Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Ferrari begeistert Mosley für ein Kilometerlimit
Während neun Teams an ihrem 30-Tage-Testlimit festhalten, unterstützt die FIA nun die Kilometerbeschränkung von Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Ein wichtiger Punkt in der Gesamtdiskussion um die Kostensenkung in der Formel 1 sind die Testfahrten beziehungsweise deren Limitierung. Während neun von zehn Teams dafür sind, zwischen erstem und letztem Rennen maximal 30 Testtage zu erlauben, schlägt Ferrari ein Kilometerlimit vor - und das mit Unterstützung der FIA.

© xpb.cc
Derzeit wird in der Formel 1 im Winter mehr gefahren als in den Grands Prix
Wie genau dieses Kilometerlimit aussehen kann, ist unklar, zumal ein konkreter Ferrari-Vorschlag schon vor Wochen vom Rest des Feldes kategorisch abgelehnt wurde. Die Italiener dachten damals ein Kilometerkontingent für jedes einzelne Team und ein zusätzliches für jeden der beiden Reifenhersteller an. Die Ablehnung der anderen Teams erklärt sich dadurch, dass Ferrari natürlich das Kontingent von Bridgestone exklusiv zugesprochen bekommen hätte.#w1#
Mosley nun doch für ein Kilometerlimit
In veränderter Form könnte diese Variante aber doch eingeführt werden - FIA-Präsident Max Mosley ist jedenfalls stark dafür: "Ein vernünftiger Weg, die Testfahrten zu beschränken, führt über die Kilometer und nicht über die Tage", erklärte er nach dem gestrigen Meeting mit Ferrari in London, bei dem die anderen Teams eingeladen waren, aber nicht erschienen sind. "Ferrari ist zweifellos für eine Testbeschränkung. Schade, dass die anderen Teams nicht gekommen sind, denn für mich sind die Vorteile von Ferraris Vorschlags überwältigend."
"Eine Beschränkung auf 30 Tage hilft den kleinen Teams überhaupt nichts, weil sie sowieso nicht so viel testen. Für die großen Teams ist es aber unökonomisch. Um einen Testtag mit zwei Autos voll ausschöpfen zu können, braucht man zwei Mannschaften - eine, die am Tag arbeitet, und eine, die die Autos in der Nacht vorbereitet. Das ist sehr teuer. Außerdem könnte es regnen und dann sitzt die Mannschaft nur herum, weil die Gefahr besteht, dass man einen Testtag verschwendet", so Mosley.
Bei einem Tageslimit muss jeder Tag optimal genutzt werden
Ein weiterer Nachteil des 30-Tage-Limits: "Wenn es erlaubt ist, immer zwei Autos gleichzeitig auf der Strecke zu haben, dann werden tatsächlich immer drei Autos vor Ort sein, damit man gleich wieder fahren kann, wenn ein Auto einmal außer Gefecht ist. Das alles wird phänomenal teuer. Bei einem Kilometerlimit hingegen muss nicht ganze Nacht gearbeitet werden, weil es egal ist, wie lange man an einer Strecke ist, solange das Kilometerlimit nicht überschritten wird. Das ist Ferraris Punkt und damit haben sie Recht", ergänzte er.
Darüber hinaus hat Mosley aus dem gestrigen Gespräch mit den Ferrari-Granden Jean Todt und Ross Brawn herausgehört, dass sie bereit wären, das derzeitige Testaufkommen um bis zu 50 Prozent einzuschränken. Ungefähr 50 Prozent seien reine Reifentests, bei denen man ebenfalls einsparen kann. Der Eindruck, dass Ferrari prinzipiell gegen eine Testbeschränkung ist, sei jedenfalls ein falscher, so der 64-jährige Brite abschließend.

