Hamilton: Saudi-Rennen "schrecklich", hat "nicht eine Sekunde" Spaß gemacht

Lewis Hamilton erlebt beim Saudi-Arabien-GP ein frustrierendes Wochenende. Kein Spaß, keine Pace, keine Hoffnung - Ferrari-Teamchef Vasseur sucht nach Erklärungen

(Motorsport-Total.com) - Das fünfte Saisonrennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2025 in Dschidda war für Lewis Hamilton alles andere als ein Befreiungsschlag. Der Ferrari-Pilot erlebte einen frustrierenden Grand Prix, den er selbst als "schrecklich" bezeichnet - ohne einen einzigen Moment des Fahrspaßes. Am Ende landete er auf dem siebten Platz, deutlich hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc und mit einem großen Fragezeichen über seiner eigenen Leistung.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton landete in Dschidda auf dem siebten Platz Zoom

Lewis Hamilton nimmt nach dem Rennen kein Blatt vor den Mund: "Nein, es gab nicht eine Sekunde, in der ich mich wohlgefühlt habe", erklärt der siebenfache Weltmeister auf Nachfrage. Die Probleme begannen schon in der Qualifikation, wo Hamilton dem Spitzenfeld klar hinterherfuhr. Auch im Rennen fand er nie in einen Rhythmus.

"Ich war einfach nur am Rutschen", sagt er. "Im ersten Stint hatte ich massives Untersteuern, das Auto hat nicht eingelenkt, und dann kam der starke Reifenabbau. Im zweiten Stint war die Balance etwas besser, aber trotzdem fehlte komplett die Pace." Hamilton wirkt regelrecht ernüchtert: "Es war absolut unerfreulich. Kein Spaß, kein Flow, nichts Positives - außer Charles auf dem Podium."

Deutlicher Rückstand: Leclerc fährt Hamilton davon

Die Zahlen unterstreichen Hamiltons Eindrücke. Während Leclerc mit einem starken Rennen auf Rang drei fuhr, verlor Hamilton im Ziel über 30 Sekunden auf seinen Teamkollegen - und rund 40 Sekunden auf den Rennsieger Oscar Piastri im McLaren. Über die Renndistanz gerechnet war Leclerc pro Runde mehr als sechs Zehntelsekunden schneller als der Brite - ein erheblicher Rückstand innerhalb eines Teams, das vor der Saison hohe Erwartungen geschürt hatte.


Hamilton selbst zeigt sich selbstkritisch und will die Leistung nicht allein auf das Auto schieben: "Offensichtlich ist das Auto fähig, P3 zu holen. Charles hat heute großartig gearbeitet. Ich kann das Problem also nicht auf das Auto schieben."

Vasseur sieht Vertrauensdefizit - kein Grund zur Panik?

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur versucht nach dem Rennen, die Wogen zu glätten - zumindest öffentlich. Eine detaillierte Analyse mit Hamilton habe noch nicht stattgefunden, wie er gegenüber Sky erklärt: "Ich habe noch nicht mit Lewis gesprochen. Aber es war ein etwas durchwachsenes Wochenende. Er war nicht durchgehend langsam - aber uns fehlte insgesamt das Vertrauen ins Auto."

Vasseur vermutet, dass Hamiltons Probleme sowohl technischer als auch psychologischer Natur sein könnten: "Vielleicht ist es das Vertrauen in das Auto, vielleicht auch ein Stück weit in sich selbst. Alles ist neu - neues Team, neue Abläufe, neues Umfeld. Und wenn das Wochenende dann mit einem schwierigen Freitag startet, ohne Longruns, und man zusätzlich mit dem Set-up kämpft, dann fehlt einfach der Flow."

Dennoch bleibt der Teamchef vorsichtig optimistisch für das kommende Rennwochenende in Miami, denn dort wird es wieder einen Sprint geben, denn den ersten Sprint des Jahres konnte Hamilton in China gewinnen. "Beim letzten Sprint-Wochenende sah es deutlich besser aus. Warten wir ab, was in zwei Wochen kommt", so Vasseur.