Ralf Schumacher: Mercedes-Deal "eine clevere Entscheidung" von Briatore

Sonderberater Flavio Briatore krempelt Alpine um, ab 2026 setzen die Franzosen auf Mercedes-Motoren: Von Experte Ralf Schumacher gibt es Lob für diese Entscheidung

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Doppelpodium für Esteban Ocon und Pierre Gasly im Regen von Sao Paulo rettete Alpine zuletzt beim Großen Preis von Brasilien eine ansonsten ziemlich verkorkste Saison: Satte 35 Punkte auf einen Schlag in der Konstrukteurs-WM bedeuten einen Sprung um drei Positionen, vor auf den sechsten Rang.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore, Toto Wolff

Alpines Flavio Briatore im Gespräch mit Mercedes-Teamboss Toto Wolff Zoom

Personell hat sich Alpine in den vergangenen Monaten komplett einer Frischzellenkur unterzogen: Mit dem neuen Teamchef Oliver Oakes und dem neuen Technikdirektor David Sanchez, der zuvor schon für Ferrari und McLaren arbeitete, hat die französische Équipe neue Gesichter bekommen.

Im Hintergrund zieht als Sonderberater seit Sommer Flavio Briatore die Fäden, und stellt die Weichen für eine erfolgreichere Zukunft - wichtigste Amtshandlung bisher: Der Italiener hat mit Mercedes einen starken Motorenlieferanten für Alpine ab 2026 gefunden, nachdem das eigene Formel-1-Motorenprogramm vom Renault-Konzern unlängst terminiert worden war.

Schumacher über Mercedes-Deal: "Macht am meisten Sinn"

Lob dafür gibt es von Experte Ralf Schumacher im Interview mit dem YouTube-Kanal von Formel1.de: "Ich glaube, dass es die richtige Entscheidung ist. Vor dem Hintergrund, dass man jetzt nochmal hätte viel Geld in die Hand nehmen müssen bei Renault/Alpine, um einen Motor zu entwickeln."

Schumacher mit Blick auf 2026: "Das Thema ist nochmal komplexer geworden durch die Batterieelektronik. Was man so hört, ist das Werk sehr, sehr veraltet, und man hätte viel Geld in Hand nehmen müssen, was man nicht hat." Seit 1976 werden in Viry-Châtillon, im Süden von Paris, die Aggregate aus dem Hause Renault zusammengeschraubt - in Zukunft soll der Standort in ein Technologiezentrum umgewandelt werden.

Alpine setzt ab 2026 auf Mercedes-Power im Heck ihrer Boliden

Alpine setzt ab 2026 auf Mercedes-Power im Heck ihrer Boliden Zoom

In den vergangenen Jahren galt der Renault-Motor stets als der schwächste im Formel-1-Feld: "Dementsprechend glaube ich, einen Motor zu kaufen, der zurzeit auch im Entwicklungsstand scheinbar der Beste ist, also auch ab '26, mit dem neuen Powertrain, das macht am meisten Sinn. Weil letztendlich, man sieht's jetzt auch bei Aston Martin, geht's ums Auto. Und Renault hat ja auch gar keine großen Motoren mehr. Das muss man ja auch mal so sehen", sagt Schumacher.

Mercedes rüstet mit McLaren, Williams und Aston Martin derzeit drei Teams mit Motoren aus, wobei Aston Martin 2026 zu Honda wechselt, weshalb für Alpine ein Platz frei wird. McLaren indes beweist diese Saison, dass man auch als Motorenkunde erfolgreich um die WM fahren kann. Deshalb lobt Schumacher: "Ich glaube, da ist die Effizienz, einen Partner wie Mercedes zu holen, eine clevere Entscheidung von Flavio."