Christian Horner: Max Verstappen hätte auch ohne Safety-Car gewonnen
Laut Red Bull hätte Max Verstappen das Formel-1-Rennen in Kananda auch ohne das Safety-Car gewinnen können, wenn Carlos Sainz auf einem Stopp geblieben wäre
(Motorsport-Total.com) - Bei Red Bull ist man sich sicher, dass Max Verstappen den Großen Preis von Kanada auch ohne die Safety-Car-Phase zu Rennende gewonnen hätte. Bis dahin lag Ferrari-Pilot Carlos Sainz in Führung, der anders als der Niederländer womöglich auf eine Einstoppstrategie gepolt war, sodass ihn Verstappen auf der Strecke hätte überholen müssen.
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Max Verstappen konnte Carlos Sainz in Montreal knapp hinter sich halten Zoom
Infolge des Abflugs von Yuki Tsunoda nutze man bei Ferrari die Safety-Car-Phase, um den Spanier ebenfalls ein zweites Mal hereinzuholen. Dadurch fiel Sainz jedoch hinter dem Red-Bull-Piloten zurück und konnte ihn trotz frischerer Reifen nicht überholen.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist sich sicher, dass sein Schützling das Rennen auch gewonnen hätte, wenn das Safety-Car nicht gekommen und damit Sainz bei seiner Einstoppstrategie geblieben wäre.
Horner: Laut Daten hätte Verstappen 10 Runden vor Schluss überholt
"Mit dem ersten virtuellen Safety-Car war es sehr schwierig, denn wir hatten ein bisschen Graining", sagt Horner. "Deshalb sind wir in die Box gefahren. Und somit war klar, dass wir auf zwei Stopps wechseln mussten. Daher wäre es interessant gewesen, zu sehen, wie das ausgegangen wäre, denn Carlos war auf einen Stopp festgelegt."
"Alle Messdaten, die wir haben, zeigen, dass er ihn etwa zehn Runden vor Schluss eingeholt und überholt hätte", so der Red-Bull-Teamchef. Verstappen wechselte sechs Runden vor der Safety-Car-Phase auf neue harte Reifen und fiel damit zwölf Sekunden hinter Sainz zurück. Bis zu Tsunodas Unfall konnte er den Rückstand bereits auf 7,5 Sekunden verkürzen.
"Wir kamen unter normalen Rennbedingungen an die Box und er fing an aufzuholen. Daher wäre es interessant gewesen, welchen Reifenverschleiß Carlos gehabt hätte. Das Entscheidende war, innerhalb dieser Runden in das Safety-Car-Fenster zu kommen, denn sonst hätte Carlos einen freien Stopp gehabt und wäre vorne geblieben", analysiert Horner.
Topspeed-Vorteil rettet Verstappen
Als das Safety-Car wieder an die Box kam, war es ein enger Kampf zwischen Red Bull und Ferrari. Sainz konnte mit seinen etwas frischeren Reifen Druck machen und sich bis zum Schluss im DRS-Fenster von Verstappen halten. Dass es nicht zur Attacke kam, lag auch am Topspeed-Vorteil des RB18, sodass der Spanier Mühe hatte, die Lücke auf der Geraden zu schließen.
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"Der erste Sektor und die Traktion aus Kurve zehn waren entscheidend. Er [Sainz] konnte nie näher als 0,7 Sekunden herankommen, aber gleichzeitig konnte Max die magische Grenze von einer Sekunde nicht brechen", sagt Horner.
"Der Ferrari war einfach sehr stark über die Randsteine, wo sie viel mehr Geschwindigkeit mitnehmen konnten. Und hier bleibt man mit den drei DRS-Zonen einfach im Spiel", fügt der Red-Bull-Teamchef hinzu.
Horner: "Verstappen unglaublich gut unter Druck"
Entscheidend für den Red-Bull-Sieg war zudem, dass Verstappen trotz des großen Drucks von hinten keinen Fehler machte. "Er hat schon in der vergangenen Saison unter massiven Druck herausragende Rennen gefahren, wenn man sich zum Beispiel an Austin erinnert", meint Horner.
Zudem funktionierte sein Funk am Ende des Rennens nicht mehr, was es für den Niederländer noch schwieriger machte, zur richtigen Zeit den richtigen Motormodus auszuwählen, um Sainz hinter sich zu halten.
"Es gab nur noch Einbahnstraßenverkehr zwischen GP [Gianpiero Lambiase, Verstappens Renningenieur] und Max. Aus dem Auto kam nichts. Es stellte sich heraus, dass der Funk nicht funktionierte. Er konnte uns hören, aber wir ihn nicht", sagt Horner.
Verstappen konnte das Rennen trotzdem gewinnen und stellte damit seine Klasse unter Beweis. "Er ist einfach unglaublich gut unter Druck und das haben wir auch in diesem Jahr schon gesehen wie in Miami oder Baku. Er hat nun auch mehr Erfahrung und ist generell ein sehr kompletter Fahrer", so Horner.
"Obwohl die Ergebnisse zeigen, dass wir in diesem Jahr viele Rennen gewonnen haben, waren auch einige absoluter Stress. Ich denke, an diesem Wochenende war Max einfach top drauf. Er war in so ziemlich jeder Session der Schnellste und holte sich auch die Poleposition."
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