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Mega-Rutsche! Aston Martin zeigt radikales "Down-Wash"-Konzept
Mit dem ersten großen Update treibt Aston Martin das "Down-Wash"-Konzept in der Formel 1 auf die Spitze - Steile Rutsche in den Seitenkästen, neuer Unterboden
(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung wurde das erste große Update von Aston Martin für die Formel-1-Saison 2023 erwartet, und die Briten enttäuschen nicht. Beim Grand Prix von Kanada debütiert ein komplett neuer Seitenkasten, der das "Down-Wash"-Konzept auf die Spitze treibt.
© Giorgio Piola
Mit dieser "Down-Wash"-Rutsche zieht Aston Martin in Kanada alle Blicke auf sich Zoom
"Es ist schwer zu übersehen, dass dies unser bisher größtes Update ist, das sieht man mit bloßem Auge", sagt Aston-Martin-Technikchef Dan Fallows. "Wir haben schon bei den meisten bisherigen Rennen versucht, Updates zu bringen, weil wir eine Linie der kontinuierlichen Verbesserung verfolgen. Aber das ist unser bisher größtes Update."
Das Highlight ist die neue Form der Seitenkästen mit einer "Rutsche", die spektakulär in einem noch nie gesehenen Winkel abfällt. Der Kanal ist schmaler als bisher, extrem steil und schwenkt zudem nach innen.
So wird die Luft von oben nach unten geleitet, wo sie mit der Oberseite des Unterbodens und des Diffusors interagiert. Dieses als "Down-Wash" bekannte Konzept hat sich in der Formel 1 durchgesetzt. Es wurde ursprünglich von Red Bull zu Beginn der Saison 2022 eingeführt.
Konzept seit Spanien 2022 verfolgt
Das eigentlich von den Regelhütern gewünschte "In-Wash"-Konzept, bei dem die Luft nach innen geleitet wird, wird nur noch von Haas verfolgt, nachdem Ferrari zuletzt beim Großen Preis von Spanien auf "Down-Wash" umgestellt hat. Auch Mercedes hat seine "Zeropod"-Lösung, bei der fast gänzlich auf Seitenkästen verzichtet wird, zugunsten einer eigenen "Down-Wash"-Adaption aufgegeben.
Aston Martin hat bereits für den Grand Prix von Spanien 2022 auf das "Down-Wash"-Konzept umgestellt und ist entsprechend gut aussortiert. Während die Konkurrenz noch mit Kompromissen arbeiten muss, sind bei Aston Martin Seitenaufprallschutz, Kühler und weitere periphere Teile der Antriebseinheit perfekt an das Konzept angepasst. Jetzt treiben es die Briten auf die Spitze, ohne ihre DNA aufzugeben.
Auch der Rest der Karosserie wurde stark überarbeitet. Durch den Kanal wirken die Seitenkästen jetzt von außen betrachtet bulliger. Diese Philosophie wurde von Alpine entwickelt und ist auch bei Ferrari zu sehen. Aber Aston Martin ist hier noch einen Schritt konsequenter.
© Motorsport Network
Der "Floor Fence" geht nun elegant rundlich in den Unterboden über Zoom
Der Unterbodenansatz wurde ebenfalls verändert. Der vordere Teil mit dem Juniper-Aufkleber (im Fachjargon "Floor Fence") wurde überarbeitet. Dem gezackten Beginn folgt nun ein geschwungener Übergang in den Unterboden.
Auch im Heckbereich der Motorhaube gibt es Änderungen. Es gibt einen neuen Kühlluftauslass in Form eines Briefschlitzes. Was von der Haifischflosse übrig geblieben ist, wurde entsprechend angepasst. Sie thront oberhalb des Schlitzes.
Abwehr gegen große Updates von Mercedes und Ferrari
Auch wenn Fallows die kontinuierlichen Verbesserungen betont, hat sich Aston Martin nach dem starken Saisonstart bei den Updates eher konservativ verhalten, während die Konkurrenz teilweise ganze Konzepte geändert hat.
Das Update kommt zwei Wochen, nachdem Fernando Alonso schnellere Fortschritte bei der Entwicklung des AMR23 gefordert hat. Beim Grand Prix von Spanien zeigte Aston Martin seine bisher schwächste Leistung in dieser Saison.
© Motorsport Network
"Briefschlitz"-Kühlauslass am Aston Martin AMR23 in Kanada Zoom
Es wird zwar nicht erwartet, dass Aston Martin mit dem Update an Red Bull vorbeiziehen kann. Es ist eher als Antwort auf die großen Updates von Mercedes und Ferrari zu sehen, die sich in Spanien sehr gut geschlagen haben.
Außerdem werden Ende Juni, nach dem Grand Prix von Kanada, die Windkanal- und CFD-Stunden in der Formel 1 neu verteilt. Aston Martin wird aufgrund der erfolgreichen ersten Saisonhälfte in der zweiten Jahreshälfte 2023 deutlich weniger Zeit zur Verfügung haben. Auch deshalb war es wichtig, das große Update jetzt einem Härtetest zu unterziehen.
Die beste Chance auf einen Sieg in der Formel-1-Saison 2023 sieht Fernando Alonso allerdings bereits verpasst: "Monaco war wahrscheinlich unsere beste Chance in diesem Kalender, und wir waren sehr nah dran."
"Uns fehlten nur 40 oder 50 Millisekunden auf die Poleposition, und im Rennen hatten wir dann natürlich die Chance mit dem Wetter. Mal sehen, wann wir die nächste Chance bekommen."
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