• 18.04.2025 08:12

  • von N.Fischer, Co-Autor: M.Mann-Bryans, Übersetzung: C.Leclerc

Charles Leclerc: Ferrari fehlen "zwei bis drei Zehntel" auf McLaren

Ferrari wartet weiter auf den ersten Podestplatz der Saison und hofft diesen in Saudi-Arabien zu holen - Hilft der neue Unterboden mehr als in Bahrain?

(Motorsport-Total.com) - Wäre da nicht der Sieg beim Sprintrennen in China gewesen, wäre es für Ferrari bislang eine Saison zum Vergessen, denn trotz hoher Erwartungen nach der Verpflichtung von Lewis Hamilton wartet die Scuderia 2025 nach vier Rennen noch auf einen Podestplatz - als einziges der vier Topteams.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc (Ferrari) vor dem Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien 2025

Charles Leclerc möchte bald wieder um Siege mitfahren Zoom

Während McLaren und Red Bull bereits Rennen gewonnen haben, bringt es selbst Mercedes auf drei Podestplätze. Ferrari hinkt der Konkurrenz bislang hinterher und hat bereits 91 Punkte Rückstand in der WM.

"Ich denke, wir sind etwa zwei bis drei Zehntel langsamer", beziffert Charles Leclerc den Rückstand auf McLaren und sieht Ferrari damit auf einem ähnlichen Niveau wie Mercedes, wobei diese "vielleicht leicht voraus" sind. "Red Bull war dieses Jahr etwas inkonstanter, daher ist es schwer, ein klares Bild zu bekommen", so der Monegasse.

Dass Ferrari zuletzt in Bahrain nicht auf das Podium gefahren ist, hält Leclerc für Pech, denn ohne das Safety-Car, das die Taktik Ferraris durchkreuzte, wäre das durchaus möglich gewesen. "Aber so läuft es eben im Rennsport", sagt er. "Aber wir machen Schritte in die richtige Richtung."

In Bahrain hatte ein neuer Unterboden einen guten Schub gegeben und laut Leclerc für deutlich mehr Grip gesorgt. Das sollte Ferrari auch an diesem Wochenende in Saudi-Arabien helfen, wo man aufgrund des Streckenlayouts einen noch größeren Sprung machen möchte als in Bahrain. "Aber wir müssen das natürlich erst noch bestätigen", sagt Leclerc.

Zumindest hätten sich mit dem Unterboden die Werte bestätigt, die man für Bahrain erwartet hatte, "und wenn das der Fall ist, denke ich, dass wir auf dieser Strecke etwas mehr davon profitieren werden".

Keine unterschiedlichen Richtungen mehr

Ob es so für das Podium reichen wird, weiß der Ferrari-Pilot nicht, "aber ich denke, wir haben unsere Chancen", so Leclerc. "Aber ich hoffe auf mehr", sagt er weiter. "Ein Podium ist für mich kein Ziel, das mich besonders begeistert. Ein Sieg wäre großartig."


F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2025

Zuletzt waren er und Teamkollege Hamilton in Sachen Set-up in unterschiedliche Richtungen gegangen, doch mittlerweile scheint man sich da wieder angenähert zu haben. "Also nein, wir gehen nicht mehr in verschiedene Richtungen", sagt er. "Wir pushen gemeinsam in die gleiche Richtung, was gut und auch notwendig ist."

"Und es ist auch für die Zukunft wichtig zu wissen, dass wir als Fahrer ähnliche Dinge vom Auto brauchen, damit wir uns wohlfühlen - das ist positiv für das Team."

Saison abschreiben? Noch nicht!

Apropos Zukunft: Sollte sich abzeichnen, dass Ferrari in der Saison 2025 nicht mehr viel erreichen kann, dann dürfte die Scuderia ihren Fokus komplett auf das neue Reglement legen. Noch sei man aber nicht soweit: "Die Saison ist lang, und wir werden nicht aufgeben", beteuert Leclerc. "Wir pushen bis zum Ende."


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"Ich denke aber auch, dass beides parallel gehen kann. In der Formel 1 hört man oft: 'Wir konzentrieren uns jetzt auf das Auto fürs nächste Jahr'. Aber mit den neuen Strukturen kann man beides gleichzeitig machen", sagt er.

"Es bedeutet also nicht, dass wir uns nur auf diese Saison konzentrieren und das nächste Jahr vergessen - oder umgekehrt. Wir versuchen, in beiden Bereichen das Beste zu erreichen. Wenn es irgendwann klar ist, dass der WM-Titel dieses Jahr nicht mehr möglich ist, dann macht es natürlich Sinn, sich voll auf 2026 zu konzentrieren."

Leclerc nicht demotiviert

Sollte das der Fall sein, dann stellt sich die Frage nach der Motivation für die Fahrer, weil sie dann in einer langen Saison 2025 nicht mehr viel zu gewinnen hätten und einfach nur durchhalten müssen.


Doch das sieht Leclerc nicht so: "Für mich persönlich ist das kein Problem", winkt er ab. "Ich bin immer voll motiviert, das Maximum aus dem Auto rauszuholen - egal, wozu das am Ende reicht."

"Natürlich ist es enttäuschend, wenn man alles perfekt macht und das beste Ergebnis nur ein vierter Platz ist. Aber dann steigt man beim nächsten Rennen wieder ins Auto und ist wieder voll motiviert, etwas Besonderes zu erreichen - vielleicht sogar ein Rennen zu gewinnen, obwohl das Auto schlechter ist als das der Konkurrenz. Darin finde ich meine Motivation."

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