Renault möchte wieder eigenes Juniorprogramm
Renault möchte wieder mit einem eigenen Juniorprogramm Talente hochziehen - Grund: Fernando Alonso wird mit Renault verbunden, Lewis Hamilton nicht
(Motorsport-Total.com) - Renault steht aktuell vor einem großen Umbruch im Motorsport. Noch ist offen, wie die weitere Rolle des französischen Herstellers in der Formel 1 aussehen wird: Von einem werksseitigen Ausstieg bis zur Übernahme eines eigenen Teams erscheinen derzeit viele Lösungen möglich, doch ein kompletter Ausstieg wird immer unwahrscheinlicher. Zu stark ist Renault mit dem Motorsport verbunden, und Renault-Sport-Geschäftsführer Cyril Abiteboul sieht den Einfluss noch weiter wachsen.
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Renault möchte wieder eigene Fahrer wie Fernando Alonso hervorbringen Zoom
In Zukunft möchte man sogar wieder ein eigenes Juniorprogramm ins Leben rufen, um Talenten den Einstieg in den Sport zu ermöglichen, wie Red Bull es tut. "Wenn wir in der Formel 1 sein müssen, dann bin ich ein großer Fan von Nachwuchsprogrammen", erklärt Abiteboul gegenüber 'motorsport.com'. "Wir hatten so etwas schon in der Vergangenheit, waren aber vielleicht ein wenig zu ambitioniert, weil wir viele Fahrer hatten."
Sollte Renault also in der Königsklasse bleiben, dann sei ein Juniorprogramm wohl eine logische Konsequenz. Der Franzose sieht in der Schaffung einer eigenen Talenteschmiede viele Vorteile: So hätte es neben dem Marketing-Aspekt auch Kosteneinsparungen zur Folge, glaubt er. "Man muss nur auf die Gehaltsliste bei Mercedes schauen und dann auf die Liste von Teams wie Red Bull oder Toro Rosso."
Die Silberpfeile bezahlen Lewis Hamilton nach seiner Vertragsverlängerung knapp 30 Millionen Euro Gehalt pro Jahr, Red Bull kommt mit Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat hingegen deutlich günstiger weg. "Die Gehälter sind nur ein Bruchteil von Mercedes, und das ist fantastisch", meint Abiteboul. "Das zeigt uns, was wir tun sollten und wie wir uns dabei verbessern können."
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Fernando Alonso wird auch heute noch mit Hersteller Renault verbunden Zoom
Im Gegenzug wird sich Renault am Ende der Saison aus der Formel Renault 3.5 zurückziehen, die neben der GP2-Serie die höchste Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 ist. Einerseits dürfte man sich durch den für die Renault-World-Serie nachteiligen Punkteschlüssel für die Superlizenz auf den Schlips getreten fühlen, zum anderen mache ein Juniorprogramm aus Marketingsicht ohnehin mehr Sinn, glaubt Abiteboul.
"Uns hat es viel mehr gebracht, dass wir als diejenigen angesehen wurden, die Fernando Alonso entdeckt haben, als dass wir die ersten waren, die Lewis Hamilton an das Steuer eines Formelboliden gelassen haben (in der Britischen Formel Renault; Anm. d. Red.)." Denn während ein Alonso - auch dank seiner WM-Titel - immer mit Renault in Verbindung gebracht werde, sei das bei Hamilton anders: "Lewis wurde noch nie mit Renault in Verbindung gebracht."