Charles Leclerc: Ferrari-Unterstützung bei Formel-1-Debüt sehr hilfreich

Charles Leclerc ging einen ähnlichen Weg wie Oliver Bearman in die Formel 1: Was er dem Youngster rät und wieso die Unterstützung von Ferrari hilfreich ist

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc glaubt, dass die Unterstützung von Ferrari für Oliver Bearman beim Formel-1-Einstieg bei Haas 2025 hilfreich sein kann. Der Monegasse weiß auch, wovon er spricht, denn in gewisser Weise ähnelt sein Formel-1-Debüt dem von Bearman, der am Donnerstag als neuer Stammfahrer bestätigt wurde.

Titel-Bild zur News: Oliver Bearman (Haas) beim Training zum Formel-1-Rennen in Silverstone 2024

Oliver Bearman hat gut Lachen: Er hat sein Cockpit für 2025 sicher Zoom

Denn wie Bearman fuhr auch Leclerc seine ersten Formel-1-Kilometer für Haas, wo er 2016 einige Freitagseinsätze bestreiten durfte. Und wie der Brite feierte Leclerc 2018 auch sein Formel-1-Debüt in einem kleineren Ferrari-Kundenteam - damals bei Alfa Romeo. Und natürlich genoss er als Juniorfahrer auch die Unterstützung der Scuderia.

"Das war super hilfreich, weil Ferrari einen so guten Simulator hat, der wirklich nah an die Realität herankommt", sagt Leclerc. "Du kannst viele virtuelle Kilometer fahren, bevor du ins Auto steigst, und wenn du dann ins Auto springst, ist es nicht mehr wie ein komplett neues Auto, weil du schon weißt, wie man virtuell damit fährt."

Das habe ihm damals schon den Einstieg in die Formel 1 erleichtert, weil der Sprung in die Königsklasse noch einmal eine komplett neue Welt ist. Während man sich in den Juniorserien fast ausschließlich um das Fahren kümmern muss, gibt es in der Formel 1 noch deutlich mehr, was man sich an Abläufen und Fähigkeiten aneignen muss.

Doch die Beziehung zu Ferrari habe noch weitere Vorteile, meint Leclerc: "Sie sind schon so lange in der Formel 1 und haben so viele Fahrer gesehen, dass sie immer gute Tipps haben, was du am Anfang vermeiden solltest und wie du die bestmöglichen Bedingungen bekommst, um auf deinem höchsten Niveau zu performen", sagt er.

Charles Leclerc

Auch Leclerc fuhr 2016 seine ersten Formel-1-Kilometer für Haas Zoom

Und gleichzeitig bietet auch er Bearman seine Unterstützung an, der in Dschidda schon für ein Rennen sein Teamkollege war, als Carlos Sainz aufgrund seiner Blinddarm-Erkrankung aussetzen musste. "Wenn er irgendwelche Tipps oder so braucht, dann weiß Ollie, dass ich hier bin", so Leclerc.

"Wir versuchen immer zu reden, wenn er im Sim ist. Und auch zu Saisonbeginn, als er in Dschidda für uns gefahren ist, haben wir gesprochen", sagt der Monegasse. "Ich glaube, du lernst immer etwas, wenn du mit Fahrern sprichst, die etwas erfahrener sind."

Generell würde er dem 19-Jährigen den Tipp geben, dass er sich nicht zu sehr unter Druck setzen soll, auch wenn es gerade wie in der Formel 2 nicht gut läuft. Dort hat sein Prema-Team in diesem Jahr große Probleme, sodass Bearman aktuell nur auf dem 14. Gesamtrang liegt. Auch sein hoch eingeschätzter Teamkollege Andrea Kimi Antonelli schaffte es noch nie auf das Podium.


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"Er hat keine einfache Saison, weil das Team in der Formel 2 starke Probleme hat, aber er ist unheimlich schnell und ich habe keinen Zweifel, dass er auch in der Formel 1 superschnell sein wird", lobt er. "Er ist ein unglaublich talentierter Fahrer und ist gut vorbereitet, wie er in Dschidda gezeigt hat, als er von Beginn an sehr, sehr stark war."

"Aber er muss sich einfach Zeit nehmen und muss die Fehler machen, die er zum Lernen benötigt und die er benötigt, um ein besserer Fahrer zu werden", rät Leclerc. "Er darf sich nicht unter Druck setzen, denn dann performst du nicht unbedingt auf deinem optimalen Niveau. Er muss es einfach genießen."

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