Oscar Piastri: "Konnte mir nicht leisten, den Fuß vom Gas zu nehmen"
Nach einem schwierigen ersten Stint behält Oscar Piastri in der zweiten Rennhälfte von Dschidda die Oberhand, hat es gegen Max Verstappen aber schwerer als gedacht
(Motorsport-Total.com) - Oscar Piastri hat beim Grand Prix von Saudi-Arabien 2025 seinen bislang wichtigsten Formel-1-Sieg gefeiert, der ihm auch die WM-Führung einbrachte. Im Rennen setzte sich der McLaren-Pilot knapp gegen Max Verstappen durch - und sprach im Anschluss von einem "nicht ganz einfachen" Triumph.

© Sutton Images
Sein dritter Saisonsieg bescherte Oscar Piastri auch die WM-Führung Zoom
"Es war kein leichter Sieg", betont der 23-jährige Australier im Interview mit Sky Sports F1. Besonders die Anfangsphase des Rennens habe ihm einiges abverlangt.
"Der Start war hart, und der erste Stint hinter Max war wirklich schwierig." Durch die sogenannte "Dirty Air", also die verwirbelte Luft hinter dem Red Bull, habe er erhebliche Probleme mit dem Reifenverschleiß gehabt. "Am Ende des Medium-Stints hatte ich gar nichts mehr. Meine Reifen waren tot."
Piastri kämpft mit "Dirty Air"
Dabei zeigt sich Piastri überrascht von Verstappens Tempo im ersten Renndrittel: "Ich dachte am Anfang des Stints, ich könnte mit ihm mithalten. Aber nach Runde zehn, zwölf hat er sich Stück für Stück abgesetzt - ich hatte keine Antwort darauf."
"Wir dachten eigentlich, dass wir in diesem Stint gut sein würden. Die schmutzige Luft war wirklich ein Problem. Sogar bei den Überrundungen hat das einen großen Unterschied gemacht - und nicht erst, wenn man eine Sekunde hinten liegt, sondern schon bei drei oder vier Sekunden Abstand. Das hat das Rennen stark beeinflusst."
Warum Red Bull die Verstappen-Strafe nicht versteht
Dennoch konnte Piastri die Situation letztlich zu seinen Gunsten drehen - auch dank einer Fünf-Sekunden-Strafe für Verstappen. Bei freier Fahrt kontrollierte der McLaren-Fahrer das Geschehen in der zweiten Rennhälfte an der Spitze - auch wenn er sich keineswegs in Sicherheit wiegen konnte, wie er selbst betont.
Druck von Verstappen immer da
"Ich konnte mir nicht leisten, den Fuß vom Gas zu nehmen. Max war schnell hinter mir, ich musste die ganze Zeit pushen", hält der Australier fest. Besonders bemerkenswert: Piastri fuhr die schnellste Rennrunde ausgerechnet im letzten Umlauf - ein klares Zeichen, dass er bis zur Ziellinie alles geben musste.
"In der letzten Runde wollte ich natürlich wissen, was noch drin ist, aber gleichzeitig bringt es auch nichts, ein verrücktes Risiko einzugehen", erklärt der neue WM-Leader.
Am Ende überwog bei Piastri vor allem die Freude über den Sieg: "Am meisten Zufriedenheit gibt mir die Tatsache, dass ich als Erster über die Linie gefahren bin. Ich denke, ich konnte es ganz gut kontrollieren, aber es war etwas knapper, als mir lieb war."


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