McLaren: Piastri nicht mit überzogenen Erwartungen "abschrecken"
McLaren will Neuzugang Oscar Piastri Zeit geben und ihn nicht durch direkte Vergleiche mit Lando Norris stressen - Pastri selbst zeigt sich selbstbewusst
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Team Andrea Stella will versuchen, die Erwartungen an Neuzugang Oscar Piastri im Zaum zu halten und sich zunächst nicht auf direkte Vergleiche mit Lando Norris zu konzentrieren, der in sein fünftes Jahr in der Formel 1 geht.
© Motorsport Images
Oscar Piastri fuhr beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi noch den 2012er-McLaren Zoom
Stattdessen werde sich das Team darauf fokussieren, Piastri so gut wie möglich auf die Herausforderung seiner ersten Saison in der Königsklasse vorzubereiten.
"Sagen wir mal so: Die Art und Weise, wie wir dieses Thema intern angehen, wenn es um Oscar geht, hat nicht viel mit Lando zu tun, sondern damit, dass wir sicherstellen, dass wir starke Prozesse haben und das Ergebnis sich von selbst einstellt", sagt Stella.
"Wenn man am ersten Tag anfängt zu vergleichen und zu sagen, dass wir diese Leistung nicht erreichen, kann man die Fahrer abschrecken. Wir sind also vorsichtig damit."
Erst recht, weil man wisse, dass Norris "einer der schnellsten Fahrer in der Startaufstellung" ist. "Aber gleichzeitig muss ich sagen, dass das, was wir bisher von Oscar gesehen haben, ziemlich beeindruckend ist. Wir müssen also sorgfältig damit umgehen."
"Wir werden den Vergleich auf jeden Fall zum Vorteil für beide nutzen, denn es gibt immer etwas zu lernen. Es gibt genug Kurven auf einer Strecke, um zu sehen, wer beim Bremsen schneller ist oder ob der andere bei hohen Geschwindigkeiten schneller ist. Man muss das einfach kombinieren, aber konstruktiv sein."
Piastri: Gibt immer eine Zeit der Anpassung
Piastri hat im Vorfeld seiner ersten Formel-1-Saison zugegeben, dass er ein wenig "eingerostet" sei, da er im Vorjahr keine Rennen gefahren ist. Er testete für Alpine und nahm mit McLaren am Test in Abu Dhabi teil. Zuletzt absolvierte er einige private Fahrten mit dem 2021er-Auto und den Shakedown im MCL60.
Dennoch wird es aus seiner Sicht einige Zeit in Anspruch nehmen wird, bis er seine Form erreicht hat: "Ich denke, es ist schwer zu sagen, wie viele Rennen es dauern wird. In Bahrain werde ich eine gute Vorstellung davon haben, wo ich mich befinde."
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"Wenn man aus einem anderen Rennsport in die Formel 1 kommt, braucht man eine gewisse Zeit der Anpassung. Die Autos sind viel schneller, und man fährt gegen die besten Fahrer der Welt. Unabhängig davon, ob ich ein Jahr Pause gemacht hätte, wäre das immer eine Herausforderung geblieben", sagt Piastri.
Norris "ein großartiger Fahrer" und Maßstab
Was Teamkollege Norris betrifft, werde es natürlich Vergleiche geben. Doch der Australier betont: "Wir befinden uns in sehr unterschiedlichen Phasen unserer Karriere. Lando geht in sein fünftes Jahr, ich in mein erstes. Ich fokussiere mich nicht zu sehr darauf."
Es sei aber gut, Norris als Teamkollegen und Maßstab zu haben, "denn er hat sich in der Formel 1 offensichtlich als großartiger Fahrer etabliert", von dem man viel lernen könne.
Gleichzeitig glaubt Piastri, dass sein schneller und erfolgreicher Aufstieg dafür spricht, dass er sich leicht an verschiedene Autos anpassen kann. "Ich mache mir über diesen Aspekt und die fehlende Erfahrung keine Sorgen", sagt der Rookie selbstbewusst.
"In meiner Junioren-Karriere musste ich jedes Jahr das Auto wechseln. Ich bin nie länger als ein Jahr im selben Auto gefahren. Anpassung ist also eine große Stärke, die man in den Nachwuchsklassen braucht." Das sei in der Formel 1 nicht anders.
"Ich habe ein paar Tests mit dem 2021er-Auto gemacht, und den Nachsaison-Test vergangenes Jahr mit McLaren. Ich weiß also ein bisschen, was mich erwartet. Aber ich denke, dass man sich als Fahrer immer anpassen muss. Es wird immer bestimmte Dinge geben, die einem vielleicht nicht so gut liegen", weiß Piastri.
"Als Rennfahrer will man immer mehr Grip und mehr Leistung. Es gibt also immer ein paar Einschränkungen. Es kommt nur darauf an, wie man diese umfahren kann."
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