Lawrence Strolls erster Sieg als Teameigentümer: "Das war kein Glück"

Den Erfolg in Sachir wertet Racing-Point-Teambesitzer Lawrence Stroll nicht als Glück, sondern Verdienst - Für Sergio Perez hofft er auf ein Cockpit bei Red Bull für 2021

(Motorsport-Total.com) - Zweimal stand Racing Point vor dem Grand Prix von Sachir am vergangenen Wochenende in dieser Saison bereits auf dem Treppchen: In Le Mans wurde Lance Stroll Dritter, Sergio Perez sicherte sich in Istanbul Platz zwei. Nun feierten beide in Bahrain ein Doppelpodium - und Perez den ersten Sieg für sich und das Team.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Als Sergio Perez die Ziellinie überquerte, gab es für Racing Point kein Halten mehr Zoom

Für Eigentümer Lawrence Stroll, der den Rennstall nach der Insolvenz von Force India Mitte 2018 übernahm, war es ein besonderer Triumph. "Es ist wohlverdient", sagt er. "Es ist Motorsport, ein Wochenende ist man unten, ein Wochenende ist man oben. Wir haben in letzter Zeit viel Pech gehabt, und diesmal kamen uns die Dinge entgegen."

Nachdem Mercedes den sicher geglaubten Doppelsieg mit einem völlig verkorksten Boxenstopp selbstverschuldet vergab, stürmte Perez zum Sieg. Er hatte das Feld infolge einer Startkollision mit Charles Leclerc (Ferrari) von ganz hinten aufrollen müssen.

Erfolgskurve für Stroll "keine große Überraschung"

Auch deshalb betont Stroll bei 'Sky': "Heute ging es nicht um Glück, es ging um Leistung. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht, die Fahrer haben einen fantastischen Job gemacht. Es ist ein fantastisches Gefühl." Ein Gefühl, auf das er gemeinsam mit allen im Team seit der Übernahme sukzessive hingearbeitet hat.


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"Was die Leute vergessen, ist, dass es bereits ein tolles Team gab, das wir gekauft haben. Es waren 400 Leute, die Hälfte des Personals im Vergleich zu den meisten unserer Konkurrenten, mit weniger als der Hälfte des Budgets. Und sie schafften es, ein paar Jahre lang Vierter in Folge zu werden, also sollte es keine große Überraschung sein, dass sie das hier geschafft haben", lobt der Eigentümer seine Mannschaft.

Seine Rolle dabei: "Ich habe einige Finanzmittel mitgebracht, die das Team dringend benötigte, um wettbewerbsfähiger zu werden, und ich habe einige Führungsqualitäten mitgebracht, die dem Team geholfen haben, wettbewerbsfähiger zu werden. Hoffentlich sind noch viele weitere Tage wie heute in der Zukunft das Ergebnis davon."

Racing-Point-Besitzer hofft auf Perez bei Red Bull

Seit er das Team vor zweieinhalb Jahren übernahm, seien etwa 100 Leute neu eingestellt worden, erzählt Stroll weiter. "Und wir versuchen, noch deutlich mehr einzustellen, und zwar auf der Grundlage der neuen Budgetobergrenze, die eingeführt wird."

Otmar Szafnauer

Lawrence Stroll mit Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer Zoom

"Außerdem gab es, wie ich schon sagte, bereits 400 fantastische Jungs, die über sich hinausgewachsen sind und dies weiterhin tun werden. Insofern glaubte ich nicht, dass es notwendig war, etwas zu ändern", erklärt er seine Herangehensweise, die Kerngruppe im Team beizubehalten und auf dieser für die Zukunft aufzubauen.

Von einem Mitglied wird man sich zum Ende der Saison aber dennoch trennen: Sachir-Sieger Perez muss für Sebastian Vettel weichen, der von Ferrari zum dann umbenannten Aston-Martin-Team wechseln wird. Noch ist Perez für 2021 daher ohne Cockpit.

Doch Stroll hofft, dass der Mexikaner der Königsklasse erhalten bleibt. "Checo war eine fantastische Bereicherung, er war schon lange vor meiner Ankunft eine Bereicherung für dieses Team", sagt er, "und ich würde ihn gerne weiter sehen. Ich denke, er beweist jedes Wochenende, dass er es verdient, nächstes Jahr in einem Auto zu sitzen, und ich hoffe, dass das bei Red Bull der Fall sein wird."

Angesprochen auf die Leistung von Sohn Lance, der in Sachir Dritter wurde, goutiert Stroll senior: "Der Junge hat sich großartig geschlagen. Er hatte ein bisschen Pech mit dem Undercut von (Esteban) Ocon und Checo war durch die Safety-Car-Phase im Vorteil, aber ich könnte nicht glücklicher sein. Gut gemacht vom ganzen Team."

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