Carlos Sainz: Hält ein Balanceproblem Williams seit "Jahren" zurück?

Carlos Sainz kämpft immer noch mit einem Balanceproblem, das seit Jahren bei Williams ist - Hält dieses Problem das Team seit langer Zeit zurück?

(Motorsport-Total.com) - Gibt es bei Williams ein spezifisches Problem mit dem Auto, das das Team seit Jahren zurückhält? Diese Andeutung macht Carlos Sainz vor dem Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien. Der Spanier hat weiterhin mit der Umgewöhnung an sein neues Team zu kämpfen, auch wenn er in Bahrain am vergangenen Wochenende Fortschritte gesehen hat.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz (Williams) vor dem Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien 2025

Carlos Sainz will die Schwächen im Auto beseitigen Zoom

"Ich hatte zum ersten Mal in diesem Jahr das Gefühl, dass ich nah dran war, das Maximum aus dem Auto im Qualifying herauszuholen", blickt er zufrieden auf den Samstag, der für ihn auf Startplatz acht endete.

Aber: "Es gibt immer noch Dinge, die ich verbessern und an meinem Fahrstil und dem Set-up des Autos feintunen möchte", sagt Sainz. Denn Williams kämpfe immer noch mit einem grundlegenden Balanceproblem, das es zu beseitigen gilt - und das schon viel zu lange.

Während sich Teamkollege Alexander Albon daran gewöhnt hat, ist es für Sainz etwas Neues - und etwas, das er in seinen Fahrstil, sein Set-up und sein Verständnis einbauen muss. "Aber ich glaube, als Team ist es grundlegend, dass wir das verbessern, denn das könnte genau das sein, was Williams in den letzten Jahren zurückgehalten hat", sagt er.

Wie genau sich das Problem äußert, das möchte Sainz aber nicht sagen: "Wie ihr wisst, halte ich solche Dinge lieber teamintern. Aber im Grunde ist es in jeder Runde spürbar", sagt er. "Es ist eine Charakteristik des Autos. Sagen wir, es tritt eher in Kurven mit mittlerer bis niedriger Geschwindigkeit auf. Mehr kann ich dazu gerade nicht sagen."

Auch Albon möchte eigentlich nicht über die Schwächen seines Autos reden, sagt aber, dass es "größtenteils kurvenspezifisch" ist und vom Wind abhängt. Der Thailänder betont aber auch: "Es gibt einige langsame Kurven, in denen wir tatsächlich sehr konkurrenzfähig sind - China fällt mir da ein, da waren wir in den langsamen Passagen eines der schnellsten Teams."

Sainz: Lösung setzt Potenzial frei

Dennoch gilt es für das Team, diese Schwäche loszuwerden. Sainz ist überzeugt davon, dass eine Lösung nicht nur dem Fahrkomfort zuträglich wäre, sondern auch eine Menge Potenzial im Auto freisetzen würde.


Fotostrecke: Formel 1 2025: Der Williams-Mercedes FW47 von Albon und Sainz

"Wenn wir herausfinden, was das verursacht und welcher Teil des Autos verantwortlich ist, bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass wir große Fortschritte machen können", sagt er. "Gleichzeitig sagt mir meine Erfahrung, dass es Jahre an Entwicklung, Erfahrung und Trial-and-Error braucht, um genau herauszufinden, was möglicherweise der Bremsklotz ist."

Aber genau das findet der Williams-Pilot spannend, der daraus auch eine gewisse Motivation zieht, "weil ich das Gefühl habe, dass ich dem Team helfen kann, das zu verstehen - ob in den Daten, im Windkanal oder mit unseren Tools. Da kommt ein großer Schritt, wenn wir es Stück für Stück verbessern."

Erste Fortschritte erkennbar

Seit der Ankunft von Sainz im Team haben sich die Schwierigkeiten auch bereits gelindert, meint Albon: "Wir haben gute Schritte gemacht und andere Bereiche des Autos verbessert, sodass sich das Auto jetzt insgesamt besser anfühlt", lobt er. "Und wir müssen nicht mehr so stark andere Bereiche opfern, um in den langsamen Kurven besser zu werden."


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Albon lobt Sainz' Ideen und dessen frischen Ansatz. Und es sei gut, eine neue Stimme im Team zu haben, die dieselben Dinge sagt wie er. "Wir sind beide sehr einig darin, wo das Auto verbessert werden muss", betont er.

"Und vielleicht habe ich mich mit der Zeit einfach mehr daran gewöhnt, wie man das Auto fahren muss. Und er bringt diese neue Energie mit, um es so zu gestalten, wie er es braucht."

Verbesserungen ohne Updates

Bei Williams stellt sich aber die Frage, ob es sich für das Team lohnt, das aktuelle Auto noch großartig zu verändern, denn schon lange liegt der Fokus eigentlich auf 2026, wie auch Teamchef James Vowles immer wieder betont hatte.

Große Updates kommen für den FW47 nicht mehr, doch laut Sainz arbeite das Team mit den Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. "Ich wollte sicherstellen, dass wir auch dann weiterarbeiten, als würden wir das Auto noch entwickeln - auch wenn keine echten Updates mehr kommen", sagt er.


"Auch wenn wir nicht mehr viel Zeit im Windkanal oder CFD haben, um Dinge zu testen und das Balanceproblem direkt zu ändern, tun wir alles, um zumindest zu verstehen, wo es herkommt - damit wir es für künftige Autos nutzen können", so der Spanier.

"Darauf poche ich stark", sagt er. "Auch wenn wir dieses Auto nicht mehr weiterentwickeln, müssen wir so arbeiten, als würden wir es tun. Damit wir dieses Jahr so viel wie möglich lernen und es nächstes Jahr umsetzen können."

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