GP Niederlande
Zandvoort-Samstag in der Analyse: Strafe für Lewis Hamilton
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris vor Verstappen auf Pole in Zandvoort +++ Strafe für Hamilton: Drei Plätze zurück +++ Fliegt Sargeant bei Williams raus? +++
Feierabend
Und nach den beiden Urteilen drehen wir unseren Ticker für heute auch zu. Für euch geht es aber noch weiter, denn bereits um 21:00 Uhr melden wir uns live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit unserer großen Liveanalyse zum Samstag.
Folgende Themen haben wir heute geplant:
-Zusammenfassung & Ergebnis
-Kampf um die Pole
-Hamilton & Ferrari
-Sargeant-Crash
-Alpine, Mick & Briatore
-Fragen der Kanalmitglieder
Morgen sind wir dann mit einer neuen Tickerausgabe zurück, Rennstart in Zandvoort ist um 15:00 Uhr. Viel Spaß noch mit unserer Analyse und bis dann!
Albon disqualifiziert
Und auch das zweite Urteil ist da. Wenig überraschend wurde Alexander Albon disqualifiziert, weil sein Unterboden nicht dem Reglement entsprochen hat. Da scheint Williams beim Update ein peinlicher Fehler unterlaufen zu sein.
Auch hier die Begründung im Wortlaut:
"The floor body of Car 23 was found to lie outside the regulatory volume mentioned in Article 3.5.1 a) of the FIA Formula One Technical Regulations."
"The team did not dispute the calibration of the FIA measuring system and the measurement of the car, but stated that their own measurements have produced different results."
"The Stewards determine that the result of the measurement conducted with the FIA system in Parc Ferme is the relevant one and the due process prescribed by the regulations has been followed. Therefore the standard penalty for such an infringement is applied."
Strafe für Lewis Hamilton
Jetzt ist das erste Urteil da: Lewis Hamilton muss in der Startaufstellung drei Plätze zurück, weil er Sergio Perez im Weg stand. Hier die Begründung im Wortlaut:
"The driver of Car 44, being on an in lap, was informed by the team that Car 11 was approaching on a fast lap when he entered Turn 8. He then drove off line at the exit of Turn 8 with the intention to give way for Car 11."
"However, when Car 11 arrived, Car 44 had already entered Turn 9 and drove back towards the racing line at the exit of Turn 9, thereby clearly impeding Car 11."
"The Stewards determine that, whilst there has been appropriate warning by the team and albeit the driver tried to move out of the way, he could have slowed down more in order not to impede the other car and therefore consider the impeding to be unnecessary in the sense of the regulations. Therefore a grid drop is applied in line with previous decisions."
Noch keine Urteile
Nur der Vollständigkeit halber: Weder zu Hamilton noch zu Albon gibt es bislang ein Urteil der Rennkommissare. Bei Albon kann man allerdings mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass der Williams-Pilot disqualifiziert werden wird.
Bei Hamilton ist noch alles offen. Wir bleiben natürlich weiter dran.
Sollte Sargeant wirklich fliegen, ...
... hätte diese Fotostrecke mal wieder einen Eintrag mehr:
Fliegt Sargeant bei Williams raus?
Ein heißes Gerücht aus dem Fahrerlager wollen wir noch aufgreifen. So ist nämlich von Williams zu hören, dass der heutige Crash das Fass im Hinblick auf Logan Sargeant womöglich zum Überlaufen gebracht haben könnte.
Konkret: Der US-Amerikaner könnte bereits ab Monza ersetzt werden. Aktuell sind es nur Gedankenspiele, fix ist das noch nicht. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, wer dann schon nächste Woche im Williams sitzen könnte?
Und in diesem Zusammenhang fällt auch immer wieder der Name Mick Schumacher, denn über Mercedes ist die Verbindung zu Williams ja durchaus da. Aber Vorsicht: Das sind aktuell wirklich reine Spekulationen.
Auch andere Namen wie Liam Lawson tauchen in diesem Zusammenhang auf. Und noch ist ja nicht klar, ob Sargeant wirklich noch vor Saisonende sein Cockpit verlieren wird. Trotzdem wollen wir es hier natürlich zumindest mal erwähnen.
Stella: Nicht dank Updates so schnell
Und noch einmal McLaren: Teamchef Andrea Stella stellt auf Nachfrage klar, dass Lando Norris heute nicht dank der Updates so deutlich auf Pole gefahren sei. Er war 0,356 Sekunden schneller als Max Verstappen.
"Die Upgrades bringen nicht diese Menge an Performance", stellt Stella klar. Vielmehr sei die überlegene Pole "die Kombination" mehrerer Faktoren gewesen. Grundsätzlich liege Zandvoort dem McLaren zum Beispiel einfach.
Es sei eine Strecke wie Ungarn oder Barcelona, wo Norris ebenfalls auf Pole stand. "Der zweite Faktor sind sicherlich die Upgrades. Zahlenmäßig scheinen sie die Erwartungen bestätigt zu haben", so Stella.
Doch alleine seien sie nicht für den heutigen Erfolg verantwortlich.
Überholmanöver des Monats
Kleine Randnotiz noch, weil wir sowieso gerade bei McLaren sind: Oscar Piastri hat den Award für das beste Überholmanöver des Monats Juli gewonnen. Die Fans haben sein Manöver gegen Charles Leclerc in Spa zum Sieger gewählt.
Das gibt es hier noch einmal im Video:
Keine Stallregie bei McLaren
Auch morgen wird es bei McLaren keine Stallorder geben. "Die [internen] Regeln sind sehr, sehr klar und haben sich nicht geändert", stellt Oscar Piastri klar und betont: "Wir dürfen gegeneinander fahren."
Beide dürften also um den Sieg kämpfen, so der Australier, und auch Lando Norris bestätigt: "Es gab noch nie irgendwelche Regeln außer der, nicht zu crashen. Das ist buchstäblich die einzige Regel."
Zudem betonen beide McLaren-Piloten, dass es auf der Strecke noch nie ein Problem zwischen ihnen gegeben habe. Daher dürfe man auch morgen wieder gegeneinander kämpfen.
P13 und P16: Auch Racing Bulls "enttäuscht"
"Ich bin auf jeden Fall enttäuscht. Es fühlt sich an, als hätten wir uns im Vergleich zu FT2 ziemlich stark verschlechtert", ärgert sich Yuki Tsunoda nach seinem Q2-Aus und erklärt, dass er mit seiner Runde eigentlich "happy" gewesen sei.
"Aber aus welchem Grund auch immer fehlte uns im Vergleich zu dem, was wir vorher hatten, eine Menge Pace. Ich dachte, wir kämen leicht durch [Q2], aber selbst in Q1 hatten wir ziemlich zu kämpfen", so der Japaner.
Daniel Ricciardo schied sogar bereits in Q1 aus und berichtet: "Ich rutschte mit dem Heck aus einigen Kurven heraus, so dass ich etwas Spielraum lassen musste." Doch dadurch war er dann zu langsam.
Er habe nicht so pushen können, "wie ich es gerne getan hätte", so der Australier, für den es morgen ebenfalls schwierig werden wird, noch in die Punkte zu fahren.
Sauber wieder Letzter
Nimmt man Logan Sargeant mal raus, dann belegten die beiden Sauber-Piloten heute wieder einmal die letzten Plätze. Und Valtteri Bottas erklärt, dass wohl auch nicht mehr drin gewesen sei.
"Ich glaube, wir haben alles herausgeholt, was wir konnten", zuckt er die Schultern. Noch schlimmer lief es beim Teamkollegen, denn Guanyu Zhou war sogar noch einmal 1,1 Sekunden langsamer als der Finne.
"Wir haben gestern einen Mangel an Performance bei den High-Fuel-Runs bemerkt, also haben wir einige Set-up-Änderungen vorgenommen, um das zu beheben", berichtet der Chinese.
"Es sieht jedoch so aus, als ob die Richtung, die wir eingeschlagen haben, zu einer langsameren Pace auf einer Runde geführt hat", grübelt er. Mal schauen, ob es sich wenigstens morgen auszahlt.
Aber von ganz hinten wird für Sauber sicher nicht mehr viel gehen.
Pirelli rechnet mit einem Stopp
Sollte es morgen nicht regnen, dann geht es laut Pirelli mit nur einem Boxenstopp am schnellsten. Mario Isola verrät: "Was die möglichen Szenarien für das morgige Rennen angeht, so haben die relativ wenigen Daten, die in den drei Stunden des Freien Trainings gesammelt wurden, die Ergebnisse der Simulationen im Vorfeld bestätigt."
"Auf dem Papier ist der Einstopper am schnellsten, wobei die C3/C1-Kombination C2/C3 vorzuziehen ist. Im ersten Fall kann das Boxenstoppfenster zwischen Runde 24 und 30 liegen, während es im zweiten Fall vier Runden später geöffnet und in Runde 34 geschlossen werden sollte", so Isola.
Oder anders gesagt: Am schnellsten geht es morgen auf dem Papier mit der Variante Soft-Hard, wobei Medium-Soft aber auch eine Option wäre.
Ocon: Auto verhält sich nicht normal
Während es der Teamkollege in Q3 schaffte, war für Esteban Ocon auf P17 bereits nach der ersten Session Feierabend. "Das Auto verhält sich nicht wie üblich oder wie in der Vergangenheit", berichtet der Franzose.
Er habe am ganzen Wochenende einfach zu wenig Grip gehabt. "Wir hatten ein gutes Auto in Spa", erinnert er. In Zandvoort dagegen funktioniere das Auto überhaupt nicht, und man habe keine Lösung dafür.
Teamkollege Pierre Gasly ist dagegen "sehr zufrieden" mit P10. "Wir haben fast das Maximum aus dem Auto herausgeholt. In Q3 hat uns ein wenig die Rundenzeit gefehlt", so der Franzose.
"Trotzdem sind wir in den Top 10 und haben uns in eine gute Position gebracht, um im Rennen um Punkte zu kämpfen", betont Gasly. Leicht wird das aber nicht, denn ein Ferrari und ein Mercedes stehen direkt hinter ihm.
Albon droht Disqualifikation
Und wir bleiben bei Williams, wo wir gerade eine Breaking News bekommen: Alexander Albon droht die Disqualifikation. Denn die FIA hat gerade mitgeteilt, dass der Unterboden an seinem Auto offenbar nicht regelkonform war. Wörtlich heißt es:
"After the Qualifying session the aerodynamic component and bodywork areas were checked on car number 23."
"The floor body was found to lie outside the regulatory volume mentioned in Article 3.5.1 a)."
Die Sache liegt jetzt bei den Rennkommissaren, aber in so einem Fall gibt es eigentlich keine andere Möglichkeit als die Disqualifikation.
"Gemischte Gefühle" bei Williams
Weil Alonso das Team aus Grove gerade schon angesprochen hat: "Ein Tag mit gemischten Gefühlen", resümiert Sportdirektor Sven Smeets. Denn Logan Sargeant konnte nach seinem Crash in FT3 nicht am Qualifying teilnehmen.
"Auf der anderen Seite hatte Alex [Albon] einen großartigen Nachmittag mit einem gut funktionierenden Auto und soliden Runs in Q1 und Q2, die ihn ins Q3 brachten", zeigt sich Smeets zufrieden.
"Er ist morgen in einer guten Position, um zu punkten, aber es wird ein harter Kampf werden, da es im Mittelfeld so eng zugeht", warnt er, während Albon selbst "wirklich happy" mit Startplatz acht ist.
"Das Auto fühlte sich stark an und wurde von Runde zu Runde besser. Es ist also großartig, unter diesen Bedingungen ein solches Ergebnis zu erzielen und zu sehen, dass die Upgrades gut funktionieren", so Albon.
Wegen des Windes sei es übrigens "wie eine Lotterie" gewesen, berichtet er. Und Williams zog in seinem Fall wohl das richtige Los.
Alonso: Vom Ergebnis nicht blenden lassen
Aston Martin brachte beide Autos in Q3, Fernando Alonso selbst wurde guter Siebter. Doch obwohl man damit einen Ferrari und einen Mercedes schlagen konnte, warnt er davor, das Ergebnis überzubewerten.
Es sei vermutlich "unrealistisch", vor Sainz und Hamilton zu bleiben, daher müsse man "hart mit den Williams und den Alpines kämpfen, wenn wir Punkte holen wollen", stellt der Spanier klar.
"Wir sind auf jeden Fall zufrieden, mit beiden Autos in Q3 zu sein", so der zweimalige Weltmeister, aber gleichzeitig scheine auch Williams mit dem neuen Update schneller geworden zu sein.
"Alpine hat in Spa aufgerüstet. Ocon war im Rennen schneller als wir, und auch Pierre macht hier einen mega Job. Wir müssen vorsichtig sein und dürfen nicht aufhören, das Auto weiterzuentwickeln, denn das Mittelfeld wird immer enger", warnt Alonso.