Fisichella: "Das Auto ist nicht prima"
Ferrari-Pilot Giancarlo Fisichella vor dem Großen Preis von Japan über die Verpflichtung von Fernando Alonso, den F60 und seine Rennaussichten
(Motorsport-Total.com) - Seit zwei Grands Prix trägt Giancarlo Fisichella einen roten Overall, doch auf seine ersten WM-Punkte im Ferrari wartet der italienische Rennfahrer noch immer. In Monza und Singapur war Fisichella nicht dazu in der Lage, das Tempo der Top 8 mitzugehen - für Suzuka rechnet sich der frühere Force-India-Pilot dagegen größere Chancen aus. In seiner Medienrunde vor dem Japan-Rennen spricht der 36-Jährige über seine Aussichten für Suzuka und seine Probleme mit dem Ferrari-Rennwagen.
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Schafft Giancarlo Fisichella mit Ferrari in Japan den Sprung unter die Top 8?
Frage: "Giancarlo, Fernando Alonso wurde nun als Ferrari-Pilot für die kommende Saison vorgestellt. Was sagst du dazu?"
Giancarlo Fisichella: "Das ist großartig. Fernando hat eine fantastische Wahl getroffen und Ferrari ist ein guter Deal gelungen. Es wird prima sein. Fernando ist einer der besten Fahrer der Welt - sicherlich einer der drei besten Piloten. Er wird eine tolle Saison haben, denn er hat ein fantastisches Team gewählt. Ich freue mich sehr, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen."#w1#
Frage: "Suzuka gilt als Fahrerstrecke und als Rennbahn, welche die meisten Piloten lieben. Was ist dein Eindruck von diesem Kurs und was sind die Höhepunkte auf einer Runde?"
Fisichella: "Ich mag den Suzuka International Racing Course. Ich fühle mich dort immer sehr wohl im Auto und habe es in der Vergangenheit zweimal auf das Podium geschafft. Mit dieser Rennstrecke komme ich also sehr gut klar."
"Es geht für mich nun darum, den Wagen noch besser zu verstehen. Hoffentlich gelingt mir das an diesem Wochenende. Dieser Kurs unterscheidet sich recht deutlich von Singapur. Ich bin also schon sehr gespannt und wünsche mir ein gutes Ergebnis."
Frage: "Was, wenn es ein Regenrennen wird?"
Fisichella: "Wenn es ein Regenrennen wird, dann kann natürlich alles passieren. Darauf könnte ich mich auch freuen. Es soll am Freitag und am Samstagmorgen nass sein, aber rechtzeitig zur Qualifikation wieder abtrocknen. Das könnte recht schwierig für mich werden. Doch schauen wir einfach einmal, was wir tun können."
Frage: "Du hast eine große Fangemeinde in Japan. Was möchtest du deinen Anhängern an diesem Wochenende mit auf den Weg geben?"
Fisichella: "Das ist einfach großartig. In Japan gibt es den besten und größten Fanklub von mir. Ich möchte sie alle herzlich grüßen und mich für die tolle Unterstützung bedanken. Ich treffe mich am Freitag mit ihnen. Ich hoffe, dass sie ein schönes Rennen sehen werden."
Frage: "Du hast nun schon zwei Rennen für Ferrari absolviert und einige Erfahrungen gesammelt. Wie lange hast du gebraucht, um im Team wirklich heimisch zu werden?"
Fisichella: "Ich denke, ich bin schon jetzt sehr gut ins Team integriert. Ich muss nur noch mein Gefühl für das Auto verbessern. Für mich war es bislang sehr schwierig. Vor allem in Singapur war es wirklich knifflig, das Limit zu finden."
"Im Team ist alles bestens, ich muss lediglich mein Verständnis für das Fahrzeug noch ausbauen. Hier in Suzuka sollte es besser laufen - das liegt ganz einfach an der Charakteristik dieser Rennstrecke. Darauf freue ich mich schon. Ich möchte ein besseres Ergebnis erzielen und vielleicht ein paar Punkte holen. Wir werden sehen."
Frage: "Was ist die größte Schwierigkeit für dich bei der Beherrschung des Wagens?"
Fisichella: "Das Schwierigste ist im Augenblick, die Bremspunkte alle zu erwischen. Das war bislang mein Hauptproblem. Das Auto verhält sich dabei sehr inkonstant und ist auch instabil. Das stimmt mich nicht gerade zuversichtlich. Hier in Suzuka sollte es aber wesentlich besser sein. Das Auto ist nicht prima, denn Kimi und ich hatten im vergangenen Rennen schwer zu kämpfen."¿pbvin|512|2021|ferrari|0|1pb¿
Frage: "Wie kommst du mit KERS klar?"
Fisichella: "Ich denke, ich nutze es recht gut. Ich habe damit eigentlich keinerlei Probleme. Ich komme mit den ganzen Knöpfen nun viel besser klar. Ich muss mich aber immer noch etwas darauf konzentrieren, dass ich nun ein anderes Fahrzeug bewege. Durch diese Konzentration verliere ich wahrscheinlich immer noch zwei bis drei Zehntel. Es solle aber immer besser und besser werden."
Frage: "Du kennst nun zwei verschiedene Fahrzeuge der neuen Autogeneration. Wie lautet dein Urteil: Macht das Fahren in diesem Jahr deutlich mehr Spaß?"
Fisichella: "Eigentlich nicht. In meinem Fall oder auch im Fall von Alguersuari hast du ohne Testen einfach keine Chance, ins Auto zu springen und sofort ein Vertrauen zum Auto aufzubauen. Dafür hast du einfach nicht genug Fahrpraxis. Es wäre klasse, wenn man vor dem Rennen ein oder zwei Testtage absolvieren könnte. Doch das ist leider nicht möglich."
"Die neuen Regeln haben im Vergleich zum vergangenen Jahr eigentlich keinen großen Unterschied mit sich gebracht. Es ist noch immer sehr schwierig, ein Überholmanöver durchzuführen. Wir scheinen in langsamen Ecken mehr Grip zu haben, sind dafür in schnellen Abschnitten nicht mehr ganz so konstant unterwegs."