• 27.06.2001 09:40

  • von Fabian Hust

BMW-Williams für Frankreich-Grand-Prix gut gerüstet

Zwar konnte man vor dem Frankreich-Grand-Prix nicht mehr testen, doch sollte BMW-Williams in Magny-Cours sehr stark sein

(Motorsport-Total.com) - War der 14-Tage-Rythmus der ersten neun Formel-1-Grand-Prix 2001 schon hart für die Teams, erscheint ein freies Wochenende zwischen zwei Rennen nun geradezu luxuriös: Gerade einmal vier Tage Zeit hat das BMW-Williams-Team zwischen dem Großen Preis von Europa und dem ersten Training zum Großen Preis von Frankreich am kommenden Wochenende in Magny-Cours.

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Ralf Schumacher war bei den Magny-Cours-Test sehr schnell

Noch während die guten Resultate von Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher auf dem Nürburgring gefeiert wurden, zerlegte die Mannschaft in der Box bereits die Autos und wechselte Getriebe und Motoren. Am Montag morgen schlossen die Mechaniker dieses Kapitel der Vorbereitungen ab und verluden die Autos in die großen Auflieger für die lange Reise nach Magny-Cours. Weil keine Zeit blieb, die Wagen wie üblich bei Williams in Grove vorzubereiten, darf logistisch nichts schief gehen. Am Mittwoch muss jedes benötigte Teil an der französischen Strecke sein, damit die Mechaniker weiterarbeiten können. Arbeit, die normalerweise in sechs Tagen erledigt wird, muss in zweien über die Bühne gehen.

Unabhängig von diesen Strapazen freut sich das Team auf den zehnten WM-Lauf 2001. Williams hat vier der zehn seit 1991 in Magny-Cours ausgetragenen Grands Prix gewonnen.

Ralf Schumacher: "Magny-Cours ist eine meiner Lieblingsstrecken. Sie hat viele schnelle Kurven und einen sehr ebenen Belag. Am Ende der Geraden kann man überholen. Der einzige Kritikpunkt ist aus meiner Sicht, dass es mehr Auslaufzonen geben könnte. Wir hatten sehr vielversprechende Tests in Magny-Cours, ich denke, dass wir dort recht gut sein können."

Juan-Pablo Montoya: "Ich bin in Magny-Cours zwar noch kein Rennen gefahren, war dort aber schon ein paar mal als Testfahrer unterwegs. In diesem Jahr war es zwar nur ein Tag, aber Ralf war dort beim letzten Test schnell, von daher sollten wir dort ganz gut zurecht kommen. Und nachdem ich auf dem Nürburgring so ein gutes Auto hatte, bin ich ohnehin optimistisch."

Sam Michael, Chefingenieur: "Nach unserem Test in Magny-Cours Ende Mai glauben wir, dass Michelin einen guten Reifen für dieses Rennen produziert hat. Die Griffigkeit des Belags schwankt stark, abhängig von Temperatur und Bewölkung. Das heißt, das Timing für die Qualifikationsversuche ist entscheidend. Schnelle Schikanen und langsame bis mittelschnelle Kurven dominieren den Streckenverlauf. Der Belag ist der glatteste aller Formel-1-Strecken und erlaubt deswegen andere Feder- und Dämpfer-Abstimmungen. Überholen kann man eingangs der Haarnadelkurve und am Ende der langen Gegengeraden. Abgesehen davon ist eine gute Rennstrategie in Magny-Cours der Schlüssel zum Erfolg."

Dr. Mario Theissen, BMW-Motorsport-Direktor: "Wir werden in Magny-Cours mit der gleichen Motorenkonfiguration antreten wie auf dem Nürburgring. Der Kurs sollte uns sowohl vom Fahrzeug als auch von den Reifen her liegen. Wir haben dort vor vier Wochen getestet und waren sehr zufrieden mit den Ergebnissen, so dass wir uns gute Chancen für den Großen Preis von Frankreich ausrechnen. Es war gut für das Team, auf dem Nürburgring mit beiden Autos ins Ziel zu kommen und so neben der Leistungsfähigkeit auch Standfestigkeit zu demonstrieren. Dies und die neun dazu gewonnenen Punkte geben uns weiteren Auftrieb."