• 24.09.2008 15:02

Klien: Eine Frage des Durchblicks

Christian Klien erwartet beim kommenden Grand Prix in Singapur ein Highlight und bringt wichtige Nacht-Rennerfahrungen aus Le Mans mit

(Motorsport-Total.com) - Bei Christian Klien paart sich zurzeit Vorfreude mit Wehmut. Nur zu gern würde der Österreicher selbst am Grand Prix in Singapur teilnehmen und beim ersten Nachtrennen der Formel-1-Geschichte mitten im Geschehen sein. Doch Klien bleibt als Ersatzfahrer im BMW Sauber F1 Team vermutlich nur ein Platz an der Boxenmauer. Dennoch: "Ich bin überzeugt, der Grand Prix von Singapur wird ein absolutes Highlight", sagte der 25-Jährige vor seiner Abreise in die asiatische Metropole.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien fuhr am vergangenen Mittwoch beim Test in Jerez zur Bestzeit

Mit Blick auf die zuletzt sorgenvollen Stimmen aus Teilen des Fahrerlagers fügte Klien an: "Viele machen sich Gedanken, ob das Fahren bei Nacht nicht ein Sicherheitsrisiko sei. Ganz ehrlich: Bei trockener Strecke wird das Flutlicht für die Fahrer keinen Unterschied machen. Beim Fußball denkt ja auch kein Mensch mehr nach, ob es bei Flutlicht schwieriger ist. Wir haben uns das bereits im Vorfeld genau angesehen. Die Strecke ist taghell erleuchtet."#w1#

Klien holte sich seinen Optimismus außerhalb der Formel 1. Auch beim Nachtrennen der MotoGP in Katar sei immerhin kein Problem aufgetaucht. "Außerdem können sich Formel-1-Fahrer auch ziemlich gut bei mieser Sicht orientieren, wie man zuletzt in Monza sehen konnte. In Le Mans bin ich heuer auch relativ lange in der Nacht gefahren. Und da ist die Strecke überhaupt nicht beleuchtet. Dort sieht man bei über 300 km/h keinen Referenzpunkt mehr. Und irgendwie passt man trotzdem ganz intuitiv den Fahrstil an. Die Zeiten bei Nacht waren jedenfalls genauso schnell wie bei Tageslicht."

Nach dem Motto: "Wer an den Nordpol gehen will, braucht eine dicke Jacke" geht es auch in der Formel 1 um die Ausstattung. "Wir haben dunkle und helle Visiere. In Singapur werden wohl alle Fahrer das helle verwenden. Darüber kleben wir hauchdünne Abreiß-Visiere. Mit drei Stück kommst du normal gut durch einen Grand Prix. Im Extremfall klebt man fünf auf und achtet genau drauf, dass sich zwischen den Folien keine Luftblasen bilden, die die Sicht beeinträchtigen könnten."

"Und sollte es in Singapur regnen, ist auch vorgesorgt. Viele Fahrer haben Helme mit beheizbarem Visier. Mein Arai-Helm übrigens auch. Und nicht zu vergessen: Gute Sicht ist auch eine Frage der Sehschärfe. Jeder von uns muss am Jahresanfang zum medizinischen Check, wenn wir die Rennlizenz verlängern. Dort wird auch der Sehtest gemacht. Bei mir gab es da noch nie Probleme. Bei schwieriger Sicht ist das sicherlich kein Nachteil", sagte der 47-fache Grand-Prix-Teilnehmer Klien vor dem neuen Abenteuer in Singapur.