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Geoffrey Willis: Boxenfunk und Taxiruf
BAR-Hondas Technischer Direktor Geoffrey Willis erklärte die Verwendung und Vorteile des Boxenfunks in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - In Zeiten, als die Rennfahrer ausschließlich mit Boxentafeln über das Renngeschehen informiert wurden, war es kaum vorstellbar, während der Fahrt mit dem Fahrer direkt in Kontakt zu treten. Heute ist die Funkverbindung zwischen Kommandostand und Pilot elementar, erlaubt er doch taktische Absprachen und das Lösen von kleineren technischen Problemen. Doch auch zwischen den Teammitgliedern findet ein reger Meinungsaustausch statt.

© BAR
Willis mit Boxenfunk-Grundausstattung: Mikrophon und Kopfhörer
BAR-Hondas Technischer Direktor Geoffrey Willis erklärte die Arbeit mit diesem Hilfsmittel etwas genauer: "Die beiden Renningenieure, Jock Clear und Graig Wilson, reden die ganze Zeit miteinander. Die fungieren quasi als Bindeglied zwischen beiden Seiten des Teams", so Willis. "Sie können mit jedem Reden. Ich selbst rede nicht viel, aber wenn ich denke, dass eine Seite nicht weiß was die andere tut, dann ich werde ich das wissen lassen."
"Die Fahrer werden auch wissen, wann sie Probleme haben", fuhr er fort. "Außerdem stellen wir sicher, dass die eine Partei immer mit der anderen redet, wenn ein Boxenstopp geplant wird. Wenn beide in der 36. Runde hereinkommen wollen, dann hat der weiter vorn fahrende Fahrer die erste Wahl."
Als wichtiges Instrument wird der Boxenfunk aber auch dafür eingesetzt, "dass die Fahrer ihre geplanten Rundenzeiten erreichen", so Willis. "Jede Rennstrategie basiert darauf, dass sie schnell genug sind. Sie müssen also jede Runde richtig hinbekommen. Wir sagen ihnen als an: 'Du bist drei Sekunden hinter dem Plan und musst drei Sekunden in den nächsten sieben Runden gutmachen.' Nach jeder Runde sagt man so was wie: 'Das war gut, mach es noch mal so' oder 'Das war nicht gut genug, du bis 1:24.2 gefahren, brauchst aber eine 1:23.5.'"
Die Gefahr bei einer zu ausgeprägten Verwendung des Boxenfunks ist, dass die gegnerischen Teams mithören können: "Man kann andere Kommunikationskanäle abhören, daher reden wir lieber von Gesicht zu Gesicht", so der Engländer. "Auch wenn man seine Kanäle verschlüsseln könnte, so wäre das ein aufwendiges und teures Verfahren, und nur wenige Teams machen das noch. Daher ist es technisch möglich, die Kanäle anderer Teams abzuhören. Manchmal hat man sogar die lokalen Taxiunternehmen auf Empfang."

