• 03.02.2006 14:39

MF1 Racing: Die Russen kommen!

Teameigentümer Alexander Shnaider will nicht nur russische Aerodynamiker nach Silverstone holen, sondern das ganze Land für die Formel 1 begeistern

(Motorsport-Total.com) - Gut ein Jahr nach der Übernahme des Jordan-Teams hat Midland heute in Silverstone erstmals ein eigenes Auto, den MF1-Racing-Toyota M16, vorgestellt. Im Mittelpunkt stand dabei der Russland-Bezug, denn die von Colin Kolles geleitete Truppe geht mit einer russischen Lizenz an den Start.

Titel-Bild zur News: Alexander Shnaider

Alexander Shnaider will die Formel 1 in seiner Heimat salonfähig machen

Teameigentümer Alexander Shnaider, ein über Israel nach Kanada emigrierter Russe, bezeichnete den Präsentationstag als "sehr aufregend", denn es sei "vom ersten Tag an" sein Plan gewesen, einen russischen Rennstall zu etablieren. Jetzt habe er diese Vision wahr gemacht. Doch die Gründung von MF1 Racing sei lediglich ein erster Schritt, zumal abgesehen von der Lizenz noch kein allzu großer russischer Einfluss zu spüren ist.#w1#

Aber: "Wir suchen in Russland aktiv nach Aerodynamikern und Ingenieuren, um sie anzuheuern und nach Silverstone zu bringen, wo sie uns mit ihren Ideen helfen können. Es gibt viele gute Spezialisten in Russland, Luftfahrtdesigner zum Beispiel. Wir haben aber keinerlei Pläne, den Sitz unseres derzeitigen Designteams zu verlegen. Wenn wir Leute in Russland beschäftigen, dann geben wir ihnen Visen und holen sie nach Silverstone", so Shnaider.

Mit Roman Rusinov hat sich der Midland-Konzernchef auch für einen russischen Testfahrer entschieden, doch eine Beförderung in ein Stammcockpit trauen ihm nur wenige zu. Daher werde es "ein paar Jahre" dauern, bis endlich ein Russe Formel 1 fährt, doch langfristig ist dies zweifellos Shnaiders Plan: "Wir haben auch andere russische Fahrer auf dem Radar. Derjenige müsste aber so gut wie die anderen Fahrer sein, um eine Chance zu verdienen", stellte er klar.

Russische Sponsoren gibt es im Moment noch kaum, "aber das wird noch", so der Russe weiter: "Ein Team mit russischer Lizenz wird das Interesse ankurbeln." Genau wie auch der geplante Grand Prix in Moskau: "So wie ich das verstehe, wird es dort bald ein Rennen geben. Ich denke, dass wir innerhalb der nächsten fünf Jahre mit der Formel 1 nach Moskau kommen werden", fügte Shnaider abschließend an.