Krack über Kritik an Stroll: Fahrer nicht Aston Martins Problem - sondern Auto
Teamchef Mike Krack bedankt sich bei seinen Piloten für die Geduld mit dem extrem schwierigen Aston Martin - Lance Stroll will er deshalb auch aus der Kritik nehmen
(Motorsport-Total.com) - Nur wenige Teamduelle waren 2024 so eindeutig wie das bei Aston Martin zwischen Lance Stroll und Fernando Alonso. Gegen den spanischen Altmeister machte der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll trotz dessen stolzen Rennfahreralters von 43 Jahren unterm Strich keinen Stich.
© Aston Martin
Aston Martins Teamchef Mike Krack und Pilot Lance Stroll Zoom
Doch geht es nach Teamchef Mike Krack, ist die Lücke zwischen Stroll und Alonso beileibe nicht so dramatisch wie in den Medien oftmals dargestellt: "Ich denke, insgesamt lag nicht viel zwischen den beiden. Wir schauen uns das objektiv an, wir haben den Abstand über die Saison, und wir versuchen, das zu analysieren", erklärt der Teamchef.
Ohnehin sei das Grundproblem bei Aston Martin nicht die Leistung der Fahrer - sondern vielmehr ein "super schwieriges" Auto, sagt Krack, der als jüngstes Beispiel auf das Qualifying beim Saisonfinale in Abu Dhabi verweist: "Fernando hätte schon in der ersten Session raus sein können, das Auto ist einfach so schwierig, man kann nie irgendetwas vorhersagen."
"In Katar haben wir gesehen, dass Fernando deshalb zwei Runs gestrichen wurden, zwei Runden, es kann jederzeit immer irgendetwas passieren", meint Krack in Bezug auf den Kampf seiner Piloten "am absoluten Limit". Für den Luxemburger steht fest: "So kann man halt einfach nicht fahren." Zumal das Problem im Renntrimm noch schlimmer sei, "denn da hat man nicht den Extragrip (der frischen Reifen) und all das".
Krack: "Deshalb will ich über Fahrer gar nicht sprechen ..."
Im Zeittraining könne Aston Martin die Probleme somit manchmal etwas kaschieren, "aber im Rennen kommen dann die Schwächen raus - da kannst du dich nicht verstecken, da siehst du, wo du arbeiten musst." Die Piloten müssen im Rennen deshalb auch noch mehr Spielraum bei allem einbauen, "sonst fliegst du raus", sagt Krack: "Deshalb will ich über die Fahrer gar nicht erst sprechen, denn das, was wir den Fahrern hingestellt haben, ist einfach nicht gut genug."
© Motorsport Images
Geduld gefragt: Bei Aston Martin ging 2024 augenscheinlich nicht viel voran Zoom
Im Interview mit Autosport, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport-Network, erklärt Krack vielmehr: "Das Highlight (des Jahres) sind für mich die Fahrer und wie sie damit umgegangen sind, wie sie zum Team gehalten haben. Es wäre so leicht für sie gewesen an die Medien zu gehen, und uns runterzumachen, denn für sie ist es am schwierigsten."
Krack hat Mitleid mit seinen Schützlingen: "Woche für Woche fahren sie es und können das Auto nicht ändern. Sie müssen es fahren und haben dann all die Mikrophone vor der Nase. Dennoch haben sie sich immer hinter das Team gestellt, also das ist wirklich ein großes Highlight für mich."
Auf Formsuche: Aston Martin wieder wie 2021 und 2022?
Dass Aston Martin nach der positiven Überraschung im Jahr 2023, als zumindest Alonso diverse Podestplätze einfahren und manchmal sogar um den Sieg mitkämpfen konnte, allerdings wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet ist - und sich nun praktisch wieder in der Situation von davor befindet, als man den Anschluss zu den Topteams jagte - das setzt auch Krack zu:
"Da steckt natürlich schon etwas Wahrheit drin", meint er in Bezug auf den wenig schmeichelhaften Vergleich zu den eher mauen Jahren 2021 und 2022, doch die Hoffnung gibt der Teamchef nicht auf: "Manchmal musst du einen Schritt zurückgehen, um nach vorne zu kommen. Bei der ganzen Sache geht es einfach darum, das Auto zu verstehen." Und in Bezug darauf stellt Krack fest: "Da haben wir einfach noch nicht den Sweetspot gefunden." Egal, ob Stroll, Alonso, oder sonst wer im Cockpit sitzt ...
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