Peter Bayer: "Was heute eine Milliarde wert ist, wird in drei Jahren ..."
Warum Peter Bayer davon überzeugt ist, dass Red Bull aktuell keine Pläne mehr hat, die Racing Bulls an den meistbietenden Interessenten zu verscherbeln
(Motorsport-Total.com) - Peter Bayer, CEO der Racing Bulls, ist überzeugt davon, dass Red Bull aktuell kein ausgeprägtes Interesse dran hat, das zweite Formel-1-Team neben Red Bull Racing zu verkaufen. Und zwar "aus einem ganz einfachen Grund", wie er im Interview mit Motorsport-Total.com argumentiert: "Das Wachstum der Formel 1 ist bei weitem noch nicht abgeschlossen."

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Peter Bayer beim Interview am Rande des Grand Prix von Österreich in Spielberg Zoom
Er glaubt, dass jeder, der ein Formel-1-Team jetzt verkauft, einen schweren Fehler macht: "Was heute eine Milliarde wert ist, wird in drei, vier Jahren zwei Milliarden wert sein. Daher kommt auch dieses totale Commitment von Red Bull zu den zwei Teams, weil man ja klarerweise die Sichtbarkeit massiv aufwerten kann."
Unter anderem belegen aktuelle Zahlen von Nielsen Sports, dem Marktführer im Bereich der Sponsoringauswertung und Datenanalyse, dass die Muttermarke Red Bull "als eine der Top-Brands" auf den Racing-Bulls-Autos wahrgenommen wird, trotz der Präsenz der beiden Titelpartner Visa und Cash App, unterstreicht Bayer.
Zudem sieht der Österreicher "unglaubliches Potenzial in den Americas", wie er das bezeichnet, also in Nord-, Mittel- und Südamerika: "Da kratzen wir wirklich erst an der Oberfläche, glaube ich. Ich bin überzeugt: Wenn nächstes Jahr der Film mit Brad Pitt rauskommt, wird das ein Meilenstein sein. Und da sehe ich viele Meilensteine, die enorm wichtig sind in der Entwicklung."
Die Teams verhandeln gerade mit Rechteinhaber Liberty Media und dem Automobil-Weltverband FIA ein neues Concorde-Agreement. Dabei geht's letztendlich auch um Geld, und dass die Teams ab 2026 weniger bekommen werden als bisher, gilt als ausgeschlossen. Der Kuchen wächst und wächst, und die Stücke für die Teams werden immer größer.
Bleibt nur noch ein Problem, mit dem sich Bayer rumschlagen muss: Kaum jemand nennt seinen Rennstall so, wie er es am liebsten hätte, nämlich "Visa Cash App RB Formula One Team". Stattdessen verwenden die meisten Medien und Fans nur die Formulierung "Racing Bulls".
Doch Bayer wirft ein: In den USA funktioniere die etwas sperrige Bezeichnung mit den Sponsoren "sehr, sehr gut, weil es da eine ganz andere Kultur gibt. Deswegen ist das auch einer der Zielmärkte für uns."
Gleichzeitig sei eine "Identität" für das Team wichtig, und diese heiße "Racing Bulls": "Das war ein schwieriger Prozess, weil wahnsinnig viele Interessen unter einen Hut zu kriegen waren. Aber mittlerweile funktioniert 'Racing Bulls' auch teamintern. Die Leute wissen, wo sie hingehören."


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