Fluchverbot: James Vowles zeigt Verständnis für Fahrer
Williams-Teamchef James Vowles denkt nicht, dass man Fluchen der Fahrer im Auto unterbinden muss: "Jeder würde da emotional reagieren"
(Motorsport-Total.com) - Müssen sich Formel-1-Fahrer besser im Griff haben? Das Thema Fluchen ist an diesem Wochenende in Singapur ein allgegenwärtiges. FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hatte angeregt, weniger Schimpfworte der Piloten im Fernsehen zu übertragen, und Max Verstappen wurde für die Benutzung des Worts "Fucked" zur Rechenschaft gezogen.
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James Vowles würde nicht jedes Wort der Fahrer auf die Goldwaage legen Zoom
Doch von den Teamchefs erhalten die Fahrer Rückendeckung. Dass sie überhaupt nicht mehr fluchen dürfen, das sei unrealistisch: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich die beste Referenz bin", lacht Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur, der selbst immer wieder für eine etwas derbere Sprache bekannt ist.
Er findet aber, dass man Aussagen inner- und außerhalb des Autos unterscheiden müsse: "Wir müssen verstehen, dass sie das Auto bei 350 km/h fahren, und ich weiß nicht, ob ihre Aussagen oberste Priorität beim Fahren für sie haben - und das kann ich absolut verstehen."
Williams-Teamchef James Vowles sieht es genauso und würde die Fahrer während der Session nicht beschneiden: "Wenn du im Eifer des Gefechts da draußen unterwegs bist, bis zu einem Punkt, dass du das Gefühl hast, da gefährdet einer dein Leben, und das ist es, wozu manche der Manöver manchmal führen, dann würde jeder, der gerade in diesem Raum sitzt, emotional reagieren."
"Ich verstehe absolut, dass wir ein weltweiter Sport sind und dass es Elemente gibt, die wir unter Kontrolle behalten müssen", sagt Vowles und meint, dass es in ruhigeren Situationen durchaus Beschimpfungen gebe, die man vermeiden könne.
"Aber", fährt er fort, "wir müssen versuchen daran zu denken, dass wir einige der besten Sportler der Welt haben, die ihr Leben wie Gladiatoren aufs Spiel setzen - und das sorgt eben für eine emotionale Reaktion."
Bei den Fahrern herrscht ein hoher Adrenalinspiegel, "und es wäre sehr schwierig, da etwas zu ändern", so der Brite, der verrät, dass sich auch Franco Colapinto im Training etwas ungehalten geäußert habe. "Aber darüber reden wir später mit ihm. Es hatte keinen anderen Grund, als dass er etwas vergessen hatte, aber das bekommen wir hin."
"Aber im Eifer des Gefechts verlangen wir eine Menge von den Sportlern."
Allerdings muss man auch dazusagen, dass Verstappen nicht wegen eine Wutausbruchs am Funk verurteilt wurde, sondern wegen einer Aussage in der Pressekonferenz - ob man es nun gutheißen mag oder nicht.
"Wir können über einen anderen Ansatz reden", meint Vasseur dazu. "Ich werde das aus offensichtlichen Gründen nicht tun, aber wenn sie im Auto sitzen, dann ist das etwas hart."
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