Max Verstappen empfiehlt: F1-Content von Netflix am besten ignorieren

Max Verstappen hält wenig von Drive to Survive und blendet Inhalte einfach aus, während George Russell die Formel-1-Netflix-Doku pragmatisch sieht

(Motorsport-Total.com) - Die Netflix-Dokuserie Drive to Survive hat die Formel 1 in den vergangenen Jahren einem breiten Publikum nähergebracht - doch nicht jeder in der Königsklasse des Motorsports ist ein Fan der Serie. Vor allem Max Verstappen äußerte sich erneut kritisch zu den erzählerischen Freiheiten, die sich die Macher nehmen.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Max Verstappen in der FIA-Pressekonferenz in Australien Zoom

"Ich bin nicht überrascht", sagt der viermalige Weltmeister, als er auf die kreative Bearbeitung bestimmter Szenen angesprochen wurde. Ein Beispiel: In einer Episode über das Rennen in Miami wurde ein Bild von ihm aus Zandvoort eingefügt, das ihn nachdenklich oder gar niedergeschlagen erscheinen ließ - eine dramaturgische Zuspitzung, die nicht der Realität entsprach.

Verstappen selbst hat die Serie nicht gesehen, aber durch soziale Medien bekam er entsprechende Ausschnitte zu Gesicht. "Man sieht es leider auf X, aber ich versuche, es schnell zu ignorieren, damit es nicht wieder auftaucht", erklärt er.

Russell über Netflix: "Ich bin hier für den Sport"

Auch George Russell äußert sich zu seiner Darstellung in der Serie, zeigt sich aber weniger besorgt: "Ich habe die Episode nicht komplett gesehen, aber mir wurde gesagt, dass es zwei Extreme gibt - die erste und die zweite Hälfte."

Letztlich sei ihm aber egal, wie er dargestellt werde: "Ich kümmere mich darum, wie ich im Auto performe und mit meinem Team arbeite." Ihm sei bewusst, dass die Serie vor allem auf Unterhaltung abzielt und dramaturgische Mittel verwendet, um Geschichten zu erzählen.


Die Frage, ob Drive to Survive der Formel 1 insgesamt guttut, wollte Russell nicht eindeutig beantworten: "Ob es ein Vorteil für die Formel 1 ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich persönlich schaue die Serie nicht, weil ich hier für den Sport bin, nicht für die Unterhaltung."

Russell gespannt auf Formel-1-Film

Dass Netflix das Wachstum der Formel 1 befeuert hat, sei unbestritten, aber ob die Serie weiterhin diesen Einfluss haben werde, bleibe abzuwarten. Besonders gespannt ist Russell jedoch auf den kommenden Formel-1-Film: "Ich habe schon ein paar Ausschnitte gesehen, das sieht unglaublich aus. Ich habe Stefano (Domenicali) gefragt, was als Nächstes kommt, nachdem Netflix so erfolgreich war. Sie denken bereits über die nächsten Schritte nach - und das ist richtig so."

Die zunehmende Präsenz von Kameras im Fahrerlager und hinter den Kulissen bleibt ein Thema für die Fahrer. Besonders deutlich wurde dies für Russell nach dem Grand Prix von Singapur. In einer Szene der Serie wurde er in einem sehr emotionalen Moment gezeigt - mit seiner Freundin an seiner Seite, sichtlich erschöpft nach einem extrem fordernden Rennen.

"Ich habe ehrlich gesagt nicht einmal bemerkt, dass die Kameras da waren. Man ist es inzwischen so gewohnt, dass sie überall sind", sagt er. Die Hitze in Singapur war außergewöhnlich - mit einer Körpertemperatur von fast 42 Grad, was im medizinischen Sinne als gefährlich gelten kann.