Nun muss Friesacher wieder von vorne anfangen
Nach seinem frühzeitigen Formel-1-Aus muss sich Patrick Friesacher eine zweite Chance erarbeiten - GP2-Angebote derzeit nicht interessant
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Grand Prix von Deutschland in Hockenheim musste Patrick Friesacher sein Cockpit bei Minardi-Cosworth für den Niederländer Robert Doornbos räumen. Einige Sponsoren des Österreichers waren abgesprungen, weshalb ihn Teamchef Paul Stoddart, der auf Bezahlfahrer angewiesen ist, vor die Tür setzen musste. Doch Friesacher hat die Formel 1 noch nicht abgehakt.

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Sind Patrick Friesacher und seine Freundin Evi schon auf dem Weg zurück?
Wie ernst es ihm mit seinem geplanten Comeback ist, beweist die Tatsache, dass er das Angebot, in Monza und Spa in der GP2-Serie für Coloni an den Start zu gehen, ausgeschlagen hat. Sein Manager Thomas Frank findet dies "schade, denn das Wichtigste ist, dass man dabei bleibt und dass man die Leute auf sich aufmerksam macht", wie er der 'apa' erklärte. Friesacher will aber lieber die Königsklasse genau im Visier behalten.#w1#
Frank weiß, dass es sehr schwierig wird, den 24-Jährigen noch einmal in die Formel 1 zu bringen, weil der österreichische Sponsorenmarkt dafür eigentlich zu klein ist. Zwar war Friesacher lange Teil des Red-Bull-Nachwuchskaders, der immerhin schon Christian Klien und Vitantonio Liuzzi in den Grand-Prix-Sport gebracht hat, doch als ihn Red Bull 2004 in die Formel Nippon nach Japan schicken wollte, nahm er seine Karriere selbst in die Hand.
Aber: "Wenn es mit einem Platz klappt, dann muss Patrick wahrscheinlich leider wieder neu anfangen - mit Sponsorgeldern bei einem der unteren Teams", so Frank. "Mit diesem frühen Aus ist unser Plan durcheinander gebracht worden. Jetzt müsste er neuerlich zeigen, was er kann, erst dann kann man bei größeren Teams anklopfen."
Denkbar wäre unter Umständen auch, dass Friesacher bei einem Mittelfeldteam als Freitagstestfahrer anheuert, doch während WilliamsF1-Cosworth diesen Platz wohl an Nico Rosberg vergeben wird, Red-Bull-Ferrari Scott Speed bereits bestätigt hat, Takuma Sato bei BAR-Honda als dritter Mann auf Pole Position steht und das Werksteam von BMW wohl eher einen eigenen Mann aus dem Hut zaubern möchte, ist für Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth auch für das dritte Cockpit viel Geld notwendig.
Fazit: Friesacher wird es schwer haben, 2006 noch einmal einen Fuß in die Formel 1 zu setzen, hat sich aber schon mehrfach nach Rückschlägen wieder erfangen und zurückgeschlagen, als ihn eigentlich niemand mehr auf der Rechnung hatte. Alles wird daher davon abhängen, ob es ihm und seinem Management gelingt, noch einmal das nötige Kleingeld aufzutreiben. Kleingeld heißt in dem Fall: mindestens fünf Millionen Euro...

