• 08.11.2014 21:10

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Alonso und Ferrari: Es klingt nach Abschied

Die Risse in der Beziehung zwischen Fernando Alonso und Ferrari treten im Brasilien-Qualifying zutage - Der Spanier am Mittwoch zu Besuch bei McLaren?

(Motorsport-Total.com) - Die Ehe zwischen Ferrari und Fernando Alonso ist nicht länger von großer Harmonie geprägt. Es droht die vorzeitige Scheidung. Im "Ehevertrag" ist offenbar eine Klausel verankert, die Lösungen für eine vorzeitige Trennung (Vertrag läuft bis Ende 2015) beinhaltet. Seit Wochen wird darüber spekuliert, dass der Spanier zum kommenden Jahr zu McLaren zurückkehren wird. Offiziell wurde dies bislang nicht bestätigt, aber Gerüchten zufolge soll Alonso am kommenden Mittwoch in Woking empfangen werden.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fährt Fernando Alonso nur noch zwei Grands Prix in den roten Farben? Zoom

Klar wird immer mehr, dass der erfolgshungrige Asturier und die momentan schwächelnde Scuderia nicht mehr besonders gut zusammenpassen. Die Risse in der Beziehung wurden im Qualifying zum Grand Prix von Brasilien deutlich. Im ersten Abschnitt der Zeitenjagd wurde Alonso richtig laut im Funk. "Wie könnt ihr mich mit einer nicht aufgeladenen Batterie ins Qualifying schicken? Wie ist das möglich, wie?", so die Klage des Spaniers in Richtung Team. Wieder eine Panne in den Abläufen der Roten. Wieder Frust beim ehrgeizigen Star der Mannschaft, der unbedingt einen dritten WM-Titel holen möchte.

"Schaut euch meinen früheren Teamkollegen Felipe Massa an. Der war jahrelang bei Ferrari, holt aber jetzt im Williams eine Pole-Position und steht auf dem Podium. Es gibt also ein Leben nach Ferrari", wurde Alonso nach einem Auftritt beim Ferrari-Sponsor Santander von spanischen Medien zitiert. Für Rot sieht Alonso schwarz, rosig könnte seine Zukunft nach einem Wechsel aussehen. "Hundertprozentig wissen kann man es aber nie", gibt er selbst zu.

"Ich gebe hunderte Interviews und werde immer wieder das gleiche gefragt. Das kommt dann auch manchmal irgendwie unterschiedlich an", erklärt Alonso. "Man hat mich gefragt, ob ein Abschied von Ferrari einen Schritt vorwärts oder rückwärts bedeuten würde. Ich habe gesagt, man sollte mal abwarten, welchen Weg ich letztlich einschlage. Wenn ich bleibe, dann versuchen wir unser Bestes - wie seit fünf Jahren immer. Wenn ich gehe, dann schauen wir mal. Dann versuche ich es besser zu machen."

Aus diesem letzten Satz wird die Haltung des Spaniers deutlich. Besser wird es bei Ferrari kaum werden, so seine Annahme. Die Chance, bei McLaren in Kombination mit Honda einen erfolgreichen Weg in Richtung Spitze beschreiten zu können, erscheint ihm womöglich größer. "Felipe hatte im vergangenen Jahr das gleiche Gefühl. Jetzt kämpft er um Pole-Positions. Mal sehen, was passieren wird", lässt sich Alonso immer noch kein konkretes Wort zur Zukunft entlocken.