in FT3 gewesen, und dadurch sei er plötzlich "viel weniger konkurrenzfähig" gewesen, was er sich nicht erklären kann. Denn am Vormittag habe er sich noch "ziemlich wohl" im Auto gefühlt.
Er habe "keine großen Fehler" gemacht, sei auf der abtrocknenden Strecke aber einfach zu langsam gewesen. "Ein gutes Qualifying" war es dagegen für Norris, der erklärt, er sei genau das richtige Maß an Risiko eingegangen.
"Das hat sich mit P6 ausgezahlt", so Norris, der erklärt, dass das Ergebnis "besser als erwartet" gewesen sei. Morgen hofft er auf Punkte. Davon ist der Teamkollege ziemlich weit entfernt ...
AlphaTauri: Nur dank Bedingungen in Q3
Beide Autos in Q3: P7 für Gasly und P10 für Tsunoda sind für AlphaTauri natürlich ein Erfolg. Der Franzose ist "extrem glücklich", betont allerdings auch, dass man bei normalen Bedingungen im Trockenen "viel weiter hinten" gewesen wäre.
Im Regen spiele es aber keine so große Rolle, wenn man etwas weniger Abtrieb habe. Es gehe darum, die Runde zum richtigen Zeitpunkt zusammenzubringen. Wenn es morgen nicht regne, werde es daher ein "defensives Rennen" werden.
"Wir haben ziemlich schnelle Autos hinter uns", erinnert er unter anderem an Verstappen und Russell. Sein Fazit daher: "Es wäre besser, wenn es nass wird." Teamkollege Tsunoda erwischte derweil in Q3 die falsche Strategie.
Er fuhr zunächst auf Intermediates raus, was rückblickend falsch war, denn: "Ich denke, mit einer weiteren Runde auf Slicks hätte ich mich noch weiter verbessern können." P10 ist trotzdem auch für ihn eine gute Ausgangslage.
Definitiv eine gute Chance für das Team, das in diesem Jahr noch bei keinem Rennen mit beiden Autos gepunktet hat.
Alonso träumt vom Podium
Der Spanier gesteht, dass das Qualifying bei schwierigen Bedingungen heute "eine Menge Stress" gewesen sei. Letztendlich wird er morgen von P5 starten und erklärt: "Wenn es trocken ist, dann wird es schwierig sein, zu überholen."
"Wenn es nass ist, dann können natürlich viele Dinge passieren", so Alonso, der betont, es könnte dann entweder "sehr schlecht" oder "sehr gut" laufen. "Das Risiko ist also groß, wenn es morgen nass wird", gesteht er.
Gleichzeitig erinnert er aber auch daran, dass man nur zwei Positionen vom Podium weg sei. "Warum sollten wir heute Nacht also keine großen Träume haben?", so Alonso, der aber auch weiß, dass ein Regenrennen umgekehrt auch schnell vorbei sein kann ...
Livestream
Nicht vergessen: Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit ihrer großen Analyse zum Qualifying in Singapur! Folgende Themen sind geplant:
- Warum hat Verstappen abgebrochen?
- "Flinserlgate": Keine Strafe gegen Hamilton
- Ergebnis und Rennausblick
- Das Qualifying der Deutschen
- "Budgetgate": Jetzt ist Horner richtig sauer!
- Fragen der Kanalmitglieder aus dem Livechat
Stroll: Slicks waren kein Fehler
Spannend: Während Vettel den Wechsel auf Slicks rückblickend als Fehler betrachtet, ist sein Teamkollege anderer Meinung. "Der Wechsel auf Slicks in Q2 war heute ein Risiko", gesteht der Kanadier zwar.
"Ich denke trotzdem, dass es richtig war", betont er und erklärt: "Ich verbremste mich in Kurve 16, wo es noch nass war." Zuvor sei er aber eine Sekunde schneller als auf seiner Runde auf Intermediates gewesen.
So wird er morgen von P12 starten, Vettel bekanntlich von P14. "Wir haben eine gute Pace, um morgen um Punkte zu kämpfen", so Stroll, der "zuversichtlich" ist, im Kampf um die Top 10 mit dabei zu sein.
Williams: Reifen haben überhitzt
P19 und P20 heute für Albon und Latifi. Schlechter geht es nicht. Dave Robson erklärt, dass man auf neuen Intermediates am Ende von Q1 nicht zwei Runden am Stück fahren konnte, "ohne dass die Reifen überhitzen."
Albon selbst spricht von einem "kniffligen" Qualifying und bestätigt: "Es ist schwierig, die Reifen zu managen. [...] Wenn die Strecke auf Regenreifen abtrocknet, ist es schwierig, nicht überall zu rutschen."
"Definitiv ein frustrierendes Qualifying", gesteht er. Teamkollege Latifi war sogar noch einmal eine halbe Sekunde langsamer. Der Kanadier verrät, dass man den Regen eigentlich sogar als Chance gesehen habe.
Faktisch war aber wohl eher das Gegenteil der Fall ...
Auch bei Leclerc war's Kurve 16
Kurios: Teamkollege Leclerc dachte ebenfalls, dass ihn Kurve 16 um die Pole bringen würde! "Ich machte einen Fehler in Kurve 13, der mich etwas Zeit kostete. Und in Kurve 16 fuhr ich dann geradeaus", berichtet der Monegasse.
Im Gegensatz zu Sainz reichte es bei ihm aber trotzdem zur Pole. Neben ihm wird morgen Perez starten, der ankündigt: "Am Start gibt es eine gute Möglichkeit, Charles zu attackieren und den Sieg anzupeilen."
"Es ist ziemlich enttäuschend, die Pole um zwei Hundertstel zu verpassen", gesteht der Mexikaner, der aber trotzdem "happy" mit einem Platz in der ersten Reihe ist. Könnte eine gute Chance für ihn sein.
Denn in den vergangenen sechs Rennen stand er lediglich einmal auf dem Podium.
Sainz: Pole wäre drin gewesen
Die Liste wird immer länger: Neben Leclerc, Verstappen und Hamilton hätte laut eigener Aussage wohl auch Sainz auf Pole stehen können! "Es war bis zum letzten Sektor eine saubere Runde", berichtet der Spanier.
"Ich denke, ich war bis [Kurve] 16 die ganze Zeit auf Pole", verrät er. Dort habe er dann allerdings einen Fehler gemacht. Letztendlich sei es "etwas schmerzhaft", die Pole so knapp verpasst zu haben.
"Ich will mich aber nicht zu sehr beschweren", stellt er klar. Denn die Ausgangslage für das Rennen ist mit P4 nicht so schlecht - auch wenn das Überholen wohl "sehr schwierig" werde.
Verstappen: Team darf auch kritisch mit mir sein
Bleiben wir eben beim Niederländer, der heute am Funk wieder einmal sehr kritisch dem Team gegenüber war. "Ich mag den kritischen Ansatz. Wenn ich es versaue, dann können sie mir das auch sagen", erklärt der Weltmeister.
Bei einem eigenen Fehler stelle er sich der Kritik. "Und ich denke, andersherum sollte es auch so sein", so Verstappen, der erklärt, dass das der richtige Ansatz sei, weil das ganze Team immer "perfekt" sein wolle.
"Wir wollen nicht [nur] gut sein. Wir wollen perfekt sein", betont er. Und da brauche es eben ehrliche Kritik.
Verstappen glaubt nicht an Aufholjagd
Auf anderen Strecken konnte Verstappen in diesem Jahr sogar schon von weiter hinten als P8 gewinnen. Doch der Niederländer erklärt: "Wir waren auf Strecken, auf denen man überholen kann." Das sei in Singapur aber "etwas anders".
Er werde natürlich auch morgen versuchen, wieder nach vorne zu fahren. "Aber ich sehe nicht wirklich ein Podium oder einen Sieg", stellt er klar. Toto Wolff sagt bei 'Sky' dagegen, dass er Verstappen morgen durchaus auf der Rechnung habe.
"Er hat ja nichts zu verlieren", sagt er und erklärt: "Er hat so eine extreme Pace immer, das kann schon hinhauen." Wir sind gespannt!
Schumacher: Darum verpasste er Q3
Teamkollege Magnussen schaffte den Sprung, er nicht. "Der zweite Run [in Q2] war leider nicht so gut", berichtet Schumacher und erklärt: "Die Hinterreifen waren im zweiten Sektor schon ziemlich überhitzt, da habe ich viel Zeit verloren."
Das sei der Grund, "warum ich es nicht in Q3 geschafft habe." Immerhin: Die Pace sei da. "Wenn es morgen regnet, dann haben wir definitiv Chancen, denn unser Auto ist stark im Regen", gibt sich Schumacher optimistisch.
Auch Teamchef Günther Steiner ist mit dem Tag zufrieden und erklärt, das Team habe heute "unter sehr schwierigen Umständen" keine Fehler gemacht. "Alle Entscheidungen waren fest perfekt", lobt Steiner.
"Es war ein guter Tag", erklärt der Teamchef. Man befinde sich jetzt in einer guten Position, Punkte zu holen. "Es ist möglich, morgen mit beiden Autos einige Punkte zu sammeln", so Steiner angriffslustig.
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